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ADAC GT Masters
29.04.2013

Prosperia C. Abt Racing startet mit Sieg in die Saison

Erfolgreicher Saisonstart für das neuformierte Team Prosperia C. Abt Racing im ADAC GT Masters: Nach einem schwierigen Qualifying zeigten Christopher Mies und René Rast im Samstagsrennen auf nasser Strecke von Startplatz 15 eine grandiose Aufholjagd. Nach einer Rennstunde wurde das Duo mit einem Vorsprung von etwas mehr als acht Sekunden als Sieger abgewinkt.

Auch den anderen beiden Audi R8 LMS ultra des Teams aus Frankfurt gelang im Feld der 25 Supersportwagen eine Platzierung innerhalb der Top-Ten. Christer Jöns/Christian Mamerow kamen als Sechste ins Ziel. DTM-Umsteigerin Rahel Frey belegte an der Seite von Markus Winkelhock bei ihrem ersten GT-Masters-Rennen Rang neun.

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Regen und Kälte – das Wetter in der Magdeburger Börde zeigte sich zum Saisonauftakt am Samstag von seiner unfreundlichen Seite. Davon unbeeindruckt gelang Mies ein perfekter Start. Schon nach der ersten Kurve hatte der Heiligenhauser einige Konkurrenten überholt und machte sich an die Verfolgung der Spitze. Noch vor Halbzeit des Rennens lief Mies allerdings auf eine Gruppe langsamerer Fahrzeuge auf, die den Vorwärtsdrang des Audi-Piloten einbremste. Ein Durchkämpfen durch diese Gruppe auf dem engen Kurs in Oschersleben hätte Mies zu viel Zeit gekostet. Deshalb entschloss sich das Team zu einer riskanten Boxenstopp-Strategie und holte Mies zu einem sehr frühen Zeitpunkt zum Pflichtboxenstopp.

René Rast übernahm das Steuer und setzte dank nun freier Fahrt die Aufholjagd des Audi R8 LMS ultra mit der Startnummer 27 fort. Mit einem sehenswerten Überholmanöver auf der Außenbahn übernahm er im letzten Renndrittel Rang zwei. Zehn Minuten vor Ablauf der einstündigen Renndauer ging er schließlich am Eingang der Start- und Zielgeraden innen am führenden Porsche vorbei und setzte sich sofort ab. Im Ziel hatte Rast, der seinen insgesamt vierten Gesamtsieg im ADAC GT Masters feierte, einen Vorsprung von 8,2 Sekunden.

Im zweiten Rennen am Sonntag hatte das Duo dann weniger Glück und schied nach einer Kollision aus. Jöns und Mamerow wiederholten ihren sechsten Platz vom Samstag und das Duo Frey/Winkelhock kam auf Rang elf ins Ziel. Insgesamt für das Team Prosperia C. Abt Racing ein gelungener Einstand in diese hartumkämpfte GT-Serie. Platz eins in der Teamwertung nach dem ersten Rennwochenende der Saison ist der verdiente Lohn.

Stimmen nach den Rennen

Christian Abt (Teamchef): „Ich bin sehr zufrieden, denn wir sind hier mit einem neuformierten Team angetreten, das erst in den vergangenen fünf Monaten aufgebaut wurde. Nun haben wir beim Saisonstart einen Sieg und weitere gute Platzierungen eingefahren und liegen in der Teamwertung an erster Stelle. Einen besseren Einstand hätte ich mir gar nicht vorstellen können.“

Slobodan Cvetkovic (Teambesitzer): „Der Sieg war genau der richtige Lohn für alle, die in den vergangenen Monaten hart gearbeitet haben. Ich hoffe aber auch, dass wir bei der Balance of Performance noch besser eingestuft werden, denn man hat beim Rennen am Sonntag auf trockener Strecke gesehen, dass wir einen deutlichen Nachteil bei der Höchstgeschwindigkeit haben.“

Christopher Mies (23/D), Audi R8 LMS ultra #27: P1/Ausfall: „Im ersten Rennen was das Wetter super für uns und wir konnten trotz der Schwierigkeiten im Qualifying gewinnen. Die Autos waren top vorbereitet, das ganze Team harmonisiert perfekt miteinander. Sonntag hatte ich einen Unfall, weil ich eine Situation falsch eingeschätzt habe und es zu einer Berührung kam, bei der an unserem Audi leider die Spurstange brach. Aber es wäre auf trockener Strecke ohnehin nicht viel mehr möglich gewesen.“

René Rast (26/D), Audi R8 LMS ultra #27, P1/Ausfall: „Der Erfolg am Samstag war super für uns, kam aber auch unerwartet. Der Regen hat uns dabei ganz klar in die Karten gespielt. Im trockenen Qualifying und auch beim Rennen am Sonntag ging nicht viel. Da hat man wohl die realistische Performance unseres Autos gesehen. Mit dem Sieg vom Samstag können wir natürlich zufrieden sein, dennoch ist das Gesamtfazit für das Wochenende auch ein bisschen durchwachsen.“

Christer Jöns (25/D), Audi R8 LMS ultra #28, P6/P6: „Wir sind zwei Mal Sechste geworden – nicht schlecht, aber es geht besser. Wir haben wirklich alles probiert, aber mehr war diesmal einfach nicht drin. In den Kurven waren wir immer schneller als die Autos vor uns, doch auf den Geraden sind sie uns dann wieder weggefahren. Wir wollten auch nicht zu viel riskieren, sondern lieber sichere Punkte mitnehmen.“

Christian Mamerow (29/D), Audi R8 LMS ultra #28, P6/P6: „Ich bin sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Christer. Wir haben unseren Fahrstil gut aufeinander abgestimmt. Auch die Balance des Autos hat gepasst. Die Qualifikation lief gut, leider hatten wir im Rennen etwas Pech. Ich kam nach meinem Boxenstopp hinter einem Pulk langsamerer Fahrzeuge raus und habe dort Zeit verloren, sonst wäre am Samstag vielleicht sogar ein Doppelsieg für uns rausgesprungen.“

Rahel Frey (27/CH), Audi R8 LMS ultra #26, P9/P11: „Es herrscht ein wirklich toller Teamgeist unter allen Fahrern. Auch mit meinem neuen Teamkollegen Markus Winkelhock verstehe ich mich schon sehr gut. Ich bin mir sicher, dass ich in diesem Jahr noch viel von ihm lernen kann. Das Auto war schwierig zu fahren. Wir hatten uns etwas mehr erhofft, aber ganz offensichtlich fehlt uns Topspeed. Ich hoffe, das wird sich demnächst ändern.“

Markus Winkelhock (32/D), Audi R8 LMS ultra #26, P9/P11: „Rahel und ich ergänzen uns schon richtig gut. Das Wochenende war nicht leicht für uns, aber sehr wichtig. Im Rennen hat uns die Pace gefehlt. Wir haben uns gut ins Team eingelebt und Ingenieure und Mechaniker kennengelernt. Das war vor drei Tagen noch alles Neuland für uns. Wir gehen mit einem viel besseren Gefühl ins nächste Rennwochenende.“
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