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ADAC GT Masters
25.09.2013

ADAC GT Masters in Hockenheim: Kompromisse beim Finale

Traditionell beendet das ADAC GT Masters die Saison auf dem Hockenheimring. Vom 27. bis 29. September 2013 wird die Rennstrecke im Badischen zum Mekka der Motorsport- und Sportwagenfans. Ein letztes Mal vor der anstehenden Winterpause gilt es dann, hautnahen Motorsport und einen tiefen Einblick in die „Liga der Supersportwagen“ zu erleben.

„Die neue Grand Prix-Strecke in Hockenheim ist extrem vielseitig, sie stellt alle erdenklichen Anforderungen ans Material und an die Fahrer. Man muss beispielsweise beim Setup immer wieder Kompromisse eingehen“, beschreibt Yokohama Motorsportchef Manfred Theisen die 4,574 Kilometer. Das Layout des Hockenheimrings ist eine Mischung aus schnellen und langsamen Abschnitten, extremen Highspeed-Passagen sowie lang gezogenen Kurven und einem engen Kurvengeschlängel im Motodrom.

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Vor allem die Parabolika-Kurve, die unter Volllast gefahren wird, und die darauf folgende enge Spitzkehre haben es in sich. Die Sachskurve, als zentrale Stelle im Motodrom, und die Parabolika, die ebenso charakteristisch ist, bilden zwei völlig gegensätzliche Streckenabschnitte. Leicht überhöht und mit langem, engem Linksbogen belastet die Sachskurve den rechten Vorderreifen extrem. „Hier müssen die Sturzwerte exakt stimmen, denn unser Yokohama ADVAN soll ganze Arbeit leisten können“, weiß Manfred Theisen. Anders in der Parabolika: Dort beschleunigen die GT-Boliden in einem langen und scheinbar nie enden wollenden Linksbogen bis zur Höchstgeschwindigkeit. Diese lange Beschleunigungsphase drückt auf die rechte Fahrzeugseite, die linken Räder werden entlastet – vor allem der linke Hinterreifen. Speziell bei heckgetriebenen Fahrzeugen wird dies problematisch, denn die Hinterreifen müssen die gesamte Power auf die Strecke bringen.

Vor allem die Nordkurve am Ende der Start- und Zielgeraden birgt Gefahren fürs Material. Aus hohem Tempo werden die Fahrzeuge hier extrem verzögert, jeder Zentimeter der Rechtskurve wird genutzt, manchmal schießt man sogar darüber hinaus und muss die asphaltierte Auslaufzone in seinen Radius einschließen. Bei der Rückkehr auf die Strecke werden die Reifenflanken von der Rückseite der überhöhten Kurbs hart belastet. Allein aus diesen drei Beispielen wir deutlich, wie gefragt die Einschätzungen der Reifeningenieure von Yokohama sind und warum der Hockenheimring zu den komplexesten Rennstrecke weltweit gehört. Yokohama kann in allen Bereichen des Motorsports auf fundierte Erfahrungen zurückgreifen. So kennt man auch den Neuling, der am Hockenheimring zum großen Kreis des ADAC GT Masters stößt: Nissan wird mit zwei GT-R angreifen.

Die beiden japanischen Supersportwagen werden vom britischen Team JRM, dem offiziellen Entwicklungs- und Vertriebspartner von Nissan Motorsport, eingesetzt. „Unser Ziel ist es, in diesem Jahr die Konkurrenzfähigkeit des Nissan GT-R in ganz Europa unter Beweis zu stellen“, begründet Teamchef James Rumsey den Einsatz. Schon beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring war ebenfalls ein Nissan GT-R am Start – bereift mit Yokohama. Am kommenden Wochenende wird in Hockenheim unter anderem der ehemalige DTM-Pilot Peter Dumbreck am Steuer eines der bärenstarken Nissan GT-R sitzen.
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