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STT
20.08.2012

Extreme Hitze verlangte den Piloten alles ab

In Zolder war Pertti Kuismanen mit seiner Chrysler Viper GTS-R erneut nicht zu stoppen. Souverän fuhr der Finne Gesamtsieg sechs und sieben ein. Dahinter gab es heiße Kämpfe bei sengender Hitze. Im ersten Heat setzte sich die Chrysler Viper GTS-R mit Lumbeek/Moonens gegenüber Ulrich Becker im Porsche 997 RSR durch. Sven Fisch, der wegen Bremsprobleme Gesamtvierter geworden war, erkämpfte im zweiten Rennen Gesamtrang zwei vor Ulrich Becker.

Pertti Kuismanen ist seinem Ziel nach 14 Jahren den Meistertitel wieder nach Finnland zu holen ein großes Stück näher gekommen. In beiden Rennen war die Konkurrenz chancenlos. Gleich vom Start weg zog die starke Viper dem Feld davon. Am Ende dokumentierte der Finne mit zwei souveränen Gesamtsiegen seine momentane Überlegenheit. Hinter dem 800PS Monster waren die restlichen Podestpläze aber in beiden Durchgängen heiß umkämpft. Das belgische Team Lumbeek/Moonens (Dodge Viper GTS-R), Ulrich Becker (Porsche 997 GT3 RS) und der Stuttgarter V8STAR Pilot Sven Fisch lieferten sich in beiden Rennen einen sehenswerten Fight . Sven Fisch musste im ersten Heat aber mit Bremsproblemen klein beigeben und das belgische Duo, sowie Ulrich Becker vorbeilassen. „Ich hatte ab Rennmitte Probleme mit der Bremse. Das Heck ging mir weg und ich musste das Auto wieder in die Spur bringen. Das nutzten die beiden hinter mir aus und gingen vorbei. Ich habe dann Platz vier ins Ziel gebracht,“ so der etwas unzufriedene Stuttgarter. Platz zwei sicherte sich das Team Lumbeek/Moleens hauchdünn vor dem Marler Ulrich Becker. Im zweiten Rennen hatte der V8STAR Pilot dann mehr Fortune. Auf Platz drei gestartet profitierte Fisch vom Ausfall der belgischen Dodge Viper GTS-R. Probleme bei der Benzinzufuhr zwangen die Belgier die Box anzusteuern. Fisch schlüpfte auf Platz zwei. Dahinter attackierte Ulrich Becker mehrere Runden, musste dann aber gegen Rennende abreisen lassen und sich mit Rang drei zufrieden geben. „ Ich bin eigentlich mausetot aber glücklich. Danke an Petra für das Auto. Es war ein roller Kampf mit Uli. Das ist Racing“, freute sich Sven Fisch. „Ich kann das nur bestätigen. Es war ein fairer Kampf und hat super Spaß gemacht. Aber es war wahnsinnig anstrengend. Jetzt brauche ich erst mal eine Pause“, resümierte der zweimalige Drittplatzierte.

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Jörg Bernhard von Carlos Rivas gejagt
Genauso sehenswert war der Zweikampf um die Plätze fünf und sechs. Jörg Bernhard, der mit seinem V8STAR immer besser zurecht kommt, lieferte sich ein spannendes Duell mit dem Luxemburger Carlos Rivas (Porsche 997 GT3). Im ersten Heat sah Bernhard die Zielflagge mit 16 Sekunden Vorsprung. Danach sah es im zweiten Rennen auch aus. In der letzten Runde tauchte dann der grau-gelbe V8STAR in der Boxengasse auf und beendete dort das Rennen. „Ich merkte, dass sich das Hinterrad lockerte. Dadurch verlor ich beim Antrieb. Aber ich bin in der Wertung“, erklärte Jörg Bernhard sein unglückliches Missgeschick. Derweil schlüpfte der Luxemburger Porschefahrer noch vorbei und belegte wie schon in Spa einen hervorragenden vierten Platz. „Das Duell mit Jörg Bernhard war toll. In den Kurven konnte ich wieder Anschluss finden. Aber auf den geraden Passagen fuhr mir der V8STAR immer wieder davon“, so Rivas.

Überzeugende Klassensieger
Für Rolf Rummel (Porsche GT2) hatte sich das Wochenende in Zolder ebenfalls gelohnt. In der großen STT Klasse holte sich der Heiligenhauser Podestplatz zwei und drei, sowie Gesamtrang sieben. Die weiteren Plätze belegten Jan van Es (Porsche 993 GT2) und Jörg Lorenz (Porsche dp 935). Hinter dem zweimaligen Klassensieger Ulrich Becker gingen die zweiten Plätze in der Klasse 2 an Erik Den Dekker (Porsche 944 Turbo) und Nicolas Vandierendonck (Ferrari 458 Challenge). Im zweiten Heat fuhr der jüngste STT Teilnehmer Gil Linster (Ford Mustang) auf Klassenrang drei. Damit sammelte der junge Luxemburger weitere wertvolle Punkte für die Juniorenwertung. Ed van Heusden (Porsche 944 Turbo) musste mit kaputter Zylinderkopfdichtung sein Auto bereits im ersten Rennen abstellen.

Der mit Gesamtplatz vier und fünf glänzende Klassensieger Carlos Rivas war in der Klasse drei nicht zu schlagen. Dahinter machten Franssen/Franssen (997 GT3 Cup) und Jeannot Delvaux (Porsche 997 GT3) die weiteren Podestplätze unter sich aus. Tjarco Jilesen (Porsche 996 GT3) und Patrick Lamster (Porsche 997) belegten abwechselnd Klassenrang vier und fünf. Bei den Fahrzeugen der Klasse vier behielt in Zolder Christian Franck (Seat Leon) beide Male die Nase vorn. Die beiden Schweizer Christian Hofmänner (Mitsubishi Lancer EVO) und Pierre Bonhôte (Seat Leon), sowie der Niederländer Sjaco Griffion (BMW M3 E30) teilten sich die anderen Pokalplätze. Rookie Niklas Bauckhage belegte im Opel Astra OPC den fünften Rang. In der sonst sehr umkämpften Zweiliterklasse waren die Fronten diesmal von Anfang an geklärt. Mit zwei überzeugenden Vorstellungen und knapp hinter den Top Ten sicherte sich Gerard Füller (BMW STW) die beiden Klassensiege. Youngster Yannik Trautwein (BMW E46 320i) kletterte zweimal auf Rang zwei. Heinz Chorus (Ford Focus ) landete auf Platz drei. Für Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) kam bereits nach fünf Runden mit einem Schaden an der Hinterachse das Aus. Nicht besser erging es Georgios Katsikis bei seinem STT Comeback. Er musste seinen Opel Kadett C Coupe mit überhöhter Temperatur vorzeitig abstellen.

Nichts Neues in der luftgekühlten Porscheklasse. Mit zwei Klassensiegen hat Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS) weiterhin den Titel im Visier. Hinter der jungen Dame tauschten Ralf Bender (Porsche 964 Cup) und Vater Michael Irmgartz (Porsche 911 Carrera) die Plätze zwei und drei.

In der Tabelle führt Ulrich Becker vor Alexandra Irmgartz und den punktgleichen Kuismanen und Christian Franck. Ansonsten war es ein sehr heißes Wochenende, das den Piloten alles abverlangte.

Der vorletzte Lauf des STT H&R Cup findet in der Lausitz statt. Dort wird vom 28.-30. September der sechste Meisterschaftslauf ausgetragen.










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