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DMV Kart Championship
09.07.2012

Neue Sieger zur Halbzeit in Oppenrod

Am vergangenen Wochenende (08.07.2012) startete das DMV Kart Championship in Oppenrod in sein Halbzeitrennen. 79 Teilnehmer gingen an den Start und mussten schwerste Wetterkapriolen bewältigen. Am Sonntagabend standen gleich mehrere neue Gesichter ganz oben auf dem Siegertreppchen und sorgen für zusätzliche Spannung im Titelkampf.

Bambini: Siege für Falkenbach und Zamula
Der Troisdorfer Robin Falkenbach (Schwabe Motorsport) schwamm im Zeittraining am schnellsten über die Strecke und sicherte sich bei den Jüngsten in den Reihen des DMV Kart Championships die Pole-Position. Und auch im ersten Rennen fand die Konkurrenz kein Mittel den Zweiten in der Meisterschaftswertung aufzuhalten. Falkenbach übernahm vom Start weg das Zepter und erreichte das Ziel nach elf Runden als deutlicher Sieger. Auch dahinter waren die Plätze schnell bezogen. Zu Rennbeginn lieferten sich Eren Köse (Krefeld/TR Racing) und Leon Schütze (Gorxheimertal/ADAC Hesse-Thüringen) einen tollen Kampf um Rang zwei. Schütze setzte sich schlussendlich aber durch und holte sein bisher bestes Saisonergebnis. Köse folgte auf drei vor Anton Kostioukevitch (Berlin/TR Motorsport) und Illya Zamula (Berlin/TR Motorsport).

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Ein neues Bild im zweiten Rennen auf trockener Strecke. Ein Quintett bestehend aus Eren Köse, Illya Zamula, Anton Kostioukevitch, Robin Falkenbach und Leon Schütze etablierte sich an der Spitze und lieferte sich packende Rad an Rad Duelle um den Laufsieg. Nach mehreren Führungswechseln setzte sich vier Runden vor Rennende Illya Zamula durch. Der Berliner hielt dem Druck seiner Kontrahenten stand und jubelte im Ziel. Nur einen Wimpernschlag hinter ihm reihte sich Kostioukevitch vor Köse, Falkenbach und Schütze ein. In der Gesamtwertung rückt das Feld nach den Siegen von Falkenbach und Zamula zur Halbzeit noch mal enger zusammen, Kostioukevitch führt dieses weiterhin an.

KF3: Hoti übernimmt Gesamtführung
Ladys first hieß es in der KF3 am Sonntagvormittag. Michelle Halder (Wildkart Racing Team) aus Meßkirch fühlte sich auf der nassen Strecke im Zeittraining und dem ersten Rennen pudelwohl. Mit einer beeindruckenden Leistung verwies sie die versammelte männliche Konkurrenz auf die weiteren Plätze und feierte ihren ersten Laufsieg. Eine tolle Aufholjagd zeigte der am Ende Zweitplatzierte Mick Betsch (Bergheim/KSM Racing Team), der sich aus der neunten Startposition vorkämpfen konnte. Hinter ihm lieferten sich seine Teamkollegen Nicholas Otto (Grevenbroich) und Arlind Hoti (Mannheim) einen sehenswerten Kampf, aus dem jedoch Hoti kurz vor Rennende nach einem Ausrutscher ausschied. Beim Fallen der Zielflagge war Gabriel Seebald (Offenbach/KKC Racing) neuer Vierter vor Arlind Hoti, der mit einem beachtlichen Endspurt noch den Sprung in die Top-Fünf schaffte.

Das KSM Motorsport-Trio Betsch, Otto und Hoti machte den Sieg im zweiten Rennen unter sich aus. Mick Betsch gewann den Start, musste aber zur Rennmitte Otto und Hoti passieren lassen. Doch auch Otto brachte die Führung nicht bis ins Ziel. Zur Halbzeit des Rennens drehte sich das Karussell erneut, diesmal übernahm Hoti Position eins und gab diese auch nicht mehr ab. Das „KSM Motorsport Podium“ perfekt machten Mick Betsch auf Rang zwei vor Lirmi Zendeli, der nach seinem Ausfall im ersten Durchgang eine beeindruckende Vorstellung ablieferte. Nicholas Otto wurde undankbarer Vierter vor Roman Schwedt (Riegelsberg/rl competion) auf fünf. Enttäuschung herrschte bei Prefinalsiegerin Michelle Halter, in der letzten Runde schied sie nach einem Gerangel auf Platz fünf liegend vorzeitig aus.

KF2: Detmers rast zum Doppelerfolg
In der KF2 machte sich die große internationale Erfahrung des österreichischen Gastpiloten David Detmers (KSM Racing Team) bemerkbar. Mit der Pole-Position im Qualifying setzte er die erste Duftmarke, musste jedoch nach dem Start zum ersten Rennen seine Spitzenposition an Mario Ljubic (Lichtenstein/TR Motorsport) abgeben. Der Jesolo-Kart Pilot ging auf abtrocknender Strecke mit einem Granatenstart in Führung. Detmers hielt aber den Anschluss und nutzte nur zwei Runden später seine Chance. Mit mehreren schnellsten Rennrunden baute er seine Spitzenposition weiter aus und siegte vor Mario Ljubic. Spannend war der Kampf um Rang drei. In den ersten Umläufen duellierten sich gleich fünf Fahrer um den letzten Podestplatz. Zu Rennmitte schien Dennis Anoschin (Wiesbaden/Storch Motorsport) die Oberhand gewonnen zu haben. Doch ein Dreher warf ihn weit zurück. Seinen Platz nahm Michal Grzyb (Wielicka/Victor Turkiewicz WT) dankend ein, doch der Pole erhielt wegen eines Fehlstarts eine Dreisekundenstrafe und wurde letztlich nur als Vierter gewertet. Seine Position erbte Gilles Beckord (Willich/DMV Team KSM Racing), Teamkollege Jonas Hrdlicka (Münster/DMV Team KSM Racing) reihte sich als Fünfter ein.

Auch auf trockener Strecke wurde der Österreicher David Detmers seiner Favoritenrolle gerecht und durfte auch im Finale den Sieg auf seinem Konto verbuchen. Dabei musste er sich aber deutlich mehr anstrengen als noch im Regen des ersten Laufes. Mario Ljubic klebte an der Stoßstange des KSM Motorsport Piloten und versuchte einige Male an diesem vorbei zu gehen. Detmers fand jedoch immer das richtige Mittel die Angriffe abzuwehren und verteidigte seine Spitzenposition. Ein ebenfalls gutes Rennen lieferte Dennis Anoschin ab, nach seinem Dreher am Vormittag, brachte er nun Rang drei ins Ziel. Als Vierter und Fünfter folgten die Polen Michal Grzyb und Jakub Kierasinski (Szczecin/WTR Racing Team).

Rotax Junioren: Plattner und Brandt siegen
Im Zeittraining der Rotax Junioren zeigte Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/VPD Team Germany) das nötige Geschick auf nasser Fahrbahn und durfte sich über den besten Startplatz für das erste Rennen freuen. Dieses sorgte aber schon vor dem Start für Spannung. Der 1.027 Meter lange Kurs trocknete ab, wodurch die Wahl der richtigen Reifen deutlich erschwert wurde. Dauenhauser entschied sich für Regen-Pneus und schien auf den ersten Metern die richtige Wahl getroffen zu haben. Doch mit steigender Renndistanz legten die slickbereiften Fahrer deutlich zu und Dauenhauser fiel bis auf Rang sieben zurück. Den Sieg holte Lena Plattner (Egglham) vor Jörn von Wendt-Papenhausen (Wallenhorst), Noah Brandt (Breitenheim/Kartteam Kreutz), Daniel Ruth (Hasselroth/DMV Team MKII) und Maximilian Schmitt (Rettenberg/Nintendo Team Schneider).

Zum Finale blickte dann sogar die Sonne hervor und die Junioren starteten bei besten Bedingungen. Noah Brandt nutzte seinen Startplatz in der ersten Reihe und übernahm die Führung. Damit war die Entscheidung in der Vergabe um den Sieg schon gefallen. Auf Rang zwei behauptete sich Daniel Ruth vor Tobias Dauenhauer. Nach seiner falschen Reifenwahl im ersten Lauf, kämpfte er sich vom Ende des Feldes bis in die Top-Drei vor. Lange durfte er sich darüber aber nicht freuen, eine Zehnsekundenstrafe kostete ihn eine Position. Seinen Platz erbte Max Zschuppe (Hainewalde). Markenkollege Maximilian Schmitt reihte sich wiederholt als Fünfter ein.

Rotax Senioren: Golla und Hillenbrandt weiter im Titelrennen
Nur drei Senioren hatten den Weg zum Halbzeitrennen in Oppenrod gefunden. Im verregneten Zeittraining und halbnassen ersten Rennen war Mike Golla (Alsdorf/GN Motorsport) der schnellste Pilot und siegte mit einem deutlichen Polster vor Christian Hillenbrandt (Kronau/Widkart Racing Team) und Marcel Stegmann (Sailauf/Nees Racing). Zum zweiten Durchgang war die Strecke komplett abgetrocknet und Hillenbrandt drehte den Spieß um. In der zweiten Runde zog er an Golla vorbei und verteidigte mit seinem fünften Sieg seine Gesamtführung im Meisterschaftsklassement. Hillenbrandt folgte auf zwei vor Stegmann als Dritter.

KZ2: Michele Di Martino fährt auf und davon
Mit 22 Teilnehmern waren die Schaltkarts erneut die stärkste Klasse an diesem Rennwochenende. Im Zeittraining hatte der amtierende Vize-Europameister Michele Di Martino (Eitorf/Jedi Racing Team) auf nasser Strecke die Nase vorne. Zum ersten Finalrennen war der Kurs der Stefan Bellof Arena aber komplett abgetrocknet und die Karten wurden neu gemischt. Obwohl Di Martino den Start zu seinen Gunsten entschied, hatte er kein einfaches Spiel. In der ersten Rennhalbzeit musste er sich mit Händen und Füßen gegen Angriffe von Max Wissel (Alzenau/Nees Racing) und Mike Halder (Meßkirch/Wildkart Racing Team) wehren. Die Performance des Duos nahm jedoch im Rennverlauf ab und Di Martino konnte ungefährdet seinem sechsten Saisonsieg entgegen fahren. Auch hinter dem Energy-Pilot gab es keine großen Verschiebungen: Max Wissel reihte sich als Zweiter vor Mike Halder, Maximilian Gunkel (Rödermark/VPD Germany) und Stefan Riener (Micheldorf/DR Germany) ein. Pechvogel des Rennens war Dominik Schmidt (Biebertal/WST Motorsport), vor heimischem Publikum schied er schon in der Einführungsrunde aus.

In diesem Jahr scheint kein Weg an Michele Di Martino vorbeizuführen. Ähnlich wie im ersten Rennen lieferte er eine nahezu perfekte Vorstellung ab und wurde erneut als Sieger abgewinkt. Dabei sah es nach dem Start gar nicht so gut aus für den Piloten aus Eitorf. Maximilian Gunkel preschte mit einem Bombenstart an die Spitze und konnte seine Position sogar ausbauen. Di Martino ließ sich aber nicht so leicht abschütteln und ging nur wenige Runden später mit einem harten Manöver an Gunkel vorbei. Diese Chance nutzten auch Wissel und Halder, die nur eine Kurve später den Piloten aus Rödermark auf Platz vier verwiesen. Bis zum Ende des Rennens sollte sich an dem Klassement nichts mehr ändern. Di Martino feierte seinen dritten Doppelsieg und baute damit die Führung in der Meisterschaftswertung weiter aus. Als Fünfter komplettierte Stefan Riener das Endergebnis.

Nach den ersten vier Saisonrennen in Kerpen, Wackersdorf, Wittgenborn und Oppenrod geht die Topserie des Deutschen Motorsport Verbandes (DMV) nun in eine fünfwöchige Sommerpause. Das nächste Rennen steht am 12. August auf dem Hunsrückring in Hahn auf dem Programm.
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