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DKM
17.10.2012

KSM Racing Team holt DJKM-Vizetitel 2012

Neun Schützlinge schickte das KSM Racing Team vom 12. bis 14. Oktober zum Finale der Deutschen Kartmeisterschaft 2012. Mit dem 1.360 Meter langen Kurs im belgischen Genk stand der Mannschaft aufgrund der Nähe zum Firmensitz ein „kleines Heimspiel“ bevor. Entsprechend motiviert ging der Kader ins Auslandsgastspiel, das am Ende ein wahres Auf und Ab wurde.

Dafür sorgte auch das Wetter, denn während die Zeittrainings und Vorläufe am Samstag im strömenden Regen ausgefahren wurden, fanden die Finalrennen am Sonntag bei trockenen Bedingungen statt.

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In der DJKM gingen fünf KSM Junioren an den Start. Hier stach zunächst Mick Betsch mit einer furiosen Leistung heraus. Er belegte Platz vier im Zeittraining und bugsierte sich über die Vorläufe auf seine erste Pole-Position im DJKM-Feld. Leider hatte er in den Finalrennen weniger Glück: Eine Rangelei im ersten Lauf warf ihn ans Ende des Feldes zurück. Letztlich brachte er aber noch den zehnten Platz ins Ziel. Im zweiten Durchgang kämpfte er sich wiederum unter die Top-Fünf bevor ihn eine erneute Kollision auf Rang 14 zurückwarf.

Dafür holten seine Teamkollegen die Kohlen aus dem Feuer. Sehr stark präsentierte sich Otto Tjäder: Nach einem verkorksten Zeittraining, das er nur als 23. beendete, brannte der Schwede in den Heats ein wahres Feuerwerk ab und katapultierte sich auf den dritten Startplatz nach vorne. Dass dies kein Zufall war, bewies er dann im ersten Rennen, in welchem er seine Position behaupten konnte und somit zum ersten Mal auf dem DJKM-Podium Platz nehmen durfte.

Im zweiten Rennen musste er dann allerdings etwas zurückstecken. Er verlor im Startgetümmel einige Positionen, kämpfte sich schließlich aber wieder durch die Meute. Am Ende kassierte er als Sechster nicht nur wichtige Meisterschaftspunkte, sondern auch ein gutes Schlussergebnis. „Otto ist fantastische Rennen gefahren. Egal ob in den Heats oder in den Finalläufen – erstmals in dieser Saison konnte er sein volles Potenzial unter Beweis stellen“, lobt Teamchef Thomas Muchow das Nordlicht.

Durchwachsen begann das Wochenende für Arlind Hoti, der sich vor dem Finale noch berechtigte Chancen auf die Vize-Meisterschaft machen durfte. Als der Youngster im Zeittraining aber nur auf Position 31 rangierte, sahen die Aussichten alles andere als rosig aus. Hoti gab jedoch nicht auf und arbeitete sich in den Heats auf Platz 18 vor, was die Ausgangslage für die Finalrennen etwas verbesserte. Mit den trockenen Bedingungen am Sonntag fand er dann zur alten Stärke zurück.

Bereits im ersten Rennen ging es mit Platz acht deutlich aufwärts – und im letzten Durchgang schaffte er nach einer furiosen Fahrt sogar den Sprung aufs Podium, indem er sich Platz drei erkämpfte. Damit holte er sich schließlich auch den ersehnten Vizetitel in der DJKM. Entsprechend glücklich war Arlind am Abend: „Als es am Samstag geregnet hatte, habe ich den Vizetitel eigentlich schon abgeschrieben, da ich nicht unbedingt ein Regenfahrer bin. Doch mit dem Wetterumschwung am Sonntag ging es aufwärts und ich habe meine Chance genutzt. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg.“

Auch Nico Otto zeigte beim Saisonfinale eine beachtliche Leistung: Der Samstag entwickelte sich zunächst zum Waterloo für den KSM-Schützling: Mit Platz 32 im Zeittraining und Rang 37 nach den Heats verpasste er die Final-Qualifikation und musste in den Hoffnungslauf starten. Diese Chance wusste Otto aber zu nutzen. Er fuhr ein taktisches Rennen und wurde am Ende mit Rang zwei belohnt, was ihm den Einzug in die Finalrennen bescherte.

Von hinten startend, kämpfte er sich im ersten Rennen sehenswert durch das Feld und belegte am Ende den verdienten zwölften Platz. Im letzten Rennen des Jahres bestätigte er als 14. erneut seine Leistung im europäischen Elite-Feld. Weniger Glück hatte an diesem Wochenende William Nilsson. Gehandicapt durch eine fünfwöchige Pause aufgrund eines Rippenbruchs schaffte der Schwede zwar als 24. den Einzug in die Finalrennen, musste dann aber gleich zwei Ausfälle in Kauf nehmen.

Ein schweres Los hatte DKM-Solist David Detmers in Genk gezogen. Am Freitag noch mit absoluten Topzeiten unterwegs, landete er im Zeittraining auf dem ernüchternden 26. Platz. „Die Regenreifen waren an diesem Wochenende sehr unterschiedlich“, erklärte Teamchef Thomas Muchow und ergänzt: „Dieses Problem war zwar für alle gleich, warf uns aber auf der Suche nach dem richtigen Luftdruck weit zurück.“

Nachdem man die Ursache gefunden hatte, lief es in den Vorläufen deutlich besser für Detmers, der sich mit zwei starken Heats bis auf Position zehn verbessern konnte. Motiviert ging er in die trockenen Finalrennen am Sonntag. Doch hier war er leider mit stumpfen Waffen unterwegs. Aufgrund eines Drehzahl-Mankos war in den Rennen trotz einer starken kämpferischen Leistung nicht mehr zu holen als die Positionen sechs und zehn. „Irgendwie war in den Rennen der Wurm drin. Wir hatten ein Problem, das wir auch nicht mit einem Motorwechsel beseitigen konnten. Es ist schade, dass wir somit nicht wirklich im Kampf um den Vizetitel eingreifen konnten“, so der am Ende Viertplatzierte der Deutschen Kartmeisterschaft 2012.

In der Deutschen Schaltkartmeisterschaft bildeten Alexander Schmitz, Marcel Jeleniowski und Morgan Törnquist die Speerspitzen des Bergheimer Rennstalls. Allen voran war es Schmitz, der am verregneten Samstag für Furore sorgte. Bereits im Qualifying blitzte er mit der zweitschnellsten Rundenzeit auf und sorgte nach den Heats für strahlende Gesichter im Teamzelt: Mit einem Sieg und einem zweiten Platz hatte er sich seine erste Pole-Position in der DSKM geholt.

Leider hielt die Freude nicht lange an: Im ersten Finale geriet Schmitz zu Rennbeginn in eine Rangelei, in welcher er sich den Heckauffahrschutz beschädigte. „Das Kart war daraufhin unfahrbar, weil die Balance völlig über den Haufen geworfen war“, erklärt Schmitz, der sein Rennen damit vorzeitig beenden musste. Im zweiten Rennen musste er daher von hinten starten und erreichte das Ziel letztlich als 19.

Damit lag er noch vor seinem Teamkollegen Morgan Törnquist. Der Schwede hatte sich am Samstag zwar problemlos für die Finalrennen qualifizieren können, musste sich dann aber mit den Positionen 30 und 25 begnügen.

Damit war es an Marcel Jeleniowski die Teamfarben zu verteidigen. Der Routinier spielte seine Erfahrung aus und etablierte sich nach den Vorläufen auf Position sechs. Die beiden Finalrennen beendete er zweimal in den Top-Ten, indem er als Achter und Fünfter die Zielflagge sah.

Eine starke Vorstellung lieferte das KSM-Partnerteam RED Racing ab. Am Samstag konnten die beiden Russen Denis Bulatov und Alexey Korneev gehörig im Feld der DJKM auftrumpfen. Besonders die Trainingsbestzeit Bulatovs sorgte für Furore. Auch nach den Heats bestätigten die beiden ihre Leistung und sicherten sich jeweils einen Startplatz unter den Top-Fünf. In den Finalrennen sicherte sich Bulatov mit den Plätzen sechs und 13 seine besten Saisonergebnisse.

Korneev musste im ersten Rennen hingegen einen Ausfall verkraften und belegte im letzten Durchgang noch Position 20. Rabenschwarz verlief das Wochenende für den RED Racing-Piloten Philipp Gumeniuk in der DKM. Ihm blieb die Zielankunft in den Finalrennen vergönnt.

„Nach den letzten sehr erfolgreichen Rennen zum ADAC Kart Masters und zur DMV Kart Championship war das DKM-Wochenende mit Sicherheit ein enttäuschender Abschluss, von dem wir mehr erhofft haben. Der Samstag lief sehr gut für uns mit zwei Pole-Positions. Umso ärgerlicher ist es, dass wir die Ergebnisse am Sonntag nicht wiederholen, beziehungsweise umsetzen konnten. Trotzdem haben wir am Ende mit Arlind Hoti und Otto Tjäder zwei Podestplätze geholt. Auch der Vizetitel in der DJKM ist ein verdientes Ergebnis für Arlind und das ganze Team. Bedauerlich ist leider der Ausgang in der DKM. David Detmers hätte hier in der Abrechnung auf dem Podium stehen können. Dass es nur der undankbare vierte Platz wurde, ist sehr schade“, resümiert Thomas Muchow am Abend.

Auch wenn die Kartsportsaison nun offiziell beendet ist, kann von Winterpause noch nicht die Rede sein: Bereits am kommenden Wochenende reist das KSM Racing Team zum Erftlandring nach Kerpen, um beim European Final des Bridgestone Cups im Rahmen des Trips-Memorials erneut um Pokale zu kämpfen.
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