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ADAC GT Masters
03.04.2012

Enttäuschender Auftakt für Mario Farnbacher

Wer am ersten April-Sonntag ins Gesicht von Mario Farnbacher blickte, der erkannte schnell, dass der Youngster beim Saisonauftakt des ADAC GT Masters (30. März bis 01. April in Oschersleben) nicht zufrieden sein konnte.

“Es war natürlich ein unglückliches Ende eines schwierigen Rennwochenendes“, erklärte der 19-Jährige nach dem Ausfall des Autos in Rennen 2.

Dabei waren die Voraussetzungen für einen erfreulichen Start ins Rennsportjahr 2012 eigentlich gut. Mehr als 40 Fahrzeuge waren für die Sportwagen-Meisterschaft gemeldet. Neben dem Ferrari F458 Italia GT3 des Teams Farnbacher ESET Racing waren es noch etliche Traumsportwagen, wie z.B Mercedes Benz SLS AMG GT3, oder Lamborghini Gallardo, Ferrari 458 Italia GT3, McLaren MP4-12C GT3, Porsche 911 GT3 R, Chevrolet Camaro GT3, Aston Martin Vantage GT3 oder BMW Z4, bzw. BMW ALPINA B6 GT3.

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Doch schon im Vorfeld war für den Piloten der Deutsche Post Speed Academy klar, das es ganz schwer werden würde. Hintergrund ist die Einstufung des Ferrari F458 Italia GT3, die sogenannte Balance of Performance, die von der FIA vorgenommen wird. Teammanager und Bruder Dominik Farnbacher: „Uns fehlen auf den Geraden eine Menge PS. Somit müssen die Piloten ein maximales Risiko in den Kurven eingehen, um wenigstens einigermaßen wettbewerbsfähig zu sein.“

Einzig im Regen kann das unterlegene Fahrzeug mit dem fahrerischen Potenzial der beiden Piloten Mario Farnbacher und Niclas Kentenich (27, Neuss) glänzen. Und das sah man bei zunächst widrigen Bedingungen in Rennen 1 deutlich.

Vor dem Start zog ein heftiger Regenschauer über die Magdeburger Börde. Mario Farnbacher ging mit Regenreifen in das Getümmel und setzte sich innerhalb kürzester Zeit von Platz 12 zwischenzeitlich auf Platz zwei. Eine große Show, die der 19-Jährige Franke den Fans bot und sein Talent zeigte. Als der Kurs aber abtrocknete und man mit Slicks antrat, waren andere Autos überlegen. Mehr als Platz 13 war für das Duo Farnbacher/Kentenich in dem 60 Minuten-Rennen nicht mehr möglich.

Am Sonntag ging zunächst Niclas Kentenich ins Rennen, das erneut vom TV-Sender kabel eins live übertragen wurde. Der Neusser musste sich schon in der Startphase gegen angreifende Fahrer wehren. Bravourös setzte er sich durch und konnte sich zunächst etwas absetzen. Als man sich gerade auf den Fahrerwechsel vorbereitete, funkte der 27-Jährige an die Crew, das er wegen Problemen vorzeitig an die Box müsse. Schnell stellte man dort den Ausfall wegen gebrochener Spurstange fest. „In der Startphase gab es ein paar Rangeleien. Zunächst ging es gut, aber nach ein paar Runden stand mein Lenkrad schief und ich hatte immer mehr Probleme“, so Kentenich.

Somit war der Arbeitstag für Mario Farnbacher beendet, bevor er überhaupt angefangen hatte. Bereits diese Woche hat Ferrari einen neuen Test für die Balance of Performance bei der FIA angemeldet, um das Auto richtig einstufen zu lassen.

“Wir müssen den Test abwarten und dann entscheiden. Das Auftaktwochenende nehme ich sportlich. Natürlich ist man enttäuscht, gerade auch für das Team. Über den Winter haben die Jungs sehr viel Arbeit und Herzblut in Verbesserungen gesteckt. Man steckt einfach nicht drin. Beim nächsten Rennen in vier Wochen in Zandvoort geht es wieder bei Null los!“
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