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ADAC GT Masters
21.09.2012

Doppelt hält besser: Leidinger in zwei Serien am Start

Dass viele Piloten nach einem normalen Rennwochenende mit ihren physischen und psychischen Fähigkeiten am Ende sind, stört Johannes Leidinger nicht. Am Nürburgring legte er einen Doppelstart hin und stellte dabei seine beachtenswerte Belastbarkeit unter Beweis. Sein Lohn: Ein herausgekämpfter 16. Platz im ersten Rennen des ADAC GT Masters und ein Sieg im zweiten Rennen der ADAC Procar.

Der zweite Aufschlag des Liqui Moly Team Engstler mit dem Alpina BMW B6 am Nürburgring ist, verglichen mit den Rennen während des Truck Grand Prix, ein Erfolg gewesen. Auch zeigte die Leistungskurve im Verlauf des Wochenende bis zum zweiten Rennen nach oben. „Wir starteten mit einem schlechten ersten freien Training, in dem ein Defekt am Getriebe und das Set-Up uns einbremsten. Doch danach wurde es, parallel zum Wetter, immer besser bei uns“, fasste Leidinger zusammen.

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Das zweite freie Training brachte die ersehnte Verbesserung, sodass auch die Zeiten stimmten. Genauso ging es im Qualifying weiter. Leidinger bestätigte seine Zeiten aus dem freien Training, musste sich aber auf Grund der Leistungsdichte mit dem 23. Platz zufrieden geben. Sein Teamkollege Florian Spengler fuhr für das Team im zweiten Zeittraining den 25. Startplatz heraus. Positiv gestimmt ging Leidinger also ins erste Rennen. Das Wichtigste erledigte der 25-Jährige gleich am Anfang: Er hielt seine Platzierung im üblichen Startchaos.

„Ich arbeitete mich dann kontinuierlich nach vorn bis ich hinter zwei Konkurrenten fest hing. Wir entschieden uns daraufhin für einen frühen Fahrerwechsel“, so Leidinger. Abgesehen von den sechs bis sieben Sekunden die das Team verlor als Spengler den B6 kurz abwürgte, verlief der Boxenstopp ideal und Spengler setzte im zweiten Teil des Rennens mit Erfolg alles daran, seinen Fehler wieder auszubügeln. Er erkämpfte Platz 16 für das Team.

Das Sonntagsrennen verlief weniger erfolgreich. Spengler fuhr zunächst nach vorn, verlor die gutgemachten Plätze aber auch wieder. Für Leidinger war nicht viel zu machen. „Es war schwierig zu fahren und ich hing hinter dem als amerikanischen Panzer berühmt gewordenen Camaro fest. In den Kurven war ich deutlich schneller, aber auf den Geraden zog er mir immer mit dem unglaublichen Vortrieb wieder weg. Erst kurz vor dem Ziel fuhr ich wegen eines Fahrfehlers seinerseits an ihm vorbei.“

Zwischen den ADAC GT Masters-Sessions sah man Leidinger auch im ADAC Procar-Fahrerlager, wo der amtierende Meister mit Freude empfangen wurde. „Die ersten beiden freien Trainings sind eigentlich nicht vorhanden gewesen. Das erste ließ ich sausen, weil ich mich am Freitag voll auf meinen GT-Einsatz konzentrieren wollte und im zweiten freien Training hielten Elektronikprobleme mich und den Super 2000-BMW in der Box“, erklärte Leidinger.

Zum Qualifying behob das Team von Thate Motorsport zwar das Elektronikproblem, aber dafür sprang der fünfte Gang stetig raus und die Servolenkung streikte. Doch Leidinger wollte die verbleibende Zeit zumindest nutzen, um das Fahrwerk grob einzustellen, was ihm auch gelang. „Pünktlich zum Warm-Up am Sonntag stellte mir das Team dann ein perfekt funktionierendes Auto hin, sodass ich die ersten richtigen Runden im Tourenwagen, seit dem Finale 2011 in Hockenheim, drehen konnte“, sagte Leidinger, der sich trotz der Strapazen des GT-Einsatzes auf die Rennen in der Procar freute.

Und das mit Recht, denn die Kämpfe mit Teamkollege Jens Weimann und dem Schweizer Peter Rikli brachten ihm eine Menge Spaß. Rikli musste er ziehen lassen, doch hinter ihm sicherte er sich Platz zwei im ersten Rennen. „Leider sind die Rennen in der Procar mit zwanzig Minuten ziemlich kurz. Von mir aus hätte es noch eine Weile so weitergehen können“, meinte Leidinger grinsend in der Boxengasse, während der Reparaturpause. Im zweiten Rennen vereitelten eine defekte Lichtmaschine bei Weimann und eine Drive-Through Strafe bei Rikli weitere enge Zweikämpfe. So erbte Leidinger die Führung in der Super2000-Klasse, die er bis ins Ziel verteidigte.

In einer Woche geht es zum zweiten Doppelstart am Hockenheimring. Die Rennen des ADAC GT Masters vom 28. bis 30. September sind wie immer live auf Kabel 1 zu sehen und die Rennen der ADAC Procar werden live im Internet gestreamt.
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