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ADAC Formel Masters
27.08.2012

Erster Podestplatz für Lokalmatador im Formel Masters

Für das Team Mücke Motorsport war das Heimspiel im ADAC Formel Masters am Wochenende (24. bis 26. August) auf dem Lausitzring bei Klettwitz vor allem durch den sensationellen Sieg von Hendrik Grapp am Samstag geprägt. Der Rookie, der für den ADAC Berlin-Brandenburg antritt, stand in Saisonlauf 16 überhaupt das erste Mal auf dem Podest in einem Formel-Rennen und sorgte zugleich für das beste Mücke-Ergebnis des Wochenendes.

„Ich bin total glücklich und freue mich riesig, dass mir dieser Erfolg gerade im Heimspiel gelungen ist“, sagt der 18-jährige Gymnasiast, der von der Pole-Position aus auf der 4,534 Kilometer langen Strecke im Süden Brandenburgs einen sicheren Start-Ziel-Sieg holte. Grapp, der von der ADAC Stiftung Sport gefördert wird, bescherte damit dem Rennstall aus der deutschen Hauptstadt den dritten Saisonsieg in der Nachwuchsserie.

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Teamchef Peter Mücke, der bei den DTM- und Formel-3-Rennen in Zandvoort bestens über die Geschehnisse in der Lausitz informiert war, bescheinigte seinem Neuling „eine prima Leistung. Er hat in diesem Rennen keine Fehler gemacht und auch in den beiden anderen Läufe eine couragierte Leistung gezeigt.“ Die Rennen 17 und 18 am Sonntag brachten für Grapp, der im Vorfeld der Saison die wenigsten Testkilometer absolviert hatte, allerdings nicht den verdienten Lohn. Am Vormittag fuhr er auf Rang vier liegend seinem Vordermann ins Heck und schied aus, wurde aber noch als Zwölfter gewertet.

Am Nachmittag startete der Berliner eine furiose Aufholjagd, die ihn von Startplatz 14 bis auf Rang fünf brachte – und das mit stark beschädigtem Frontflügel, der sich in der vorletzten Runde unter das Auto schob, womit Hendrik Grapp in die Box musste (gewertet als Neunter). In der Gesamtwertung liegt er auf Rang zwölf. „Hendrik hat am Samstag die Nerven behalten. Selbst nach einem Ausrutscher konnte er sich wieder von den Konkurrenten absetzen. Wir haben uns alle sehr gefreut“, lobte Mücke-Renningenieur Frank Lucke den Rookie. „Und auch am Sonntag ist er befreit gefahren und hat prima gekämpft.“

Überhaupt war Rennen 18 am Sonntagnachmittag ein Wechselbad der Gefühle für die meisten Mücke-Piloten. Jason Kremer aus Bonn, von ADAC Stiftung Sport und Deutsche Post Speed Academy gefördert, und der Israeli Roy Nissany nahmen das Rennen nach den Plätzen acht bzw. sechs im Lauf davor von den Startpositionen eins und drei in Angriff. Nissany machte gleich am Start einen Platz gut und ging noch in der ersten Runde auch an Kremer vorbei. Der Bonner verlor danach die Linie sowie weitere Plätze und wurde zudem noch von der Strecke gedrängt – Ausfall in der dritten Runde. „Ein Wochenende zum vergessen“, sagte Kremer, der zuvor Achter und Zehnter geworden war und in der Gesamtwertung Dritter ist.

Noch größeres Pech hatte Roy Nissany. Der 17-Jährige hatte in Führung liegend einen Abflug über die Wiese. Wie sich später herausstellte, hatte er sich auf der Strecke einen Nagel in den rechten Hinterreifen eingefahren. Mit dem Plattfuß war auch für den Israeli das Rennen vorbei. In den Rennen davor hatte der Gesamtneunte als Sechster (von Startplatz 15) und Siebter (von Startplatz 14) mit sehr guten Aufholjagden Punkte sammeln können. Zweimal in den Punkten war Rookie Luca Caspari (Meerbusch) als Siebter am Sonntagnachmittag und Neunter am Samstag, am Sonntagvormittag war er aus der Wertung ausgeschlossen worden. In der Gesamtwertung ist er Zehnter.

Der wie Caspari von der ADAC Stiftung Sport geförderte Neuling Florian Herzog aus Dresden hatte sich sein Heimspiel sicher besser vorgestellt. Am Samstag fiel er in der Wertung von Platz sieben durch zwei Zeitstrafen noch auf Rang 14 zurück. Sonntagvormittag beendete eine Kollision sein Rennen vier Runden vor Schluss und am Nachmittag wurde er disqualifiziert, weil er eine Durchfahrstrafe nicht antrat. Im Klassement rangiert er an Position 14.

Die vorletzte Saisonstation im ADAC Formel Masters mit den Rennen 19 bis 21 steht vom 28. bis 30. September auf dem Nürburgring auf dem Programm.
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