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24h Nürburgring
15.05.2012

Klaus Ludwig: „Ziel ist Ankommen und Platz in Top 10“

Wie schon von Motorsport XL gemeldet, wird der Gemballa-McLaren bei den 24h Nürburgring mit Nick Heidfeld, Klaus Ludwig und Sascha Bert an den Start gehen. Dazu kommt noch Hendrik Vieth.

Der dreifache Deutsche Tourenwagen-Meister Klaus Ludwig (60, Kalenborn) und Formel-1-Star Nick Heidfeld (35, Mönchengladbach) gehen als Teamkollegen auf einem McLaren MP4 12C GT3 an den Start. Am Steuer des bildschönen Sportwagens des Gemballa-Teams lösen sich die beiden Motorsport-Superstars mit Sascha Bert (Ober-Ramstadt) und Hendrik Vieth (Filsum) ab. Das Quartett auf dem blau-schwarzen britischen Edel-GT wird es dabei mit einer enorm starken Konkurrenz zu tun bekommen: Unter den 170 Fahrzeugen am Start gehören alleine 30 nach GT3-Reglement vorbereitete Rennwagen zum engeren Favoritenkreis.

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Mit Audi, BMW, Mercedes-Benz und Porsche sind vier deutsche Top-Marken mit Werkseinsätzen oder werksnahen Kundenteams vertreten, weitere Marken an der Spitze des Feldes könnten Aston Martin, Ford und Ferrari werden. Die rund 200.000 Zuschauer rund um die längste Rennstrecke der Welt erwartet am Wochenende eine PS-Show der Superlative, in der das frisch formierte McLaren-Dreamteam zunächst einmal vor allem ein Ziel hat: „Ankommen!“, lacht Altstar Klaus Ludwig, und ergänzt: „Wenn uns das gelingt, sind wir ein Kandidat für die Top-10-Plätze.“ Der Kalenborner, der sich aus dem aktiven Rennsport eigentlich schon zurückgezogen hat, konnte bei dem Angebot, das 24h-Rennen im McLaren zu bestreiten, nicht Nein sagen: „Dieses Rennen bin ich schon vor Jahrzehnten gefahren und muss sagen: Es gibt nichts Größeres“, so der dreifache DTM-Champion, der den ersten seiner drei Gesamtsiege beim 24h-Rennen 1982 einfuhr. „Schon bei unseren Testfahrten am Montag vor dem Rennen war rund um die Strecke irre viel los. Der Zuspruch der Fans ist gigantisch. Da geht einem das Herz auf.“

Nick Heidfeld erfüllt sich den 24h-Wunsch
Auf der Nürburgring-Nordschleife kennt sich Ludwig bestens aus – und hat damit einen Vorsprung vor seinem prominenten Teamkollegen: Nick Heidfeld musste sich die Streckenführung der längsten Rennstrecke der Welt erst bei einem Testeinsatz im
Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft aneignen. Der in Mönchengladbach geborene Wahl-Schweizer erhielt dabei Schützenhilfe seines Mitstreiters und ehemaligen Formel-3-Teamkollegen Sascha Bert: „Ich bin mit ihm zur Vorbereitung über die Nordschleife gefahren, und er hat mir den Kurs nähergebracht“, schildert Heidfeld. „Im Anschluss an den VLN-Einsatz haben wir uns zusätzlich zusammengesetzt, und ich habe ihn gefragt, wie er an welcher Stelle fährt.“ Die Entscheidung, bei den 24h anzutreten, fiel danach sehr schnell: Der ehemalige Formel-1-Pilot fand sich schnell zurecht und konnte mit seinen Teamkollegen im Testrennen bis auf die sechste Position vorfahren. Nun freut er sich: „Ich wollte schon immer die beiden 24h-Rennen in Le Mans und auf dem Nürburgring fahren. Beides mache ich in diesem Jahr wahr.“

Ludwig: „Von Anfang an volles Rohr“
Der 60-jährige Klaus Ludwig geht beim 24h-Rennen mit dem Team an den Start, in dem sein Sohn Luca sonst im ADAC GT Masters antritt. Der Filius wird bei den 24h-Rennen einen Audi R8 LMS ultra im Raeder-Team pilotieren und könnte damit seinem Vater als Konkurrent auf der Rennstrecke begegnen. „Man hinterfragt das ja doch, ob man sich da alles noch antun soll“, grinst Ludwig senior. „Aber ich bin eben auf spezielle Weise verrückt: Mir mach das Rennfahren Spaß, und es hält mich fit. Das ist vielleicht genauso wie bei anderen 60-jährigen, die aufs Matterhorn steigen: Auch da sagen andere „der spinnt!“ Ich sage: Solange es geht – warum denn nicht?“ Traditionell spielt das Alter bei Langstreckenrennen gegenüber der Konstanz eine untergeordnete Rolle. Allerdings winkt Ludwig gerade in diesem Punkt ab und prophezeit: „Von wegen: Langstreckenrennen“ Das 24h-Rennen ist heute von der ersten bis zur letzten Minute ein Sprintrennen. Es gibt 30 Top-Autos, die alle standfest sind: Da muss man von Anfang an volles Rohr fahren. “
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