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Tourenwagen Allgemein
08.06.2011

Zwei Klassensiege für Reich/Keils in Zolder

"Never change a winning team" - so mag sich der Rennfahrer Uwe Reich am vergangenen Wochenende gedacht haben, als er ein weiteres Mal zusammen mit seinem langjährigen Freund und Partner Dr. Jochen Keils in der Cup- und Tourenwagen-Trophy an den Start ging. Auf dem Circuit Terlamen Zolder in der belgischen Provinz Limburg nahm das erfahrene Duo am zweiten Lauf der beliebten Breitensportserie teil und konnte sich am Ende in beiden Rennen über einen Sieg sowie einen zweiten Platz freuen.

Wie schon vor sechs Wochen auf dem Hockenheimring setzten das Mitglied des MSC Wahlscheid und der Euskirchener Allgemeinmediziner auch in Zolder einen Porsche 964 RSR sowie einen BMW 325i ein. Bereits in der ersten Trainingssitzung spielte Uwe Reich auf dem 4 km langen und sehr anspruchsvollen Kurs seine langjährige Routine aus und fuhr mit dem Porsche in 1:49,734 Minuten die schnellste Runde seiner Klasse. Das gleiche gelang "Deutschlands schnellstem Steuerberater" dann am Nachmittag auch im zweiten Qualifying mit dem BMW, denn auch hier ließ er seine Konkurrenten hinter sich.

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"Beide Autos liefen perfekt und so konnte ich mich voll darauf konzentrieren, einen guten Startplatz für die beiden Rennen am Sonntag herauszufahren", strahlte der Lohmarer hinterher. Auch für Jochen Keils lief das Training perfekt, denn genau wie Reich verschaffte er sich sowohl mit dem Zuffenhausener Sportwagen als auch mit dem Tourenwagen aus München mit den jeweils schnellsten Rundenzeiten seiner Klasse eine hervorragende Ausgangsposition für die beiden 30-Minuten-Rennen.

In den ersten Lauf am frühen Sonntag Morgen ging Uwe Reich mit dem Porsche RSR und Dr. Keils mit dem BMW. Der Asphalt war zwar noch feucht, aber das Team entschied sich dennoch dafür, beide Fahrzeuge auf profillosen Slicks auf die Strecke zu schicken. "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", berichtete der 70-jährige Steuerberater hinterher. "Aber mit Regenreifen ging es auch nicht, denn dafür war es wiederum nicht nass genug - und außerdem rechneten wir damit, dass die Piste relativ schnell abtrocknet!"

So reihte sich der gebürtige Braunschweiger nach dem Start hinter den leistungsstärkeren Sportwagen auf der sechsten Position ein und konnte in den ersten Runden sogar das Tempo der Spitzengruppe mitgehen. Doch dann geriet er in der ersten Linkskurve nach Start und Ziel neben die Ideallinie und hatte keine Chance, einen heftigen Dreher ins Kiesbett zu vermeiden. "Zum Glück bin ich nicht in die Leitplanke eingeschlagen und konnte das Rennen fortsetzen, doch das gesamte Feld war an mir vorbei. Mühsam kämpfte ich mich dann wieder Platz um Platz nach vorne und erreichte als Neunter im Gesamtklassement am Ende sogar noch mit viel Glück den Sieg in meiner Klasse!"

Das anschließende zweite Rennen nach dem Fahrzeugtausch stand jedoch schon vor Beginn unter keinem guten Vorzeichen, denn Dr. Keils hatte bereits im ersten Lauf über Getriebeproblemen an dem BMW geklagt. "Jochen erzählte mir, dass er manchmal den dritten Gang nicht einlegen konnte. Da war meine Vorfreude nach dem tollen Qualifying natürlich dahin." Tatsächlich kämpfte Reich mit stumpfen Waffen, zumal auch die Kupplung an dem schon in die Jahre gekommenen BMW-Modell E30 nicht immer mitspielte. Sein direkter Gegner nutzte diese Chance und zog gegen Rennmitte an dem Rheinländer vorbei, der bis zum Fallen der Zielflagge nur ganz knapp Platz zwei gegen seinen unmittelbar hinter ihm fahrenden Konkurrenten verteidigen konnte.

"Natürlich war das sehr ärgerlich, denn sonst wäre heute Nachmittag ein weiterer Sieg möglich gewesen. Aber bis zum nächsten Lauf in Spa-Francorchamps bekommen wir ein neues Getriebe und dann geht es hoffentlich wieder vorwärts!"
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