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Rallye Allgemein
25.01.2011

Private Rallye-Engagements im Porsche 911

Die meisten ihrer internationalen Rennsporterfolge feierten die Porsche-Werksfahrer Timo-Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) gemeinsam. Unter anderem die Meistertitel in der American Le Mans Series in den Jahren 2007 und 2008 sowie die Gesamtsiege beim 12-Stunden-Rennen in Sebring 2008, beim 24-Stunden-Rennen Nürburgring 2007 bis 2009 und beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans 2010. Doch auch abseits der Rundstrecke verbindet das Erfolgsduo eine gemeinsame Leidenschaft: In dieser Saison starten beide mit in Eigenregie neu aufgebauten Porsche 911 GT3 in ihren jeweiligen nationalen Rallye-Meisterschaften.

Motorsport Grand Slam-Sieger Timo Bernhard wird 2011 mit einem Porsche 911 GT3 Cup auf dem technischen Stand des Modelljahres 2009 in der Deutschen Rallye Meisterschaft an den Start gehen. Das Auto wird vom neu gegründeten „Rallye Team 75“ unter der Leitung von Timo Bernhards Vater Rüdiger eingesetzt. Derzeit wird das GT-Rallyefahrzeug im PZ Mannheim Penske Sportwagenzentrum aufgebaut. Angetrieben wird der Elfer mit dem Kennzeichen „MA PE 75“ von einem rund 400 PS starken 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Titan-Abgasanlage.

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Bereits seit vier Jahren sind Timo Bernhard und Beifahrer Marco Glasen ein eingespieltes Team und haben gemeinsam ein Golf 3 Kitcar eingesetzt. Bei zwei nationalen Rallyes standen sie bereits ganz oben auf dem Siegertreppchen. „Wir freuen uns sehr darauf, nun auch auf der Rallyepiste mit einem Porsche Gas geben zu können“, sagt der ADAC Motorsportler des Jahres 2010. „Natürlich werden meine Rundstreckeneinsätze weiter oberste Priorität genießen. Aber dank meiner Sponsoren und Partner und der tatkräftigen Unterstützung durch das Porsche Zentrum Mannheim, das der Unternehmensgruppe meines ehemaligen Teamchefs Roger Penske gehört, können wir solch ein tolles privates Rallyeprojekt auf die Beine stellen.“

Romain Dumas, der als bislang einziger Fahrer die 24-Stunden-Rennen in Le Mans und Spa im gleichen Jahr gewinnen konnte, startet bereits in seine vierte volle Rallye-Saison mit einem Porsche in Frankreich. Drei Jahre lang pilotierte er einen 911 GT3 RS vom Typ 996. Im Jahr 2011 setzt er gemeinsam mit Guilhem Zazurca einen in Eigenregie aufgebauten 911 GT3 RS (Typ 997) in der Kategorie GT Plus ein. Der 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor leistet 450 PS, die Kraft wird mittels eines sequenziellen Sechsganggetriebes auf die Hinterräder übertragen. Eine Reihe von Rennsportteilen sorgen für eine weitere Gewichtsreduzierung des Leichtbau-Sportwagens.

„Der Rallyesport macht mir einfach jede Menge Spaß. Für mich ist das ein perfekter Ausgleich zu meinen Aktivitäten auf der Rundstrecke. Mit meinem bewährten Auto konnte ich bereits elf Klassen- und sechs Gesamtsiege einfahren. Mit dem neuen 911 GT3 RS sind wir sicherlich noch konkurrenzfähiger unterwegs“, sagt Dumas.

Einen Rallye-Einsatz gemeinsam zu bestreiten, können sich die beiden Porsche-Werksfahrer indes kaum vorstellen. „Wie die meisten Profirennfahrer sind wir eher schlechte Beifahrer, die immer selbst alles unter Kontrolle haben wollen“, gesteht Timo Bernhard. „Wenn dann höchstens bei einer historischen Rallye, bei der Bestzeiten nicht im Vordergrund stehen“, ergänzt Romain Dumas.
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