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Rallye Allgemein
12.04.2011

Mohe gewinnt im Mégane N4 die Rallye Erzgebirge

Zweiter Triumph beim Heimspiel: Carsten Mohe hat mit dem brandneuen Renault Mégane RS nach 2000 erneut die Rallye Erzgebirge gewonnen. Im Ziel führte der Crottendorfer im seriennahen Gruppe N-Turbo mit mehr als 2.21,3 Minuten vor dem Zweitplatzierten. Rang drei ging überraschend an Niklas Birr im Renault Clio R3 Access.

Konstant, schnell und erfolgreich: Carsten Mohe und Beifahrerin Katrin Becker – so lauten die Sieger der diesjährigen Rallye Erzgebirge, dem Auftakt zur Deutschen Rallye Masters-Serie. Der schnelle Fronttriebler-Spezialist fuhr mit seinem rund 280 PS starken Renault Mégane RS auf allen neun Wertungsprüfungen, die insgesamt über 97,94 Kilometer führten, jeweils die zweitschnellste Zeit. Zugleich profitierte der Sachse vom Pech seiner Hauptrivalen, die – so wie Maik Förster – mit technischen Defekten aufgeben musste oder durch einen Stempelfehler an einer Zeitkontrolle weit zurückgeworfen wurden. Für den neu entwickelten Renault Mégane N4 war es der erste Gesamtsieg bei einer inter­nationalen Rallye.

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„Aus eigenem Vermögen hätten wir hier gegen die Allradler aber kaum gewinnen können“, räumt Mohe ein. „Dafür ist der Schotteranteil beziehungsweise die Menge der Asphaltkurven, in denen nach dem ersten Durchgang Dreck auf der Straße liegt, einfach zu groß. Zudem haben wir es auf den brutalen Plattenwegen, wie sie für ehemalige LPG-Gelände typisch sind, besonders vorsichtig angehen lassen und den Renault Mégane geschont – denn am kommenden Wochenende steht mit der Hessen-Rallye Vogelsberg bereits der zweite DRM-Lauf auf dem Programm, da wollten wir kein Risiko eingehen.“

Klar ist der Start bei seiner Heim-Rallye für den Crottendorfer eine Ehrensache, zugleich wertete Mohe die „Erzgebirge“ aber auch als wichtigen Test für die Hessen-Rallye: „Jeder Meter mehr mit dem neuen Auto ist eine gute Vorbereitung, denn der Mégane RS fährt sich völlig anders als der Renault Clio R3, den wir noch in der vergangenen Saison pilotiert haben“, so der deutsche Division-2-Meister von 2009. „Wir fühlen uns mit dem Wagen aber immer wohler und konnten auch an der Fahrwerkseinstellung weitere Feinabstimmung vornehmen.“

Im Detail heißt dies zum Beispiel: die richtige Einstellung für die Druck- und Zugstufe der Stoßdämpfer und auch die optimale Rate für die Stoßdämpfer-Geschwindigkeit finden. „Bei der Wikinger-Rallye waren die Straßen sehr eben, da konnten wir einfach das Highspeed-Set-up wählen“, erläutert Mohe. „Die Hessen-Rallye Vogelsberg besitzt einen größeren Schotteranteil, und auch die Asphaltstraßen sind viel unebener, da würde das Auto mit dieser Abstimmung zu sehr springen und hätte eine zu geringe Traktion. So gesehen war die ,Erzgebirge‘ für uns ein willkommener Test, wir fühlen uns jetzt gut vorbereitet.“

Tatsächlich bleiben den Mannen von Mohe Rallyesport nur noch drei Tage, um den Renault Mégane RS N4 vorzubereiten, bevor es zum nächsten DRM-Lauf in die rallye-verrückte Kleinstadt Schlitz geht. Übrigens: Einen Bericht über die Rallye Erzgebirge inklusive einem Interview mit Carsten Mohe hat der MDR am Sonntag in seiner Sendung „Sport im Osten“ gesendet. Er ist in den kommenden Tagen noch in der MDR Mediathek zu sehen.

Nicht minder große Freude auf dem dritten Podestplatz: Mit einer tadellosen Vorstellung kämpften sich der Hannoveraner Niklas Birr und Beifahrer Nico Eichenauer (Blumberg) mit ihrem Renault Clio R3 auf den dritten Platz vor. Sie behaupteten sich um gut 15 Sekunden vor dem mit großer Vehemenz von hinten heranstürmenden Peter Corazza, der mit seinem Turbo-Allradler auf allen acht Wertungsprüfungen des Samstags die Bestzeit setzte, zuvor aber durch eine fünfminütige Zeitstrafe weit zurückgeworfen worden war.
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