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Race of Champions
30.11.2011

„Ich kann es kaum abwarten, bis es endlich losgeht“

Der Auftritt von Sebastian Vettel glich schon im vergangenem Jahr einem Triumphzug: Der Heppenheimer kam 2010 als frisch gebackener Formel-1-Weltmeister nach Düsseldorf und konnte sich vor Sympathiebekundungen, Interview- und Autogrammanfragen kaum retten.

In diesem Jahr legt er noch einen drauf: Eine grandiose Formel-1-Saison hat er als jüngster Formel-1-Doppelweltmeister aller Zeiten abgeschlossen und sich damit einen Platz im Olymp der Motorsport-Ikonen eingefahren. Nun tritt der ehrgeizige RedBull-Pilot, der übrigens der jüngste Fahrer im Starterfeld ist, zum großen Show-down in der ESPRIT arena an: Gemeinsam mit Michael Schumacher möchte er den fünften Titel im ROC Nations-Cup in ununterbrochener Reihenfolge holen.

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Im Einzelwettbewerb will er diesmal endlich ins Finale kommen. Im Gespräch verrät er: Bei aller Professionalität freut er sich schon diebisch auf den Wettkampf mit den besten Piloten der Welt.

Könnten Sie uns beschreiben, wie es sich anfühlte, im vergangenen Jahr in einem geschlossenen Stadion vor den heimischen Fans anzutreten?
Sebastian Vettel: „Das ist schon fast magisch – ein bisschen, wie ein Fußballspiel in einem vollen Stadion. Wirklich etwas ganz Besonderes.“

Wie groß ist ihre Vorfreude auf die Wiederholung des Heimrennens? Und was würden Sie den Fans sagen, sich noch nicht entschieden haben, ob sie kommen sollen oder nicht?
„All die, die noch unentschlossen sind, sollten sich definitiv für den ROCBesuch entscheiden. Ich persönlich kann es kaum noch abwarten bis es endlich losgeht. Diese Veranstaltung ist etwas völlig anderes als das, was wir in der Formel 1, der Rallye-WM oder anderen Motorsportkategorien erleben. Das liegt daran, dass hier so viele Fahrer aus den unterschiedlichsten Ländern und Disziplinen gegeneinander antreten und miteinander Spaß haben. Ein großartiges Event, um den Motorsport – und das Gefühl von Wettkampf und Spaß – ganz nah an die Fans zu bringen. Hier haben sie die Chance, die Fahrer zu treffen oder sogar eine Runde bei ihnen mitzufahren. In meinen Augen eine unvergessliche Erfahrung.“

Vergangenes Jahr schienen Sie vom Gewinn des WM-Titels noch berauscht, als Sie zum ROC kamen. Ging es dieses Jahr etwas ruhiger zu? Und denken Sie, dass Sie das ROC deshalb sogar noch mehr genießen können?
„Es ist schon etwas anders, weil ich den Titel bereits in Japan gewonnen habe und nicht erst im letzten Rennen. Das heißt allerdings nicht, dass wir jetzt weniger hart kämpfen. Wir haben bis zum Schluss darum gekämpft, Siege einzufahren, denn das ist es, worum es uns geht: aus jedem Rennen das Maximum herauszuholen.“

Wie sehr hat die großartige Formel-1-Saison, die Sie seit dem vergangen Jahr um die gleiche Zeit hingelegt haben, verändert?
„Ich habe aus meinem ersten Titel gelernt. Ich bin mittlerweile etwas ruhiger und möglicherweise selbstbewusster. Wenn Du einen Titel gewinnst, beweist Du, dass Du das Zeug hast, dieses Ziel zu erreichen. Doch die Leute sollten dass nicht missverstehen und glauben, dass ich nun in der Lage bin, mit jeder Situation spielend fertig zu werden. Ich muss noch immer viel lernen und es ist das konstante Sammeln von Erfahrungen, das mich zu einem besseren Fahrer macht.“

Wenn Sie sich entscheiden müssten, was wäre ihnen lieber? Der fünfte Sieg im ROC Nations-Cup oder endlich den Fahrer-Titel beim Race Of Champions zu gewinnen?
„Ich habe den ROC Nations-Cup vier Mal gewonnen und bin mit diesem Resultat sehr glücklich. Das ist ähnlich wie in der Konstrukteurs-WM der Formel 1, wo man gemeinsam für ein Ziel kämpft. Doch ich habe definitiv das Ziel, auch den Fahrer-Titel beim Race Of Champions zu gewinnen.“
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