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Formel 1
24.03.2011

Schuberth präsentiert neue Generation des F1-Helms

Die deutsche Helmmanufaktur Schuberth präsentiert pünktlich zum Saisonstart mit dem neuen Karbonhelm SF1 die neuste Generation des Formel-1-Helms. Der neue SF1 verfügt im Vergleich zum Vorgänger RF1 über eine zusätzlich um über 15 Prozent verstärkte Stirnfront, eine optimierte Belüftung mit perfektem „Air-Flow“ und ein neues Quick-Release-System zum schnelleren Wechsel der HANS-Bänder.

Nach neuem FIA-Reglement kann zudem eine neue 50 Millimeter breite Karbon-Visier-Blende („Reinforced Panel“) zum Einsatz kommen, die das Visier und den Stirnbereich zusätzlich schützen soll. Zum Saisonstart bleibt den Teams und Fahrern die Nutzung des „reinforced panels“ noch freigestellt. Seit dem Jahr 2000 entwickelt und produziert Schuberth Karbonhelme für die Formel 1 und ist seit 2003 exklusiver Entwicklungspartner der Scuderia Ferrari.

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Neben den Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa gehen in der neuen Saison 2011 Michael Schumacher, Nico Rosberg und Nick Heidfeld mit einem Schuberth-Helm an den Start. Erstmals ist der neue Karbon-Motorsporthelm auch käuflich zu einem Preis von EUR 4.998,00 erhältlich.

Handgefertigte Einzelstücke

Die Helmschale des SF1 ist, abhängig von der Helmschalengröße, aus bis zu 18 Lagen Kohlefaser und Aramid gefertigt – ein Material, das auch im Raketen- und Flugzeugbau verwendet wird. Die Dicke der Helmschale beträgt bei maximaler Durchdringungsfestigkeit nur fünf Millimeter. Das Visier ist vier Millimeter dick und hält sogar dem Beschuss aus einem Kleinkalibergewehr stand. Die Helminnenausstattung wird nach einem exakten 3-D-Abbild des Kopfes des Fahrers handgefertigt und bietet dadurch einen optimalen Sitz. Das Gewicht des Karbonhelms beträgt ca. 1.450 Gramm.

Optimiert in punkto Sicherheit und Komfort

Dass der Stirnbereich des Helms in einem offenen Formel-Boliden zu den am stärksten gefährdeten Bereichen gehört, haben die Schuberth Ingenieure bereits vor Jahren identifiziert. So verfügte bereits das Vorgängermodell RF1 im Stirnbereich über den doppelten Schutz von bis zu 18 Lagen Kohlenfaser. Davon profitierte schließlich auch Felipe Massa, den beim Ungarn-GP in der Saison 2009 bei 270 km/h eine rund 800 Gramm schwere Stahlfeder am Kopf traf. Ein Unfall, den aufgrund seiner Unwahrscheinlichkeit zuvor kaum ein Experte für denkbar gehalten hätte. Schuberth hat sich daher bei Optimierung des Helms ein weiteres Mal dem Stirnbereich gewidmet: Übertraf die Durchdringungsfestigkeit der Helmschale schon beim Vorgänger RF1 die durch die FIA vorgegebenen Normen spielend, verfügt der neue SF1 über einen um weitere 15 Prozent verstärkten Stirnbereich.

Optimiert wurde auch die Belüftung des Helms. Neben sechs Lufteingängen im Stirnbereich befinden sich jetzt insgesamt sechs Luftausgänge am Hinterkopf. Diese Erweiterung erzeugt einen perfekten „Air-Flow“ – die Luft zirkuliert nicht einfach nur im Helminneren, sondern wird auch optimal wieder abgeleitet.

Insgesamt 10 Liter Frischluft pro Sekunde nimmt der SF1 bei 100 km/h auf. Novum des neuen SF1 ist auch die individuelle Regulierung des Luftstroms über die Kinnbelüftung, der erstmals getrennt auf den Mund und das Visier ausgerichtet werden kann. So kann sich der Pilot perfekt auf die jeweiligen Witterungsbedingungen einstellen und hat stets eine maximale Sauerstoffzufuhr.

Für den Zuschauer leicht sichtbar befinden sich an den Seiten des Helms die neuen M6 Gewinde zur Befestigung der HANS-Bänder. Das neue Quick-Release-System erleichtert und beschleunigt den Wechsel der Hans-Bänder deutlich.

Die FIA schreibt erstmals in der Saison 2011 auch den Einsatz einer 50 mm breiten Karbonblende („reinforced panel“) vor, die an der Oberkante des Visiers befestigt wird und dem Visier und dem Stirnbereich weiteren Schutz bieten soll. Das neue Schuberth „reinforced panel“ wiegt lediglich 45 Gramm. Der Einsatz bleibt zum Saisonstart gemäß des FIA-Reglements den Teams und Fahrern allerdings noch frei gestellt.

Marcel Lejeune, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schuberth GmbH, zum neuen SF1: „Bereits der Vorgänger des SF1 übertraf die FIA-Normen in punkto Sicherheit deutlich. Insbesondere im besonders gefährdeten Stirnbereich verdoppelten unsere Ingenieure mit einer Spezialentwicklung die Durchdringungsfestigkeit bereits vor Jahren, wovon auch Felipe Massa bei seinem schweren Unfall in Ungarn 2009 profitierte. Wir begrüßen, dass jetzt auch die FIA für alle Helmhersteller den Schutz im Frontbereich durch das ‚reinforced panel’ optimieren will. Im Zusammenspiel mit der optionalen Blende wird der SF1 damit um einen weiteren Faktor sicherer.“

Schuberth SF1 erstmals auch zum Kauf erhältlich

Die Schuberth Karbonhelme standen bislang ausschließlich den professionellen Formel-1-Rennfahrern im Rahmen von Entwicklungspartnerschaften mit Schuberth zur Verfügung. Erstmals in der zehnjährigen Formel-1-Geschichte des deutschen Helmherstellers wird der individuell angepasste SF1 in einer Kleinserie zu einem Preis von EUR 4.998,00 einem breiteren Kundenkreis angeboten. Im Lieferumgang enthalten sind die individuelle Anpassung, drei verschiedene Visiere, Tear-offs und eine Helmtasche. Interessierte Rennfahrer erhalten unter carracing@schuberth.com detaillierte Informationen zum neuen SF1 und können sich für eine Anprobe registrieren.
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