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Automobilsport
12.09.2011

Titelentscheidungen bei Vorschlussrunde?

Der Motorsport-Tross des ADAC Masters Weekend macht bei seiner vorletzten Station in der Saison 2011 vom 16. bis 18. September Halt im niederländischen Assen. Am Start auf dem schnellen TT Circuit: die vier Stammserien ADAC GT Masters, ATS Formel-3-Cup, Formel ADAC und ADAC PROCAR plus der Europäische FIA GT4-Cup.

Auf dem Programm stehen insgesamt zwölf Rennen, die verteilt auf Samstag und Sonntag ausgefahren werden – und möglicherweise fallen dort vorzeitige Titelentscheidungen. Für viel Spannung ist also gesorgt. Der Eintritt zu dem Motorport-Festival mit über 150 hoch motivierten Piloten kostet pro Person und Tag 15 Euro und beinhaltet den Zugang zum Fahrerlager. Kinder bis 14 Jahre haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt.

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ADAC GT Masters: Margaritis/Lunardi im Visier der Verfolger
Ohne Sektdusche auf dem Podium mussten der ehemalige DTM-Pilot Alexandros Margaritis (GR) und sein französischer Partner Dino Lunardi vom EuroSpeedway Lausitz abfahren. Und dennoch waren die beiden BMW ALPINA-Piloten vom LIQUI MOLY Team Engstler die heimlichen Gewinner des vorangegangenen Wettkampf-Wochenendes. Mit 24 Punkten waren sie das mit Abstand erfolgreichste Gespann aus dem Kreis der Top-Titelanwärter und übernahmen mit jetzt 133 Zählern die Tabellenführung. Die bisherigen Spitzenreiter Johannes und Ferdinand Stuck (A/A) im Lamborghini von Reiter Engineering rutschten nach zwei Nullnummern auf Platz zwei ab und gerieten unter Druck der Tabellendritten Luca Ludwig/Christopher Mies (D/D).

107 Punkte hat das ABT-Audi-Duo auf dem Konto, die Stucks 116. Maximal 50 Punkte sind pro Wochenende zu holen. Sollte der Vorsprung von Margaritis/Lunardi diese Marke in Assen überschreiten, ist ihnen der Titel nicht mehr zu nehmen. Die Assen-Statistik spricht allerdings für die Verfolger, denn auf dem schnellen TT Circuit haben bisher ausschließlich Mittelmotorsportwagen wie der Lamborghini der Stucks oder der in den beiden Vorjahren erfolgreiche ABT-Audi gewonnen. Hoch motiviert sind naturgemäß die Lokalmatadoren, allen voran Peter Kox. Der Sportwagen-Routinier will seinem Teamkollegen im Reiter-Lamobrghini, Marc A. Hayek (CH), zum Titelgewinn in der Amateurwertung verhelfen.

Der bislang einmal siegreiche Christiaan Frankenhout vom Team HEICO Motorsport kämpft um die inoffizielle Krone des besten Mercedes-Piloten des Jahres. Momentan ist er zusammen mit seinem Partner Andreas Wirth Vierter dieses markeninternen Wettbewerbs. Ebenfalls im SLS-Flügeltürer starten die beiden niederländischen Routiniers Michael Bleekemolen und Ronald van de Laar. Als Gaststarter setzt das Team Faster Racing zwei BMW Z4 für Ricardo van der Ende/Duncan Huisman sowie Jeroen den Boer/Simon Knap ein.

ATS Formel-3-Cup: Stanaway will sich den nächsten Titel holen
Den Titel des besten Neueinsteigers hat sich ATS Formel-3-Cup-Überflieger Richie Stanaway schon in der Lausitz gesichert, in Assen soll der nächste Streich folgen: die Thronbesteigung in der Gesamtwertung. Das wäre ganz im Sinne seines Teams Van Amersfoort Racing, das dort sein Heimspiel hat. Insgesamt drei Autos setzen die Niederländer ein, die anderen beiden Dallara-Volkswagen werden von den Lokalmatadoren Jeroen Mul und Hannes van Asseldonk pilotiert. Einzig verbliebener Titelrivale Stanaways ist der Däne Marco Sørensen. Er hat aber bereits 29 Punkte Rückstand bei 24 pro Wochenende zu vergebenden Zählern. Sørensen kann eigentlich nur auf Fehler Stanways hoffen. Aber die sind bisher ausgeblieben ...

Formel ADAC: Wehrlein kann alles klarmachen
Alles spricht in der Formel ADAC Saison für einen Titelgewinn von Pascal Wehrlein (D). 67 Punkte Vorsprung hat er auf seinen nächsten Verfolger, den Briten Emil Bernstorff. Die Frage ist also eigentlich nicht, wer sich den Titel sichert, sondern wann dies geschieht? In Assen oder erst beim Finale in Hockenheim. Solange sie rechnerisch die Chance haben, werden die dicht beieinanderliegenden Verfolger Bernstorff, Sven Müller (D), Artem Markelov (RUS) und Kean Kristensen (DK) natürlich alles geben, um den Titelkampf so lange wie möglich offen zu gestalten oder sich zumindest den zweiten Tabellenplatz zu sichern. Am anderen Ende der Tabelle kämpft der Niederländer Peter Hoevernaars darum, sich aus dem Hinter- in Richtung Mittelfeld zu verbessern. Bisher hat er zwei zehnte Plätze als persönliche Bestmarke eingefahren. Sein hochgestecktes Ziel für den Saisonendspurt: mindestens ein Rennen unter den besten fünf zu beenden.

ADAC PROCAR: Leidinger hat alle Trümpfe in der Hand
Eigentlich muss BMW-Pilot Johannes Leidinger (D) für einen vorzeitigen Titelgewinn nur das machen, was er mit höchster Konsequenz in allen bisherigen Saisonläufen geschafft hat: Aufs Podest fahren. Sieben der zwölf Rennen hat Leidinger gewonnen, viermal wurde er Zweiter, einmal Dritter. Sein einzig verbliebener Titelrivale in der Division 1 für Super 2000-Autos ist Markenkollege Jens Weimann. Der Norddeutsche war ähnlich erfolgreich, verbuchte aber zum Saisonbeginn zwei Nullnummern, eine schwere Hypothek, die er bis jetzt nicht abtragen konnte. In der Division 2 heißt das Titelduell Spitzenreiter Nils Mierschke (D, Ford) gegen Verfolger Guido Thierfelder (D, Peugeot). Bei nur neun Punkten Unterschied ist hier noch alles offen.

FIA GT4-Cup: Doppelbelastung für die Spitzenreiter
Im europäischen GT4-Cup geben zwei Niederländer das Tempo vor. Ricardo van der Ende vor Duncan Huisman. Doch statt sich allein auf den Titelkampf zu konzentrieren, treten die BMW-Piloten in Assen Seite an Seite auch noch im ADAC GT Masters an. Hoffentlich rächt sich die Doppelbelastung nicht, denn die Verfolger Stefano d’Aste (I, Lotus) und Peter van der Kolk (NL, Corvette) warten nur auf ihre Chance, sich an die Spitze zu setzen. Insgesamt drei Rennen bestreitet der Cup der seriennahen GT-Autos bei seinem Gastspiel im Rahmen des ADAC Masters Weekend in Assen. Es ist die vorletzte Veranstaltung der Serie in diesem Jahr.

TV-Berichterstattungen auf kabel eins und SPORT1
TV-Zusammenfassungen der Ereignisse in Assen zeigen „kabel eins“ (19. September, 01.15 Uhr) sowie „SPORT1“ (23. September. 17.30 Uhr). Die Rennen des ADAC GT Masters überträgt „kabel eins“ samstags und sonntags ab 11.45 Uhr. Im Ausland übertragen unter anderem Sky Sports, Fox Sports und Motors TV.
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