Freitag, 6. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
ALMS
13.04.2011

Porsche-Werksfahrer freuen sich auf Saisonhöhepunkt

Mit dem Rennen auf dem Stadtkurs in Long Beach erlebt die American Le Mans Series einen der Höhepunkte der Saison. Die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA) starten am 16. April mit dem Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports bei dem prestigeträchtigen Stadtrennen in Kalifornien, wo sie im Vorjahr bereits zum zweiten Mal in Folge die GT-Klasse gewannen. Als dritter Porsche-Werksfahrer ist Wolf Henzler (Nürtingen) für das Team Falken Tire im Einsatz.

Das Rennen im Hafenviertel von Long Beach ist eines der traditionsreichsten Stadtrennen der Welt. Da Hollywood gleich um die Ecke liegt, kommen immer viele Stars und Sternchen an die Strecke. Es ist das kürzeste Rennen der American Le Mans Series – die Zielflagge fällt schon nach 120 Minuten. Auch deshalb ist eine gute Startposition auf dem von Mauern und Fangzäunen gesäumten Kurs so wichtig. Zusammen mit der American Le Mans Series gastiert zudem die in den USA ebenfalls sehr populäre IndyCar Series in Long Beach.

Anzeige
Der 3,167 Kilometer lange Stadtkurs in der Postkartenkulisse mit Sonne, Meer und Palmen gilt als das „Monaco der USA“. Der Aufbau der Strecke dauert rund 60 Tage. In dieser Zeit werden 1.400 Betonblöcke gesetzt, von denen jeder rund vier Tonnen wiegt, und über fünf Kilometer Zaun montiert. An den besonders kritischen Stellen dienen 16.000 Autoreifen als Puffer vor den Mauern.

Die Vorjahressieger Jörg Bergmeister und Patrick Long sind mit dem Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports erneut in der GT-Klasse am Start. Ihr Werksfahrerkollege Wolf Henzler teilt sich das Cockpit des vom Team Falken Tire eingesetzten 911 GT3 RSR mit Bryan Sellers (USA). Im zweiten 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports wechseln sich die Amerikaner Darren Law und Seth Neiman ab. Das Team Paul Miller Racing setzt ebenfalls einen 911 GT3 RSR ein. Einer der Fahrer ist Bryce Miller (USA). In der Klasse GTC fährt der zweifache Supercup-Gewinner Jeroen Bleekemolen (Niederlande) zusammen mit Tim Pappas (USA) den Porsche 911 GT3 Cup des Teams Black Swan Racing.

Hartmut Kristen, Porsche Motorsportchef: „Long Beach ist eine Strecke, die besonders Patrick Long sehr liegt. Er hat hier schon tolle Leistungen gezeigt. Der Wettbewerb in der GT-Klasse – das hat man beim Saisonauftakt in Sebring gesehen – ist in diesem Jahr noch stärker. Wir haben uns die Daten aus dem Rennen sehr genau angeschaut und unsere Schlussfolgerungen gezogen. Auch die IMSA als Veranstalter der American Le Mans Series hat erkannt, dass ein Reglement bedingtes Ungleichgewicht zwischen einzelnen Fahrzeugen bestanden hat. Ich glaube deshalb, dass Long Beach ein sehr spannendes Rennen für die Zuschauer werden wird.“

Jörg Bergmeister: „Ein Stadtrennen wie Long Beach hat seine eigenen Gesetze. Du hast keine Verschnaufpause, bist permanent am Lenken, Schalten, Bremsen. Da gibt es keine längere Gerade, auf der du dich mal ausruhen kannst. Du fährst dauernd am Anschlag. Grundsätzlich kam Long Beach unserem Auto in der Vergangenheit sehr entgegen, weil wir in den engen Ecken einen gewissen Traktionsvorteil hatten. Wir müssen abwarten, wie das in diesem Jahr aussieht.“

Patrick Long: „Ein Schlüssel zum Erfolg in Long Beach ist ein guter Startplatz. Auf dem engen Kurs ist das Überholen sehr schwierig. Eigentlich gibt es nur eine Stelle, wo das funktioniert, aber selbst da braucht man Glück. Besonders wichtig ist auch, dass man bei dem einen regulären Boxenstopp keine unnötige Zeit verliert. Solche Rennen werden oft an der Box gewonnen, aber auch an der Box verloren. Alles in allem ist Long Beach eine sehr faszinierende Veranstaltung.“

Wolf Henzler: „Ich fahre sehr gerne auf Stadtkursen. In Long Beach lagen wir im Vorjahr in Führung, haben das Rennen dann aber an der Box verloren. Grundsätzlich muss man auf einem Stadtkurs sehr präzise fahren, darf nicht den kleinsten Fehler machen. Es gibt keine Auslaufzonen. Wer nicht aufpasst, landet in der Mauer. Rennen in der Stadt finde ich allein schon aus praktischen Gründen gut: Die Hotels liegen gleich neben der Rennstrecke, und wenn man abends noch was essen will, gibt es richtige Restaurants und nicht nur Fastfood.“
Anzeige