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ADAC Procar
05.08.2011

Matthias Kaul nur knapp am Podium vorbei

Vom 29. bis 31. Juli 2011 hatte die FIA Tourenwagen Weltmeisterschaft ihren Gastauftritt in der Motorsportarena Oschersleben. Im Rahmenprogramm dieses Motorsport-Events startete auch die ADAC Procar-Serie und mit am Start das Racing Team Kaul aus Ostheim v.d. Rhön mit seinem Fahrer Matthias Kaul.

Am Freitagnachmittag wurde das erste freie Training gestartet. Der 21jährige Ost­heimer fand recht schnell seinen Rhythmus und wußte anschließend seinem Team genau zu berichten, wie und was am Setup des Opel Astra GTC zu verändern war, um die Rundenzeiten noch zu optimieren.

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Nach einer verregneten Nacht stand am frühen Sam­stagmorgen das zweite freie Training auf dem Programm. Auch auf der regennassen Strecke konnte Matthias Kaul die gute Performance seines Opel Astra GTC voll aus­nutzen. Bis kurz vor Ende der Trainingssession lag er mit der zweitschnellsten Rundenzeit in der Spitzengruppe, wurde aber Sekunden vor dem Ende noch von zwei Piloten abgefangen. Aber der vierte Platz zeigte schon, welch großes Potenzial in Matthias Kaul und seinem OPEL Astra Rennfahrzeug steckt.

Bis zum Zeittraining war die Strecke wieder abgetrocknet. Mit gebrauchten Slick-Reifen ging Matthias Kaul in das 30-minütige Zeittraining, um sich eine gute Startposition für das erste Rennen zu sichern. Nach 20 Minuten kam Matthias Kaul zum Pitstop, um sich zwei neue Reifen zu holen und damit seine Rundenzeiten weiter zu verbessern. Doch zurück auf der Rennstrecke hatte er keine Möglichkeit seinen bis dahin neunten Startplatz zu verbessern, da ein Konkurrent mit seinem Fahrzeug einen Motorplatzer hatte, dadurch die Strecke blockierte und auf dem öligen Asphalt keine Verbesserung der Zeit mehr möglich machte.

Am Rennsonntag waren es die ständigen Wetterwechsel, die es äußerst schwierig machten, ein passendes Setup für den Opel Astra GTC zu finden. Das international besetzte Fahrerfeld der ADAC Procar-Serie wurde auf nasser Strecke ins erste Rennen fliegend gestartet. Matthias Kaul erwischte einen optimalen Start und hatte vor der ersten Kurve bereits zwei Konkurrenten überholen können. Bei diesen schwierigen Strecken­verhältnissen konnten sich die Zuschauer über spannende Zweikämpfe freuen. Nach hartem Kampf kam Matthias Kaul vom Racing Team Kaul als Siebter ins Ziel.

Nach einer 15-minütigen Reparaturpause stand nun der Start des zweiten Rennens auf dem Zeitplan. Bei der Fahrt in die Startaufstellung entschloss sich Matthias Kaul doch noch die Trockenreifen aufzuziehen und steuerte deshalb nochmals in die Boxengasse. Die Slicks waren schnell montiert, aber die Boxengassenzeit war schon 5 Sekunden abgelaufen und deshalb die Ausfahrt auf die Strecke in die Startaufstellung durch die rote Ampel geschlossen.
Das hieß für den Ostheimer: Start aus der Boxengasse, wenn das gesamte Feld an der Boxengassenausfahrt vorbeigefahren ist. Und ausgerechnet jetzt wurde die Ampel an der Ausfahrt auf die Rennstrecke sehr spät auf Grün geschaltet. Matthias bekam erst grünes Licht, nachdem das Feld bereits in der Schikane angekommen war. Mit fast einer halben Runde Rückstand (ca. 30 Sekunden) konnte er also endlich dem Starterfeld hinterher jagen. Aber es stellte sich sofort heraus, dass er die richtige Entscheidung mit den Trockenreifen getroffen hatte. Runde um Runde fuhr er Bestzeiten und hatte das Feld schnell eingeholt.
Nun begannen aber die Überholvorgänge, es waren harte Zweikämpfe angesagt. Aufgrund der guten Performance seines OPEL Astra GTC und seines fahrerischen Könnens kam er bis auf Schlagdistanz zu den Top 3 Piloten nach vorn. Doch machte die Zeit einen Strich durch die Rechnung (20 Min Renndistanz) und die weitere Aufholjagd für einen Platz auf dem Podest war nicht mehr drin. Trotzdem belegte er einen hervorragenden vierten Platz und fuhr dabei die meisten schnellsten Rennrunden aus dem gesamten Procar Starterfeld.

Jetzt heißt es für das Racing Team Kaul trotz des kleinen Budgets, das man zur Verfügung hat, den Opel Astra GTC bis zum kommenden Wochenende am 12. – 14. 2011 in Österreich auf dem NEUEN A1 Ring in Zeltweg wieder einsatzfähig vorzubereiten, damit Matthias Kaul auf dieser für ihn neuen Strecke wieder sein Können zeigen kann.

Rüdiger Kaul: "Wir haben dieses Jahr mit dem Umstieg auf die Div.I viel Arbeit gehabt. Nun ist unser Fahr­zeug aber immer noch nicht auf dem Stand, den wir gerne hätten, da unser Budget vorwiegend aus intensiver Arbeit besteht, eine Unterstützung bekommen wir kaum. Unser zweites Fahrzeug, das mit dem Turbomotor eingesetzt werden sollte, steht immer noch zur Verfügung, kann aber erst fertig gemacht werden, wenn eine entsprechende finanzielle Unterstützung durch Werbepartner gegeben ist. Aber mit dem Ergebnis von Oschersleben können wir wieder einen Aufwärtstrend verbuchen, und die Motivation von Matthias ist auch wieder gestiegen. Nun hoffen wir, dass auf dem A1 Ring uns das Glück nicht wieder verlässt."
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