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ADAC Procar
29.08.2011

ADAC Procar biegt auf die Zielgerade

Der Sommer neigt sich dem Ende, doch die ADAC Procar nähert sich der „heißen Phase“. Noch sind maximal 60 Punkte in beiden Divisionen zu holen, was bedeutet, dass die Entscheidung im Meisterschaftskampf noch lange nicht gefallen ist. Die Spitzenplätze sind hart umkämpft und vor allem in der Division 2 wird es immer enger.

Sechs Rennen trennen die ADAC Procar-Piloten noch von der Meisterschaftsentscheidung. In der Division 1 rechnet sich vor allem Johannes Leidinger gute Chancen aus, in diesem Jahr den Titel zu holen. Doch auch Jens Weimann will auf dem 4,534 Kilometer langen Circuit noch einmal abräumen – schließlich winken bei einem Doppelsieg 20 Punkte, was den Abstand zum führenden Leidinger deutlich verkürzen würde. Bei den wendigen 1,6 Liter Flitzern hat derzeit Guido Thierfelder die Nase vorn – allerdings nur ganz knapp, den Nils Mierschke kam durch seine zwei Siege am Red Bull Ring wieder bis auf sechs Punkte heran. Zusätzliche Spannung birgt die neue Streckenführung. Es wird nicht wie in den vergangenen Jahren gefahren, sondern erstmals die lange Version des FIA-Kurses genutzt.

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Division 1: Angriff ist die beste Verteidigung

Biegt die ADAC Procar auf die Zielgerade, werden erwartungsgemäß die Kämpfe unerbittlich und die Rennen härter. Während Johannes Leidinger am Red Bull Ring seine Ambitionen auf die Meisterschaftskrone eindeutig mit einem Doppelsieg unterstrich, blieb seinem Verfolger Jens Weimann nur das Nachsehen und das Hoffen auf die Rennen am EuroSpeedway. Dort will der Schleswig-Holsteiner seinen BMW 320si ganz vorne über die Ziellinie pilotieren und den Abstand zu Leidinger minimieren. Dieser plant jedoch, genau so wie am Red Bull Ring weiter voll zu punkten.

Um Platz 3 ist ein Nationenkampf entbrannt. Neben den Schweizern Peter Rikli und Christian Fischer redet auch der Russe Michail Stepanov ein Wörtchen mit, der auch am Red Bull Ring erneut aufs Podium fuhr. Besonders motiviert dürfte aber Andreas Kast sein. Nach seinem bemerkenswerten Auftritt im ersten Rennen am Red Bull Ring, das er aber wegen eines technischen Problems vorzeitig beenden musste, soll die Heimveranstaltung des Berliners das lang ersehnte problemfreie Rennwochenende bringen. Auf das wartet auch Matthias Kaul schon seit einiger Zeit. Der Motorschaden bei der letzten Veranstaltung brachte ihm erneut viel Arbeit am eigenen Fahrzeug, doch der Ostheimer will sich nicht entmutigen lassen und greift am EuroSpeedway erneut gewohnt beherzt in das Lenkrad des Opel Astra.

Division 2: Volles Haus

Gleich elf 1600er Flitzer gehen am EuroSpeedway in der Division 2 an den Start. Doch dabei stehen vor allem das Führungsduo Guido Thierfelder und Nils Mierschke im Fokus. Mierschke, der Verfolger, kennt die Strecke in ihren Grundzügen aus dem vergangenen Jahr als er zunächst nur zwei Gaststarts in der ADAC Procar absolvierte. Thierfelder hingegen ist bereits ein alter Hase im Renngeschäft und auf den deutschen Rennstrecken quasi zu Hause. Der lange Kurs ist aber für alle neu und die Voraussetzungen damit gleich. Den beiden Führenden hat sich in den vergangenen Wochen Kevin Krammes immer weiter genähert. Zwar liegt er nicht in Schlagdistanz, doch ist der dritte Platz für den Rookie in seiner ersten kompletten Procar-Saison ein voller Erfolg. Dem Saarländer könnte allerdings noch Ralf Glatzel gefährlich werden, denn der Königsbronner kommt in seinem neuen Ford Fiesta VCT Sport immer besser in Fahrt und punktete bei den letzten drei Veranstaltungen immer.

Um den fünften Platz kämpfen die beiden Renn-Ladies Ulrike Krafft und Saskia Müller. Während Krafft die letzten Rennen wahrscheinlich gern aus ihrem Gedächtnis streiche würde, zeigte Müller immer eine solide Leistung und fuhr kontinuierlich in die Punkte. Ihr Teamkollege Lucas Buhk, der nach seiner Verletzungspause erstmals wieder am Red Bull Ring an den Start ging, hat nach einem erfolgreichen Wochenende in Österreich große Lust, nun auch wieder in Deutschland ordentlich zu punkten.

Ernst zu nehmende Konkurrenz sind die zusätzlich startenden Fahrer. Allen voran Jens Löhnig, der bereits bei seinem ersten Auftritt in der ADAC Procar 2011 in Oschersleben mit einem Sieg für Aufsehen sorgte. Niklas Mackschin, der erst 17-jährige Citroen-Pilot ist ebenfalls wieder mit dabei und wird bei seinem ersten Start in der Lausitz wieder viele neue Erfahrungen mitnehmen. Erstmals im Procar-Starterfeld zu finden ist Julia Trampert. Die junge, aber schon aus dem Kartsport erfahrene Saarländerin gibt ihr Debüt am EuroSpeedway als Teamkollegin von Kevin Krammes. Ebenfalls ein Procar-Neuling ist TV-Moderator Martin Löser, der als Teamkollege von Nils Mierschke antritt und erstmals selbst auf der Rennstrecke ins Lenkrad greift.
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