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ADAC GT Masters
28.04.2011

Kampf mit stumpfer Waffe

Das Team a-workx Akrapovic stellt den schnellsten von elf teilnehmenden Porsche 911 beim Saisonauftakt des ADAC GT Masters. Zum ersten Rennwochenende präsentierte sich ein proppenvolles Starterfeld mit über 40 Fahrzeugen und vielen neuen Gesichtern. Nach vielversprechenden Tests mit hervorragenden Rundenzeiten ging das Team mit realistischer Hoffnung auf einen der vorderen Platzierungen ins Qualifying am Samstag.

Hier musste man leider die Erfahrung machen, dass die Balance of Performance-Vorgaben der FIA (50 kg Zusatzgewicht sowie plus 5 mm Fahrzeug-Mindesthöhe) den Porsche 911 GT3 R im Vergleich zur Einstufung der anderen Fahrzeuge deutlich benachteiligen und es die beiden Youngster Sebastian Asch und Michael Ammermüller richtig schwer haben würden, ein ordentliches Quali-Ergebnis einzufahren. Vollkommen überrascht wurde a-workx Akrapovic – genau wie die anderen teilnehmenden Porsche-Teams – außerdem von einer neuen Reifenspezifikation, die die akribische Testarbeit vor der Saison leider wertlos machte. Auf die Schnelle war es nicht möglich ein perfekt passendes Setup für die härtere Gummimischung zu ermitteln.

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Qualifying 1 & 2
Im ersten Zeittraining hatte Sebastian Asch das Pech, zunächst in eine Gelbphase zu geraten und bei seinem nächsten Versuch nach Bestzeit im ersten Sektor in eine Gruppe langsamerer Fahrzeuge zu geraten – bei 40 Fahrzeugen auf der Strecke gleicht das Qualifying diesbezüglich einem Glücksspiel. Michael Ammermüller startete gut in das zweite Zeittraining und lag lang auf Position 3. Eine weitere Verbesserung der Rundenzeit war leider nicht möglich. Resultat: Startplatz 9 für Sebastian Asch und Startplatz 8 für Ammermüller. Die nächstbesten Porsche 911 GT3 R waren ab Startplatz 22 zu finden, was einiges über die Einstufung der Performance des Porsche aussagt.

Rennen 1
Sebastian Asch als Startfahrer hielt sich erfolgreich aus dem Startgetümmel vor der ersten Schikane heraus, wobei er allerdings einige Plätze verlor. Zunächst gelang es ihm, die verlorenen Plätze zurückzuerobern, jedoch ließ die Performance der Reifen mit jeder Runde stark nach, sodass er zum Opfer der nachfolgenden Konkurrenz wurde. Der Akrapovic-Porsche biegt auf P 11 in die Box zum Fahrerwechsel, Michael Ammermüller gelang es mit dem schlecht liegenden Auto nicht, noch eine Position gutzumachen. Ergebnis P 11. Sebastian Asch: „Die Reifen haben ungewöhnlich schnell nachgelassen und ich hatte keinen Grip mehr, das Auto war unausgewogen, schlecht auf der Bremse und hatte keine Traktion aus den Kurven. Das höhere Fahrwerk in Kombination mit den neuen Reifen haben ein wesentlich besseres Ergebnis verhindert.“

Rennen 2
Nachdem die Rennleitung ein Einsehen hatte und den Porsche wieder die ursprünglich verordnete Fahrzeughöhe erlaubte, keimten die Hoffnungen im Team wieder auf. Leider nur bis zur ersten Kurve, als Rene Rast im Audi R8 seinen Bremspunkt allzu optimistisch wählte und mit dem Akrapovic Porsche von Michael Ammermüller kollidierte, der keine Ausweichmöglichkeit mehr hatte. Ergebnis: ein defekter Wasserkühler und das frühzeitige Aus für die Weßlinger Truppe. Eine bittere Pille für die Vorjahressieger hier in Oschersleben. Michael Ammermüller: „Das Auto lag jetzt deutlich besser, wir hätten mit etwas Glück unter die Top 5 fahren können, aber gegen solche Rennunfälle kann man einfach nichts machen – Pech!“
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