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Race of Champions
24.11.2010

Das Fußballstadion wird zur Rennstrecke

Wie macht man aus einem Fußballstadion eine Rennstrecke für Sebastian Vettel, Michael Schumacher & Co.? Diese Fragen beantworten derzeit einige Dutzend Ingenieure und Bauarbeiter in der Düsseldorfer ESPRIT arena, denn die Vorbereitungen für das Race of Champions am 27. und 28. November laufen auf Hochtouren.

Für die weltweit einmalige Veranstaltung werden rund 750 Kubikmeter Schotter und Granulat sowie 1.800 Tonnen Asphalt in den Innenraum der ESPRIT arena transportiert und verarbeitet. Dazu sind schwere Lastwagen und Baumaschinen im Stadion im Einsatz. Mit speziellen Kranwagen werden insgesamt 365 Meter Bandenelemente aus Beton rund um die Rennstrecke gesetzt. Außerdem wird eine aufwändig konstruierte Brücke errichtet. Im Infield wird – insbesondere zur Abtrennung der beiden Parellelkurse – Formel-1-Technik genutzt. Dort werden insgesamt 369 Meter der speziellen Hochsicherheitsbarrieren aufgebaut. Die Gesamtlänge der Kerbs im Kurveninneren, die teilweise für einen „Vibrationseffekt“ im Lenkrad sorgen, beträgt 85 Meter. Um den Stadionrasen zu schützen, wurden für den Aufbau der Rennstrecke mehr als 7.000 Quadratmeter Bodenplatten verlegt. Die ehemalige französische Rallye-Fahrerin Michèle Mouton, die als erste Frau einen Rallye-WM-Lauf gewann, ist für das Design und die Konstruktion des rund 1.000 Meter langen Kurses zuständig. „Die Strecke ist in diesem Jahr breiter und damit schneller“, erklärt die Französin. „Statt der üblichen 6,5 Meter Breite sind es nun 7,5 Meter. Die Strecke für Düsseldorf haben wir in Portugal bereits probeweise aufgebaut und getestet – damit in Deutschland alles gut funktioniert. Action und spannende Rennen sind so garantiert.“ Zuschauer können beim Race of Champions Motorsport so hautnah wie nie erleben. Denn in dem überdachten und beheizten Stadion kann die gesamte Strecke eingesehen werden, und die Top-Plätze sind nur wenige Meter von den Akteuren entfernt. Tickets gibt es ab 29 Euro über die Telefon-Hotline 0180 5 280194 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkkosten können abweichen). Alle wichtigen Infos sind unter www.race-of-champions.de online abrufbar.

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Früher wurde das Race of Champions im Freien ausgetragen, so etwa 1989 am Nürburgring, beim bislang letzten Auftritt der Motorsport-Elite in Deutschland. Seit 2004 wird das Top-Event in den berühmtesten Stadien der Welt gestartet: im Stade de France in Paris, im Wembley-Stadion in London oder im „Vogelnest“, dem Olympiastadion in Peking. In diesen Arenen sind die Fans so nah am Geschehen, wie an keiner anderen Rennstrecke auf der Welt. Dabei treten die weltbesten Fahrer aller Motorsport-Disziplinen in identischen Fahrzeugen im Duell eins gegen eins gegeneinander an, um die Sieger im Race of Champions (Sonntag) und im ROC-Nations-Cup (Samstag) zu ermitteln. Wenn die Top-Piloten die bärenstarken Fahrzeuge vom Schlage eines Audi R8 LMS, Porsche 911 GT3 oder Volkswagen Scirocco R ans Geschwindigkeitslimit peitschen, muss der spezielle Asphalt der zwei parallel verlaufenden Fahrsteifen höchste Ansprüche erfüllen. Außerdem wurde die Strecke so konstruiert, dass die Kurven besser ausgefahren werden können. Am kommenden Mittwoch (24. November) werden die Streckenbauarbeiten abgeschlossen sein. Zwei Tage bevor sich in der ESPRIT arena in Düsseldorf die Motorsport-Stars packenden Duelle liefern, lautet das Motto dann „Rollnacht trifft Race of Champions“. Am Donnerstag, 25. November, wird auf der ROC Rennstrecke die größte Indoor-Skatenacht in Europa stattfinden. Dabei kann der Parallel-Parcours von jedermann mit Rollen unter den Füßen befahren werden, ehe ab Samstag die besten Fahrer der Welt auf die Rennstrecke gehen und es die große aisonabschluss-Party mit dem frisch gekürten Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel in Düsseldorf geben wird.
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