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ROTAX Grand Finals
26.11.2010

Weltmeisterliche Glanzleistung des M-Tec- Kaders

Das gesamte M-Tec-Team ist mächtig stolz auf seine Fahrer, die sich alle ohne Hoffnungslauf direkt für die Teilnahme am Finalrennen der ROTAX MAX Grand Finals in La Conca (I) qualifiziert haben. Aber schon allein die Tatsache, dass M-Tec Racing das erste deutsche Team ist, dass vier Fahrer zum Weltfinale schicken konnte, ist ein Lob an alle M-Tec-Fahrer wert!

Schon am Donnerstag im Qualifying ließ der Mauthausener Julian Wagner (Junior) nichts anbrennen und sicherte sich mit einem vierten Rang im Gesamt- Klassement eine hervorragende Ausgangsposition für die folgenden Heats. Die Heats startete er bravourös von der schlechten äußeren Seite in der ersten Reihe und konnte zwei zweite und einen dritten Platz herausfahren.

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Im Heat-Ranking konnte er sich mit diesem Platzierungen für die zweite Position behaupten, was für ihn Startplatz zwei im Prefinale am Sonntag bedeutete! Wieder ließ er sich nicht von dem Nachteil, auf der äußeren Bahn zu starten, beeindrucken und führte sogar einige Runden im Prefinale. Da er jedoch mit fairen Mitteln von seinem enormen Willen, Weltmeister zu werden, nicht abzubringen war, schickte ihn ein Gegner unsanft von der Strecke. Julian konnte sich noch als Siebter über die Ziellinie retten.

Von sieben gestartet, fackelte er im Finale nicht lange und setzte sich in Windeseile an die Spitze des Junior- Feldes. Über eine große Distanz dominierte er das Rennen und noch nie war der Weltmeistertitel für M-Tec so nahe zu greifen, doch ein Schubser seines Gegners ließ den Finallauf- Führenden Julian Wagner kurz vor Erreichen der Zielflagge bis auf Rang sieben zurückfallen. Julian ganz enttäuscht nach dem Rennen: „Ich war so nah dran Weltmeister zu werden! Ich hatte den nötigen Speed und die Unterstützung durch meine Eltern, meinen Mechaniker Harald Müller und vom ganzen M-Tec-Team.“ Nachdem die Wogen ein wenig geglättet waren, ist Julian sehr stolz auf den siebten Platz von über 70 Teilnehmern.

Simon kann man als den Pechvogel des M-Tec-Teams der vergangenen Woche bezeichnen. Genau wie sein Bruder überzeugte Simon bei den Senioren schon am Donnerstag im Qualifying mit Rang fünf. Im ersten Heat begann er von der dritten Position sein Rennen und konnte sich während dem ersten Heat den zweiten Platz erkämpfen. Doch nachdem er zur technischen Nachkontrolle am, gab es einen Schock für alle Beteiligten: Simon hatte 200 g Untergewicht! Simon und sein Vater Fritz Wagner verstanden die Welt nicht mehr, da sie sich den Gewichtsverlust nicht erklären konnten, Sie hatten mit ein wenig mehr Sprit für ein vermeintliches Gewichts- Polster gesorgt, was sich dann in Luft aufgelöst zu haben schien. Trotz des tollen Auftritts des Mauthauseners, bedeutete das für ihn Wertungsauschluss und volle Punktzahl! Das warf ihn ein ganzes Stück zurück von seinem Vorhaben am kommenden Sonntag aufs Podium zu fahren.

Nichtsdestotrotz ließ sich Simon nicht unterkriegen, bestärkt durch seinen Kampfgeist und die Menschen um ihn herum, die an ihn glauben, zeigte er es allen: Mit Platz zwei und fünf in den nächsten Heats schaffte Simon ohne Hoffnungslauf den direkten Einzug in die Final-Runde am Sonntag. Nur Startplatz 24 war leider weit unter dem, was möglich gewesen wäre!

Im Prefinale legte Simon von Rang 24 eine wahnsinns Aufholjagd hin und gewann jeden Zweikampf bis die 15 Runden des Prefinales absolviert waren. Mit seinem neunten Platz im Prefinale sicherte er sich ein weitaus bessere Ausgangslage fürs Finale, für das er sich viel vorgenommen hatte.
Doch dann passierte das zweite Unglück der Woche: Schon am Start des Finales geriet Simon in eine Kollission und beschädigte sich seinen Seitenkasten, der für die Rennleitung zu stark beschädigt war und diese zu einer Verhängung der schwarzen Flagge bewegte. Das bedeute das Aus für Simons Traum aufs Podium zu fahren! Simon: „Ich bin sehr enttäuscht, dass ich so viel Pech hatte, es wäre so viel drin gewesen! Mein Vater wusste schon immer, dass wir in der Weltspitze mitfahren können und es freut mich, dass wir es ihm und vielen anderen beweisen konnten! Nochmal möchte ich mich bei meinen Eltern und dem M-Tec-Team und ihrer tollen Unterstützung bedanken, die es erst möglich gemacht haben, dass wir an dem Weltfinale teilnehmen können!“

Zwar hatte auch Andre Huber bei den DD2 Pech in der letzten Woche, allerdings wendete sich das Blatt zum Guten. Auch Andre reiste nach La Conca mit großen Erwartungen und Zielen. Doch er hatte ein schweres Los gezogen, denn im Qualifying sorgte eine defekte Kupplung mit Rang 28 im Gesamtklassement für schwierige Ausgangsposition für die zu absolvierenden Heats. Doch Andre kämpfte sich Heat für Heat mit den Positionen zehn, sechs und 13 ins Finale. Im Prefinale konnte er dann sein Rennen von 14 beginnen und verbesserte sich umweitere sieben Positionen. Von Startposition sieben im Finale war nun alles möglich und Andre nutzte seine Chance und setzte sich sofort auf fünf nach vorne. Doch das war noch nicht alles: gegen Rennmitte hielt der amtierende deutsche DD2- Meister den dritten Rang inne. Als der Endspurt eingeläutet war, mischte sich das Feld der ersten Piloten ununterbrochen und so entwickelte sich vor Andre eine Kollission, der Andre nur bedingt ausweichen konnte. Leider profitierten zwei Piloten davon und schlüpften an Andre vorbei, der letztlich fünfter der WM wurde.

In seinem elften Rennen überhaupt, zeigte sich Thomas Piert im DD2 Masters sehr konkurrenzfähig und zeigte tolle Zweikämpfe. Neunter im Qualifying- Ranking überzeugte jeden, auch seine Leistungen in den Heats, die er auf den Positionen 14, fünf und zwölf beendete, was ihm einen Start von zehn im Prefinale bescherte. Doch im Laufe des Prefinales verlor er leider zwei Plätze. Aber im Finale zeigte Nervenstärke, kämpfte sich Platz für Platz nach vorne und lag zeitweise auf Rang sechs in Schlagdistanz zur Führungsgruppe. Bei der Zieldurchfahrt lag er auf Position sieben, was ihn sehr zufrieden stellte: „ In meinem elften Rennen überhaupt war meine Zielsetzung eine Platzierung in den Top-Ten und dies habe ich geschafft!“

Manfred Haufe: „Ich bin mehr als nur zufrieden mit meinen Jungs, sie haben fantastische Rennen gefahren, Kampfgeist bewiesen und noch nie stand M-Tec als Bewerber so weit oben in den Listen. Leider hat das Glück nicht ganz mitgespielt, denn es wären Podiumsplätze möglich gewesen, wenn nicht sogar der eine oder andere Weltmeistertitel!“
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