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DKM
22.08.2010

Drei Doppelsieger beim Finale der DKM in Hahn

Mit Nicolaj Moller-Madsen (DKM), Christian Sörensen (DJKM) und Manuel Renaudie (DSKM) standen schon vor dem Finale der Deutschen Kart Meisterschaft die diesjährigen Titelträger fest. Trotzdem lieferten sich die 79 Teilnehmer auf dem Hunsrückring in Hahn packende Kämpfe und bescherten der DKM Saison 2010 ein würdiges Finale. Nach Rennen in Kerpen, Oschersleben, Wackersdorf und Ampfing reiste der DKM Tross am vergangenen Wochenende (20.-22.08.2010) zum Finale auf den Hunsrückring in Hahn. Bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein, zeigten die Piloten aus zwölf Nationen herzergreifende Rennen und untermauerten den Stellenwert der höchsten deutschen Kartliga.
DKM: Marvin Kirchhöfer rast zum Vizetitel
Während Nicolaj Moller-Madsen (Energy Corse) schon vorzeitig seinen Titel aus dem Jahr 2009 verteidigte, war die Entscheidung um die Vizemeisterschaft noch nicht gefallen. Vor den letzten beiden Rennen rechneten sich noch acht Piloten Chancen aus. Die besten Karten nach den Heats hatten Niklas Brinkmann (CRG Holland) und Marvin Kirchhöfer (dp Racing Team) auf Startplatz zwei und drei für den Sprint. Die Pole-Position ging an den frischgebackenen Champion Moller-Madsen.
Ein unglaubliches Rennen lieferten sich die Piloten im Sprint. Den Start entschied Nicolaj Moller-Madsen gefolgt von Marvin Kirchhöfer, Phillip Orcic (Kijzer Racing), Niklas Brinkmann und Thomas Jäger (KSB-Racing Team) für sich und hatte zu Beginn das Zepter in der Hand. Doch zu Rennmitte wurde es spannend. Als erster schob sich Kirchhöfer an Moller-Madsen vorbei. Dieser setzte nur drei Kurven später zur Gegenattacke an, doch diese missglückte. Durch das Gerangel an der Spitze schlossen auch noch Thomas Krebs (RS-Motorsport) und Patrick Kappis (DMV Team Solgat) zum Führungspulk auf. Während Kirchhöfer sich den Sieg nicht mehr nehmen ließ, kämpfte sich Krebs, der aus der 15. Position gestartet war, bis auf Position zwei nach vorne. Dritter wurde Niklas Brinkmann vor Phillip Orcic. Die meisten Positionen büßte Moller-Madsen ein, der am Ende nur Fünfter wurde. Auf Rang sechs kam Patrick Kappis vor Thomas Jäger und Rick Nadin (CRG Junior Team) ins Ziel. Im Kampf um den Vizetitel rückte das Feld nun noch enger zusammen. Mit Kirchhöfer, Krebs, Brinkmann und Nadin fand man die heißesten Favoriten unter den Top-Acht wieder.
Leichter Regen sorgte vor dem Start des DKM-Finales für Aufregung in der Startaufstellung. Die dunklen Wolken verschwanden aber so schnell wie sie kamen und das Feld ging geschlossen mit Slickreifen an den Start. Während es im hinteren Bereich kräftig zur Sache ging, suchte Marvin Kirchhöfer sein Heil in der Flucht. Der Leipziger machte in den insgesamt 18 Rennrunden alles richtig und fuhr einen sicheren Sieg und damit den Vizetitel nach Hause. Auf Position zwei folgte zu Beginn Moller-Madsen, doch der Däne musste aufpassen. Von hinten drückte Thomas Jäger, den er fünf Runden später passieren lassen musste. Damit aber noch nicht genug, mit Niklas Brinkmann drohte die nächste Gefahr. Nach einem schlechten Start fuhr dieser deutlich schnellere Zeiten und hing zu Rennmitte an der Stoßstange des Dänen. Zwei Runden vor Schluss kam es dann zur Kollision, wobei Moller-Madsen ins Aus flog. Brinkmann setzte seine Fahrt fort und wurde Dritter vor Patrick Kappis und Phillip Orcic. Im Anschluss erhielten Brinkmann und Moller-Madsen jeweils eine Zehnsekundenstrafe. Brinkmann fand sich dadurch auf Rang zehn wieder. Neuer Fünfter war Rick Nadin.
Eine Änderung im Gesamtklassement gab es durch die Strafen nicht. Moller-Madsen wurde als alter und neuer Champion geehrt. Das ADAC Stiftung Sport Duo Marvin Kirchhöfer und Niklas Brinkmann folgte auf Platz zwei und drei.
DJKM: Christian Sörensen dominiert das Finale
Der neue Junioren Champion Christian Sörensen (Solgat Motorsport) bestätigte im Hunsrück seine Klasse. Der junge Däne eroberte die Pole-Position im Qualifying und überquerte auch in beiden Vorläufen die Ziellinie als Erster. Damit startete er im Sprint am Sonntagmorgen aus der ersten Startreihe. Der Kampf um den Vizetitel spitzte sich unterdessen weiter zu. Dennis Olsen (Energy Corse) und Lucas Auer (Team Maddox) trennten vor den letzten beiden Rennen nur sieben Pünktchen und auch nach den Vorläufen hingen sie eng beieinander. Olsen belegte Position zwei vor Auer auf Rang drei, bester Deutscher war Tom Lorkowski (Jedi Racing Team) auf Platz vier.
Polesetter Christian Sörensen legte im Sprint den besten Start hin und bestimmte das Tempo an der Spitze. Ihm dicht auf den Fersen war Lucas Auer. Der junge Österreicher fuhr zeitweise die schnellsten Zeiten im Junioren-Feld, fand aber bis zum Fallen der Zielflagge keinen Weg am Dänen vorbei. Damit war Auer deutlich besser als sein ärgster Kontrahent Dennis Olsen, der am Start zahlreiche Positionen verlor und nur als Neunter ins Ziel kam. Wesentlich besser lief es dagegen für David Detmers (KSM Racing Team). Aus der fünften Startreihe machte der Österreicher schon auf den ersten Metern zahlreiche Positionen gut und brachte am Ende Rang drei nach Hause. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Daniil Pronenko (Solgat Motorsport) und Olivier Thill (DAEMS RACING). Tom Lorkowski war wieder erfolgreichster Deutscher auf Rang acht.
Mit zwei Startversuchen begann das Finale der Deutschen Junioren Kart Meisterschaft turbulent. Das beste Händchen hatte Lucas Auer, dem es gelang aus der zweiten Startposition die Führung zu übernehmen. Hinter ihm folgte Christian Sörensen vor David Detmers, Daniil Pronenko und Egor Stupenkov (P.D.B Racing Team). Das Spitzenduo Auer und Sörensen verschuf sich auf Anhieb Luft zu seinen Verfolgern. In der dritten Runde rückte Sörensen mit einem gekonnten Manöver die Rangordnung wieder gerade und führte das Feld an. In den folgenden 15 Runden ließ er nichts mehr anbrennen und siegte mit einem beachtlichen Vorsprung vor Lucas Auer. Um Platz drei rauften sich zeitweise gleich fünf Piloten. Zu Rennmitte schien Daniil Pronenko die Oberhand zu gewinnen und rangierte auf einem sicheren dritten Rang. Doch von hinten näherte sich Dennis Olsen mit großen Schritten und übernahm vier Runden vor Rennende den dritten Platz. Pronenko rutschte immer weiter ab und musste sich am Ende strecken, um nicht auch noch den vierten Rang an seinen Teamkollegen Marvin Dienst (Solgat Motorsport) zu verlieren, der letztlich als bester Deutscher ins Ziel kam.
Im Gesamtklassement komplettieren hinter Christian Sörensen nun Lucas Auer, Dennis Olsen, Daniil Pronenko und David Detmers die Top-Fünf.
DSKM: Paolo de Conto feiert Saisonsieg vier und fünf
Paolo de Conto (Energy Corse) setzte in den Vorläufen eine erste Duftmarke. Nach Position vier im Zeittraining kämpfte er sich in den Vorläufen an die Spitze der Getriebeklasse und sicherte sich die Pole-Position für den Sprint. DSKM Gesamtsieger Manuel Renaudie (AVG Racing) war Zeittrainingsschnellster, rutschte nach den Heats jedoch auf Platz drei ab.
Mit einem Bilderbuchstart verteidigte Paolo de Conto im Sprint seine Position und fuhr in einem souveränen Rennen seinen vierten Sieg in Folge ein. Auf Position zwei folgte der frischgebackene Champion Manuel Renaudie. Der Franzose nutzte beim Start den Vorteil der besseren Innenbahn und verwies Jorrit Pex (CRG Holland) auf Platz drei. In den ersten Runden bildete sich im Kampf um Platz vier ein Sextett, letztlich lösten sich aber Jack Hawksworth (Team Maddox) und Kevin Leytens (Dobla BV) aus der Gruppe und komplettierten die Top-Fünf. Der schnellste Deutsche Akteur folgte mit Dominik Schmidt (DS Racing) auf Platz sieben.
Das DSKM-Finale präsentierte sich von seiner ruhigen Seite. Sprintsieger Paolo de Conto entschied den Start für sich und fuhr fortan ein einsames Rennen an der Spitze. Nach 18 Rennrunden hatte er einen Vorsprung von knapp einer Sekunde auf seinen Verfolger und durfte sich damit zum zweiten Mal in Folge über den Gewinn der Vizemeisterschaft freuen. Auf einem sicheren dritten Rang folgte Jack Hawskworth. Allein um Position vier entwickelte sich ein kleiner Kampf zwischen Jorrit Pex, Kevin Leytens und Dominik Schmidt. Bis zum Fallen der Zielflagge änderte sich an den Positionen aber nichts und somit war Schmidt als Sechster wieder bester Deutscher.
Serienkoordinator Stefan Wagner fiel am Abend ein Stein vom Herzen: "Trotz schwieriger Zeiten haben wir eine spannende Saison erlebt. Es gab hochkarätige und unfallfreie Rennen. Im europäischen Mittel gehörten wir weiterhin zur Spitze. Für die nächste Saison planen wir einige Neuerungen. So wird es einen Meisterschaftslauf im Ausland geben und eine neue Klasse. Mehr dazu werden wir frühzeitig bekannt geben."
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