Die Sechs Stunden von Spa-Francorchamps begannen für die beiden von Manthey eingesetzten Fahrzeuge unter sonnigen, aber bereits frühzeitig unruhigen Bedingungen. In einem Rennen, das von Beginn an von zahlreichen Unfällen, Gelbphasen und Safety Cars geprägt war, konnten sich Célia Martin und Ryan Hardwick von den Startpositionen acht (#92) und 13 (#85) nach vorne kämpfen: Trotz einer unverschuldeten Kollision und einer Durchfahrtsstrafe wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse gab Hardwick die Startnummer 92 nach 51 Runden und knapp zweieinhalb Stunden auf Platz vier liegend ab. Währenddessen sammelte Martin im Iron Dames Porsche nach einem starken Stint sogar ihre ersten WEC-Führungskilometer und steuerte eine Runde nach dem Schwesterauto die Box zum Fahrerwechsel an. Doch bevor Rahel Frey übernehmen konnte, musste die Startnummer 85 eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Vergehens beim Startprozedere absitzen.
Danach galt es für die Silber-Piloten und die Ingenieure der beiden Fahrzeuge, den wiederholt gestörten Rennverlauf und die entsprechenden Boxenstoppstrategien unter den gegebenen Bedingungen im LMGT3-Feld zu managen. Insbesondere nachdem die GT3-Teams für die letzten anderthalb Stunden des Rennens ihre Gold- und Platin-Fahrer eingewechselt hatten, zeigte sich jedoch, dass die Startnummern 85 und 92 die Pace der Spitzenkonkurrenz nicht mithalten konnten. So beendeten Michelle Gatting und Richard Lietz, der mit der 92 durch eine weitere 10-Sekunden-Strafe für eine Kollision im früheren Rennverlauf zusätzlich zurückgeworfen worden war, das Rennwochenende trotz fahrerisch einwandfreien Stints auf den Plätzen zehn (#85) und sieben (#92) vor einer Rekordkulisse von knapp 100.000 Zuschauern.
Manthey 1st Phorm und die Iron Dames sammelten damit weitere entscheidende Meisterschaftspunkte. Rahel Frey, Michelle Gatting und Célia Martin liegen nach dem dritten Lauf der FIA World Endurance Championship auf Platz 16 der LMGT3-Wertung. Ryan Hardwick, Richard Lietz und Riccardo Pera halten mit zusätzlichen sechs Punkten auf dem Meisterschaftskonto den vierten Tabellenrang.
„Ein anspruchsvolles Wochenende und ein insgesamt sehr chaotisches Sechs-Stunden-Rennen für uns hier in Spa-Francorchamps. Die Silber- und Bronzefahrer der 85 und 92 haben einen hervorragenden Job gemacht und mit ihrer Leistung vieles kompensieren können. Gegen Ende des Rennens hat man gesehen, dass uns noch die Leistung fehlt, um ganz vorne mithalten zu können. Wir hoffen, dass wir uns in Le Mans, wo wir mit drei Porsche vertreten sein werden, wieder weiter vorne im Feld beweisen können“, resümierte Nicolas Raeder, Geschäftsführer der Manthey Racing GmbH.
Als nächstes steht mit der 93. Auflage der 24 Stunden von Le Mans vom 11. bis 15. Juni ein Highlight im Kalender der WEC an. Bei diesem Rennen wird Manthey mit insgesamt drei Fahrzeugen an den Start gehen: Nach dem Gewinn der GT-Meisterschaft in der ALMS-Saison 2024/25 setzt das Team bei dem legendären Langstreckenrennen einen weiteren Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 90 ein, der von Antares Au, Klaus Bachler und Loek Hartog pilotiert wird.
Stimmen zu den 6 Stunden von Spa-Francorchamps
Rahel Frey, Porsche 911 GT3 R #85: „Ein ereignisreiches Rennen mit vielen Höhen und Tiefen. Wir waren in Führung und sind dann zwischenzeitlich bis auf die letzten Plätze zurückgefallen. P10 bedeutet für uns einen Punkt in der Meisterschaft, das ist es, was wir aus diesem Rennen mitnehmen. Aber wir müssen uns ganz klar verbessern, denn wir wollen mehr erreichen. Wir müssen den richtigen Kurs finden und ich denke, wir brauchen auch ein bisschen mehr Glück. Trotzdem vielen Dank an das Team für die harte Arbeit und als nächstes kommt Le Mans, wir schauen voraus!“Michelle Gatting, Porsche 911 GT3 R #85: „Wir haben es wieder geschafft, in die Punkte zu fahren, das ist das Positive am heutigen Rennen. Natürlich wollten wir besser abschneiden, denn zwischenzeitlich sah es sehr gut aus, aber es war einmal mehr nicht unser Rennen – wir haben bis zum Schluss gekämpft und hoffen, dass sich das früher oder später für uns auszahlen wird.“
Célia Martin, Porsche 911 GT3 R #85: „Das war’s für den dritten Lauf der WEC hier in Spa. Es war kein perfekter Tag für das Team. Mein Stint verlief insgesamt gut, abgesehen von einem Fehler, der uns Zeit gekostet hat. Wir werden in den nächsten Tagen analysieren, was wir verbessern können, damit wir im Juni in Le Mans besser aufgestellt sind. Ich bin mir sicher, dass wir stärker sein und aus dieser Erfahrung lernen werden.“
Ryan Hardwick, Porsche 911 GT3 R #92: „Das war ein sehr ereignisreiches Rennen in Spa. Viele Safety-Car- und Full-Course-Yellow-Phasen unterbrachen den Rennfluss, was uns ein wenig zurückgeworfen hat. Das Auto hat sich wirklich gut angefühlt und ich hatte einen tollen Start ins Rennen – ich habe uns bis auf den zweiten Platz nach vorne gebracht, aber dann hatten wir eine wirklich unglückliche Strafe wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse, die uns zurückgeworfen hat. Seit dieser Strafe haben wir uns wieder nach vorne gekämpft: Riccardo ist großartig gefahren und hat uns zurück in die Top-Ten gebracht, und Richie hat uns mit soliden Punkten ins Ziel gebracht. Wir haben vor Le Mans definitiv noch einiges zu tun – im Vergleich zum Feld sind wir im Moment einfach nicht schnell genug. Um das große Rennen zu gewinnen, müssen wir besser sein – das ist unser klares Ziel, und ich habe Vertrauen in unser Team, dass wir das schaffen werden.“
Richard Lietz, Porsche 911 GT3 R #92: „Es war ein spannendes WEC-Rennen mit vielen Unfällen und offensiven Positionskämpfen . Wir sind zwar gut, wenn auch nicht komplett fehlerfrei durch den Rennverkauf gekommen. Am Ende hat uns die Pace gefehlt und auch die vielen Rennunterbrechungen haben uns mit einem auf einen Doppelstint abgestimmten Setup nicht in die Karten gespielt. Natürlich hätten wir uns mehr erhofft, aber jetzt gilt unsere volle Konzentration Le Mans.“
Riccardo Pera, Porsche 911 GT3 R #92: „Der siebte Platz ist sicher nicht das, was wir uns vorgenommen hatten, aber wir haben an diesem Wochenende unser Potenzial voll ausgeschöpft, daher bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden. Ryan hat einen tollen Job gemacht und Richard hat am Ende gut gemanagt und wichtige Punkte für uns geholt. Ich freue mich jetzt schon auf das Saisonhighlight in Le Mans im Juni!“