Samstag, 12. Oktober 2024
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24h Barcelona
15.09.2024

Herberth Motorsport feiert bei der 25. Auflage vierten Sieg bei den 24H BARCELONA

Herberth Motorsport hat bei der 25. Ausgabe des Hankook 24h Barcelona – Trofeo Fermí Vélez zum vierten Mal den Gesamtsieg eingefahren und damit die eigene Rekordmarke verbessert. Gleichzeitig sicherte sich das Team damit den Titel in der der GT3-TeamGesamtwertung der 24h Series.  
 
Nachdem sich der Herberth Motorsport-Porsche 992 GT3 R (Nr. 91, Scott Noble / Ralf Bohn / Jason Hart / Dustin Blattner) und das Saintéloc Junior Team in der Nacht mehrmals an der Spitze des Feldes abgewechselt hatten, konnte der Porsche seinen Vorsprung bis zum Sonntagmorgen auf etwas mehr als zwei Runden ausbauen. Ab-gesehen von einigen Kollisionen auf der Strecke fuhr der frischgebackene Titelträger der GT3- und GT3-AM-Teamwertungen auf dem Weg zur Zielflagge fehlerfrei und baute den Distanzrekord der „GT-Ära“ des Rennens (seit 2011) von 725 auf 738 Runden auf dem 4,657 km langen Circuit de Barcelona-Catalunya aus. 
 
Ralf Bohn, der bereits 2016, 2018 und 2021 als Sieger aus dem Rennen hervorging, ist erst der zweite Fahrer, der die Hankook 24h Barcelona insgesamt viermal ge-wonnen hat, und zieht damit mit dem Sieger der Jahre 2002, 2003, 2004 und 2009, Oscar Nogués, gleich. Im Gespräch mit Joe Bradley von radiolemans.com feierte Ralf Bohn diese Leistung und würdigte dabei auch seinen ehemaligen Teamkollegen Daniel Allemann, mit dem er drei dieser vier Siege eingefahren hat. „Gewinnen ist immer schön! Glückwunsch an meine Teamkollegen, mit denen ich das Rennen bereits vor-her gewonnen habe – Hallo Daniel! – und ich bin sehr glücklich. Wir hatten eine sehr starke Saison, haben nicht viele Fehler gemacht und hatten wie immer beim Herberth-Team ein sehr gutes Auto. Ich möchte mich gerne bei allen bedanken, die an der Vor-bereitung des Autos beteiligt waren. Zusammen mit unserer starken Fahrerbesatzung war das die Grundlage für den Erfolg.“ 
 
Diese Leistung von Herberth Motorsport markiert auch das Ende der Partnerschaft zwischen Hankook Tires und den 24h Series, die zehn Jahre gedauert hat und bei den Hankook 12h Zandvoort im Jahr 2014 angefangen hatte. Creventic möchte sich bei Hankook Tires ausdrücklich für die Unterstützung über die Jahre bedanken. 
 
Nach einer gewohnt makellosen Leistung belegte das Saintéloc Junior Team mit dem Audi R8 LMS GT3 EVO II (#18, Michael Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia Erhart / Ste-phane Tribaudini / Christer Jöns) den zweiten Gesamtrang und sicherte sich damit den zweiten Klassensieg in Folge im Jahr 2024 sowie den Titel in der GT3-PRO/AMTeamwertung. 
 
Der Poulsen Motorsport-BMW M4 GT3 (#14, Kristian Poulsen / Roland Poulsen / Alfred Nilsson / Jens Klingmann) setzte sich schließlich in einem engen Kampf mit dem Red Camel by Juta Racing-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#9, Ivo Breukers / Luc Breukers / Rik Breukers / Fabian Danz) um den dritten Platz in der Gesamtwertung durch. Dies ist das erste Gesamtpodium für Poulsen Motorsport seit der Rückkehr in 24h Series im Jahr 2022.  
 
Hofor Racing (#11, Michael Kroll/Chantal Prinz/Alexander Prinz/Maximilian Partl/Kenneth Heyer), Gewinner des GT-Team-Gesamttitels in der ‚Europa‘-Wertung 2017, erreichte in Barcelona mit einer bemerkenswerte Aufholjagd den fünften Ge-samtrang und den zweiten Platz in der GT3-AM-Klasse. Ein Aufhängungsbruch hatte Mercedes-AMG GT3 nach nur 60 Minuten des 24-Stunden-Rennens aus den Top 30 geworfen.  
 
Der von der Pole-Position gestartete Optimum Motorsport-McLaren 720S GT3 EVO (#4, Todd Coleman/Aaron Telitz/Robert Megennis/Frederik Schandorf) hatte das Feld während der Anfangsphase mit einem Vorsprung von mehr als 50 Sekunden ange-führt und lag bei Halbzeit immer noch gut im Rennen um den Gesamtsieg. Leider verlor das britische Team in der Nacht fast 20 Minuten an der Box, als das Gaspedal des McLaren durchfiel. Dadurch fiel Optimum Motorsport auf den dritten Platz zurück. Probleme mit dem Benzindruck bedeuteten weniger als 45 Minuten vor dem Ziel dann das Aus. Der  Der McLaren wurde schließlich auf Platz sieben gewertet. 
 
Trotz einer Kollision mit dem GSR Motorsport-Ginetta gegen Ende des Rennens und eines früheren Ausflugs ins Kiesbett in Kurve fünf beendete der Juta Racing-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#71, Arunas Geciauskas/Eimantas Navikauskas/Sigitas Ambrazevicius/Martin Ryba/François Béziac) das Rennen auf dem neunten Gesamtrang und auf der letzten Stufe des GT3-AM-Podiums. 
 
Wie Hofor Racing musste auch Land Motorsport (#34, Dr. Johannes Kirchhoff, Ingo Vogler/Tim Vogler/Wiggo Dalmo/Elmar Grimm) nach anfänglichen mechanischen Problemen – in diesem Fall ein gerissener Keilriemen der Lichtmaschine – eine Aufholjagd hinlegen, die das Team in diesem Fall auf Platz elf führte. Nach nur 25 Minuten war der Audi R8 LMS GT3 EVO II ans Ende des Feldes zurückgefallen. 
 
Das spanische Team E2P Racing (#90, Pablo Burguera/Antonio Sainero/Alvaro Pa-rente/Javier Morcillo) verlor eine mögliche Top-5-Platzierung verzichten, als der Por-sche 991.2 GT3 R in der Nacht Probleme mit der Servolenkung bekam. 
 
Red Ant Racing (#903, Ayrton Redant / Yannick Redant / Kobe de Breucker / Lars Za-enen) sicherte sich in Barcelona seinen vierten Klassensieg der Saison nach einem fast das gesamte Rennen andauernden Kampf mit dem späteren Sieger der Klasse 992-AM, QMMF by HRT (#931, Abdulla Ali Al Khelaifi / Ghanim Al Ali / Ibrahim Al Ab-dulghani / Julian Hanses). Obwohl sie bei der Zielflagge vier Runden voneinander getrennt waren, hatten sich die zwei Teams in der Nacht mehrmals an der Spitze der 992-Klasse abgewechselt. 
 
Mit diesem Erfolg feiert Red Ant Racing den zweiten 992-Team-Titelgewinn in den 24h Series, während QMMF by HRT bei seinem erst zweiten europäischen Einsatz bei Creventic zum fünften verschiedenen 992-AM-Klassensieger des Jahres 2024 wird. 
 
Der frischgebackene 992-AM-Team-Champion RPM Racing (#907, Tracy Krohn/Niclas Jönsson/Philip Hamprecht/Patrick Huisman) setzte sich gegen HRT Performance (Nr. 967, David Holloway/Jonathan Kearney/ Gary Terclavers / Bradley Ellis / Kim André Hauschild) um den letzten Podiumsplatz in der Gesamtwertung der 992-Kasse durch, obwohl das Team durch eine frühe Kollision Zeit verloren hatte. HRT komplettierte nach einem weitgehend problemlosen Rennen das Podium der 992-AM-Klasse komplettierte. 
 
Nach einem kompletten Motorwechsel, der das dänische Team fast drei Stunden an der Box kostete, fuhr Holmgaard Motorsport (#902, Magnus Holmgaard/Jonas Holmgaard/Martin Vedel Mortensen/Stéphane Perrin/Michel Sallenbach) die volle Distanz und belegte in der 992-Klasse den achten Gesamtrang. Damit sicherte sich das Team zum zweiten Mal die vielbeachtete Auszeichnuing „Spirit of the Race“ von radiolemans.com.  
 
Das Schwesterauto von Red Ant Racing (#904, Brent Verheyen/Peter Guelinckx/Gavin Pickering/Jef Machiels) hatte sich nach der Hälfte der Renndauer wieder in die Podi-umsränge vorgekämpft, obwohl es zunehmend Probleme mit dem Bordfunkgerät und Schäden am Kühler gab. Das belgische Team musste jedoch in der Nacht leider we-gen schwerwiegender elektrischer Probleme aufgeben.  
 
NKPP Racing von Bas Koeten Racing (#992, Gijs Bessem/Harry Hilders/Bob Herber/Mark van der Aa), regelmäßiger Teilnehmer der 24h Series, beendete das Wochenende nach einer Kollision mit Land Motorsport ebenfalls vorzeitig in den Reifenstapeln. Aufgrund schwerer Schäden am Chassis konnte das niederländische Team nicht weiterfahren, aber glücklicherweise blieb Harry Hilders unverletzt. 
 
Vortex V8 (#701, Philippe Bonnel / Solenn Amrouche / Gilles Courtois / Lionel Amrouche) sicherte sich in Barcelona sowohl seinen vierten Klassensieg der Saison als auch den Titel in der GTX-Teamwertung, obwohl ein Leistungsverlust den Vortex 2.0 in der Schlussphase zum Stehen brachte. 
 
Razoon – More Than Racing (#714, Artur Chwist / Christian Loimayr / Daniel Drexel / Simon Birch), das in der Anfangsphase die GTX-Klasse angeführt hatte, bekam es in der zweiten Stunde mit den Nachwirkungen eines schweren Unfalls zu tun – einschließlich umfangreicher Karosseriereparaturen am KTM X-BOW GTX und starker Vibrationen – die fast während des gesamten Events anhielten. Das österreichische Team schien auf dem Weg zu Platz drei in der Klasse, aber ein Differentialschaden am Vortex-V8-Schwesterauto (#702, Lucas Sugliano/Cyril Calmon/Miguel Moiola/Pierre Fontaine) zwei Stunden vor dem Zieleinlauf bedeutete, dass Razoon – More Than Racing nur vier Runden vor Schluss den zweiten Platz in seiner Klasse holte. 
 
In einem unglaublichen Herzschlagfinale setzte sich der Seriendebütant Venture Engineering (#421, Neville Jones/Christopher Jones/Matthew George/Owen Hizzey) nach 24 Stunden im Renntempo mit einem Vorsprung von nur einer Sekunde gegen den GT-Gesamtsieger des Jahres 2021, ST Racing (#428, Samantha Tan/Neil Verha-gen/Jon Miller/Pippa Mann/Fabian Duffieux) durch und fuhr als Klassensieger über die Ziellinie. 
 
Der ST Racing BMW M4 GT4 zeigte nach Zeitverlust durch die Reparatur eines Lochs im Ladeluftkühler, die das kanadische Team mit fünf Runden Rückstand auf Rang fünf in der Klasse zurückgeworfen hatte, eine starke Aufholjagd und hatte am Sonntagmorgen wieder den ersten Platz in der GT4-Klasse erreicht. Weniger als eine Stunde vor Schluss wurde der BMW jedoch von Kraftstoffdruckproblemen heimge-sucht, wodurch der 90-Sekunden-Vorsprung des BMW zunichte gemacht wurde und der Mercedes-AMG GT4 von Venture Engineering letztendlich ersten Platz belegte. 

Erstaunlicherweise überquerte das britische Team nach 24 Rennstunden mit nur 1,011 Sekunden Vorsprung die Ziellinie und sicherte sich damit seinen ersten Sieg bei der 24h Series. Nach dem Rennen erhielt ST Racing wegen eines Code-60-Vergehens eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. 
 
Venture Engineering schien eigentlich hinter Lionspeed GP (#424, José Garcia / Daniel Miller / Patrick Kolb / Dennis Bohn) ins Ziel zu kommen, aber der Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport verlor in der Nacht 15 Minuten durch ein Beleuchtungsproblem. Das deutsche Team sicherte sich immerhin noch seinen vierten Klassenpodiumsplatz in der Saison 2024.  

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Das NM Racing Team, Sieger der Hankook 24h Barcelona 2017 (#415, Keith Ga-tehouse/Igor Sorokin/Guillermo Aso/Manel Lao Cornago/Maximilien Huber), beendete das Heimrennen mit seinem Mercedes-AMG GT4 nach einem anstrengenden Lauf auf dem vierten Platz in der GT4-Klasse. Nach erheblichen Zeitverlust wegen einer Kollision in der ersten Runde des Rennens belegte das von der Pole-Position der GT4-KLasse gestartete Team GSR Motorsport (#405, Mindaugas Liatukas / Rokas Kvedaras / Aras Kvedaras / Dovydas Ketvirtis / Egidijus Gelūnas) nach einem harten Kampf den fünften Platz vor dem Apex MP Racing-KTM X-BOW GT4 (#414, Milos Pavlovic/Petar Matic/Alessio Ruffini/Mihael Ambroz). 
 
Sowohl GSR Motorsport als auch Apex MP Racing hatten in der Schlussphase des Rennens Zeit im Kiesbett der Kurven 14-15 verloren, als die Ginetta des litauischen Teams mit dem Audi R8 von Juta Racing kollidierte und der KTM des slowenischen Teams mit dem Orchid Racing Team (#917, Laurent Misbach / Antonio Garzon / Jere-my Brodard / Alexandre Mottet / Antoine Leclerc) aneinander geriet. Beide Vorfälle führten zu Code-60-Phasen. 
 
Der Team Africa Le Mans-Ginetta G55 GT4 (#455, Emanuele Pirro/Jan Lammers/Greg Mills/Jeroen Bleekemolen/Cristoforo Pirro) hatte auf dem Weg zum siebten Platz in seiner Klasse mit mehreren Problemen zu kämpfen. Das südafrikanische Team, das die Le-Mans-Legenden Emanuele Pirro und Jan Lammers sowie den Hankook-24h-Dubai-Rekordhalter Jeroen Bleekemolen einsetzte, verlor sofort Zeit durch ein Problem beim Tanken und später noch mehr Zeit durch einen Ausritt ins Kiesbett und mehrere Ausfälle der Differenzialpumpe. Das Team Africa Le Mans schaffte jedoch bei seinem ersten 24h-Series-Einsatz seit 2017 die Zielankunft. 
 
SRS Team Sorg Rennsport (#127, Henning Eschweiler/Benito Tagle/Tommy  Gråberg/Richard Jodexnis), Gewinner des der GT-Team-Gesamttitels in der  ‚Continents‘-Wertung im Jahr 2020, sicherte sich seinen ersten Klassensieg bei der 24h Series seit dem TCE-Erfolg bei den Hankook 12h Spa im vergangenen Jahr. Abgesehen von einer 28-Sekunden-Strafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse war es ein fehlerfreier Lauf für den Porsche 718 Cayman GT4 CS (Typ 982).  
 
Der J-Mec Engineering-BMW M3 E46 (#133, James Collins/Kevin Clarke/Nigel Greensall/Jimmy Broadbent) beendete ein harziges Rennen auf Platz zwei der TCE-Klasse. Das britische Team wurde zu Beginn des Rennens in Führung der Klasse fahrend in eine Kollision verwickelt, die zu einem Radnabenbruch führte. In der Nacht sorgten ein Problem mit dem Gaspedal, eine zeitweise ausfallende Servolenkung und steigende Motortemperaturen für weiteren Zeitverlust. Mit dem Ergebnis schaffte es YouTube-Moderator und Social-Media-Influencer Jimmy Broadbent bei seinem Debüt in den 24h Series immerhin aufs Podium. 
 
Der asBest RACING SEAT León Cup Racer (#101, Peter Baumann / Thomas Ardelt / Junichi Umemoto / Kim Berwanger) komplettierte das TCE-Podium, obwohl das Team wegen eines Problems mit dem Turbolader viel Zeit an der Box verloren hatte. 
 
Das Langstreckenprogramm 2025 von Creventic beginnt mit der 20. Auflage der Michelin 24h Dubai am 10., 11. und 12. Januar auf dem Dubai Autodrome, gefolgt von den Michelin 6h Abu Dhabi auf dem Yas Marina Circuit am 17., 18. und 19. Januar, nur eine Woche später. Der dritten 24h Series Middle East Trophy gehen am 17. und 18. Dezember 2024 offizielle Testtage auf dem Dubai Autodrome voraus.
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