Fahrzeuge aus der Rally2-Klasse sind Hightech-Prototypen mit Allradantrieb auf Basis von Serien-Chassis, wie zum Beispiel dem Skoda Fabia RS. Diese Autos sind je nach Streckencharakteristik im Wettbewerb zwischen 2,5 bis 3,0 Sekunden pro Kilometer schneller, als Fahrzeuge der Rally4-Klasse. Sulzinger/Kiefer waren bei der Oster-Rallye im Ford Rally4 durchschnittlich auf unter 2 Sekunden pro Kilometer am Skoda Rally2 dran.
„Wir sind bei der Rallye nach dem Motto ,Schau ma mal' ohne Druck an den Start gegangen“, schildert Sulzinger. Vorgabe: Eine gute Leistung abrufen, aber das wegen Lieferengpässen nur mit gebrauchten Reifen ausgestattete Fahrzeug nicht für den nächsten Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) in Gefahr bringen. „Doch nach den ersten beiden Prüfungen lagen wir auf Platz 2“, beschreibt Sulzinger. „Und dann haben wir beschlossen: Den wollen wir auch behalten!“ Dabei hatten die beiden in der ersten Schleife das Gefühl, „gar nicht den Speed vom DRM-Saisonauftakt im Erzgebirge auf den Asphalt zu bringen“, wie sich Lisa Kiefer wunderte.
Am Ende fuhren die beiden nach einer starken Performance auf allen sechs Prüfungen über insgesamt 67 Kilometer als Beste in der 2WD-Wertung sowie der Klasse RC4 auf die Zielrampe – und eben als sensationeller Gesamtzweiter unter 88 Teilnehmern. „Endlich konnten wir unserem Team, den Familien sowie den zahlreichen Unterstützern und Sponsoren das bieten, was sie verdient haben“, freut sich Sulzinger über die taktische Meisterleistung. „Wir waren so schnell wie möglich, jedoch mit Köpfchen und ohne ‚Oha-Momente' unterwegs.“