Freitag, 3. Mai 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
RMC Cup Series
30.03.2023

Höhen und Tiefen für Louis Arnold beim Saisonstart

Es war ein von Wetterkapriolen geprägter Auftakt in die Saison der Rotax MAX Challenge Germany mitsamt des Clubsport Ablegers der RMC Cup Series im oberpfälzischen Wackersdorf. Eine Vielzahl der Teilnehmer war wie bei solchen Veranstaltungen üblich bereits am Freitag zum Training angereist, unter ihnen auch Louis Arnold.

Konnte am Freitag noch stellenweise auf Trockenreifen gefahren werden, wurde das Setup der Fahrzeuge das ganze Restwochenende zum Pokerspiel. Sonne und Regen wechselten sich ab, stellenweise bescherte Petrus den über über 160 Teilnehmern sogar Hagel.

Für Arnold war dies das erste offizielle Saison-Event nach seiner Rückkehr auf die Rennstrecke. Beim Wintercup in Kerpen konnte der Mannheimer wenn auch bei verkleinertem Feld erste Rennluft schnuppern – dieses mal ging es jedoch gegen 16 weitere Cup-Junioren den auf den bekannten und bei vielen Fahrern beliebten Kurs.

Anzeige
Aus den beiden Trainingstagen am Freitag und Samstag waren bereits die ersten Schlüsse für das Racing Team Marggraf gezogen worden – im Trockenen muss man sich nicht verstecken, aber unter nassen Bedingungen würden die Chancen für Louis vorne im Feld mitfahren zu können wohl wesentlich geringer ausfallen. Als würden die Wetterkapriolen an sich nicht reichen, fand sich Louis Arnold dann ab dem späten Samstagnachmittag aufgrund einer Corona-Infektion seines Vaters und Mechanikers plötzlich allein auf weiter Flur. Kurzfristig stand sogar eine Nicht-Teilnahme am Sonntag im Raum, doch dankenswerter Weise konnte ein Mechaniker des Racing Team Marggraf einspringen, sodass ein Start am Sonntag gesichert war.

Am Sonntag stand das Wetter dann fast vollends auf Regen, zumindest immer dann, wenn die Junioren am Start waren. Von der „Regenschwäche“ war im Warm-Up erstmal nichts mehr zu spüren, sodass sich Arnold die drittschnellste Rundenzeit sichern konnte. Das machte Hoffnung auf mehr für den weiteren Tagesverlauf. Im Qualifying musste der 13-Jährige dann ein paar Federn mehr lassen, dennoch reichte es für die fünfte Position von insgesamt 17 Startern und damit Startreihe drei.

Um die Mittagszeit ging es dann in den von allen herbeigesehnten ersten Wertungslauf. Das Rennen verlief weitestgehend unspektakulär, auf den Geraden fehlte immer etwas Endgeschwindigkeit was einen Angriff nach vorne fast unmöglich machte, die Pace war aber dennoch ausreichend um vom Verfolgerfeld nicht eingeholt zu werden. Am Ende des Rennen stand für Arnold Platz vier auf dem Papier, sein Teamkollege Edin Topcic konnte sich für das zweite Rennen eine Position in der ersten Startreihe sichern.

An und für sich hatten die beiden RTM-Piloten eine Top-Ausgangssituation für den zweiten Lauf. Startreihen eins und zwei, direkt hintereinander, doch das unglückliche Ende sollte noch kommen. Aufgrund der Wetterkapriolen wurden bereits das ganze Wochenende über Rennen im Zeitplan nach hinten geschoben. Es kam wie es kommen musste – beide RTM Piloten erschienen aufgrund eines Missverständnisses zu spät im Vorstart für Rennen zwei und mussten stattdessen auf Position 16 und 17 aus der Box dem Feld hinterher starten.

Jetzt gab es nur noch eines – den Schaden begrenzen. Beide Piloten, sowohl Topcic als auch Arnold zogen fortan wie entfesselt als Tandem durchs Feld, und konnten mit einer beeindruckenden fahrerischen Leistung am Ende immerhin noch die Positionen 8 und 9 für sich sichern. Nicht auszudenken, was bei einem regulären Start der Piloten als Endergebnis möglich gewesen wäre.

Am Ende stand leider nur ein undankbarer sechster Platz in der Tageswertung auf dem Papier für Louis Arnold. Dennoch trug der 13-Jährige das Ergebnis mit Fassung. „Ich konnte zeigen, dass ich mich im Regen stark verbessert habe und mit mir immer zu rechnen ist, selbst wenn ich am Ende des Feldes starten muss.  Auch wenn ich mir natürlich aufgrund der eigentlichen Ausgangssituation für das zweite Rennen ein Podium erhofft hatte, muss man jetzt einfach nach vorne sehen, und darf den selben Fehler eben kein zweites Mal machen. Die Saison ist noch jung. Dennoch ist es natürlich bitter wenn sowas gerade auf der Lieblingsstrecke passiert, auf der man sich die meisten Chancen ausrechnet“, so der Pilot des MSC Nussloch e.V. im ADAC.
Anzeige