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RCN
04.09.2023

RCN GLP Nürburgring: Ein starkes Breitensport Erlebnis

Dichter Nebel waberte noch in den Eifeltälern im Umfeld des Nürburgrings, als Fahrtleiter Jürgen Seidel die Teilnehmer der fünften RCN GLP der Saison 2023 am frühen Samstagmorgen zur obligatorischen Fahrerbesprechung rief. Natürlich erläuterte er dabei nicht nur die GLP Fahrtaufgaben, sondern ging auch auf die besonderen Wetterbedingungen ein. Denn nach den Regenfällen der Nacht, war die Fahrbahn der Nürburgring Nordschleife noch feucht und damit für die 115 gemeldeten GLP Teilnehmer unberechenbar. Pünktlich zum Start der RCN GLP Rhein-Ruhr des AC Oberhausen im ADAC aber hatte sich der Nebel aufgelöst und Jürgen Seidel konnte die Teams auf die legendäre Rennstrecke schicken.
 
Für Jutta Steinbrück-Weiß und Dirk Weiß aus Usingen (Audi S6 plus) sowie für die Rookies Peter Schlingmann und Jan Tax (Celle) im VW Golf I begann der GLP Lauf mit einem Paukenschlag. Trotz der noch nicht optimalen Streckenbedingungen pilotierten beide Teams ihre Fahrzeuge so geschickt über die Nordschleife, dass die Zeitnahme am Ende ihrer ersten Bestätigung jeweils eine Null-Fehler-Runde verzeichnen konnte. Ihnen folgten zu diesem frühen Zeitpunkt auf P2 Juan Alberto Bermejo Munoz und Susanne Denecke (Gifhorn) im Lancia 831 ABO mit 0,2 Fehlerpunkten.
 
Mit zunehmender Dauer der Veranstaltung trocknete die Strecke ab. Zuerst die Ideallinie, dann auch die feuchten Stellen im Schatten der Bäume. Zur Tankrunde, der Halbzeit einer jeden GLP, ergab sich dann das folgende Bild. Auf P5 wurden Marcus und Kurt Bernards mit 2,6 Punkten geführt. Das für den MSC Langenfeld im ADAC startende Vater/Sohn Team bewegte den Peugeot 196 unspektakulär, aber sehr zuverlässig und sicher durch die Eifel. Auf dem vierten Platz lag zu diesem Zeitpunkt mit 2,3 Punkten schon das bestplatzierte Rookie-Team, Sebastian Anding und Nadine Philipp (Blaufelden) mit ihrem Honda Accord. Der rote Mini JCW mit Winfried und Karin Schlüter (Horstmar) wurde mit 1,8 Fehlerpunkten auf dem dritten Platz gewertet, nur knapp hinter Falk und Monika Mellentin (Mönchengladbach) die im BMW 318 ti mit 1,6 Punkten auf P2 lagen. An der Spitze aber mit nur 0,9 Punkten aus drei Bestätigungsrunden das erfolgsverwöhnte Vater/Sohn-Team Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen) mit dem schwarzen Ford Puma.
 
In der zweiten Hälfte der GLP Rhein-Ruhr sollte sich in den Platzierungen noch einiges verändern. Es fiel jedoch auf, dass verschiedene Teams mit den nun doch angenehmeren Begleitumständen ihre Performance besser umsetzen konnten. Stefan Jacobs (Aachen) und Justin Schumacher (Hennef) zum Beispiel, die in dieser Saison schon dreimal die Rookie-Wertung für sich entscheiden konnten, sammelten in der ersten Hälfte des fünften Laufes satte 10,4 Fehlerpunkte ein. Selbst das Null-Fehler-Ergebnis in der letzten Bestätigungsrunde konnte ihre Platzierung nicht in den gewohnten vorderen Bereich verschieben. 13,7 Punkte (3,4/2,2/4,8/0,5/2,8/0,0) reichten für den sechsten Platz in der Rookiewertung und den zwanzigsten Platz in der Tageswertung. Ähnlich verlief es für Patrick Gierlich (Rheinbach) und Ralf Schreiber (Schleiden). 11,1 Punkte in den ersten beiden Bestätigungsrunden und dann Top-Runden am laufenden Band. Im Ziel wurde das Nissan-Sunny-Team mit 3,6 Punkten (5,1/6,0/0,5/1,2/0,5/0,3) auf P19 gewertet. Ein weiteres Beispiel sind die für den MSC Wahlscheid startenden René und Tina Göbbels (Eschweiler). Mit ihrem VW Golf 2 sammelten sie in der ersten Bestätigungsrunde mehr Punkte ein, als in der dritten, vierten, fünften und sechsten zusammen. In der Addition kamen am Ende 8,8 Punkte (3,4/2,1/0,9/0,9/0,4/1,1) zusammen, die den elften Platz ergaben.
 
Den zehnten Platz sicherten sich mit 8,4 Punkten (3,3/2,0/0,4/0,5/0,9/1,3) Micheal Dedekind und Sandra Meier (beide Landshut) im immer wieder herrlich anzuschauenden BMW E46 M3.
 
Die Neuntplatzierten schafften als einzige in den Top-10 eine Nullrunde. Im Ziel hatten Jörg Wenzel (Langenfeld) und Uwe Knipp (Essen) im Subaru Imprezza 7,7 Punkte (3,4/0,6/0,3/2,8/0,0/0,6) auf dem Kerbholz.
 
Steven und Jennifer Ostrowski aus Essen sind immer für einen der vorderen Plätze gut. Diesmal belegten sie im bärenstarken AMG Mercedes A45 mit 7,5 Punkten (1,3/1,1/2,0/0,3/1,6/1,2) den achten Platz.
 
Eines der wenigen Teams, die in der ersten GLP Hälfte besser abschnitten als in der zweiten, waren Winfried und Karin Schlüter. Mit ihrem roten Mini JCW (Startnummer 4) erreichten sie diesmal mit 7,1 Punkten (0,8/0,7/0,3/2,0/3,0/0,3) P7.
 
Mit 5,9 Zählern (0,3/2,3/0,9/0,6/0,3/1,5) platzierte sich das zweitbeste Rookie-Team, Gregor Starck und Kalin Rashey (beide Kaiserslautern) in Suzuki Swift, auf dem guten sechsten Platz.
 
Zwischen zwei Newcomern, landete das GLP-Urgestein Andrea und Rolf Derscheid (Much) im Opel Corsa A. Dem für den MSC Wahlscheid im ADAC startende Ehepaar reichten 5,4 Punkte (1,4/0,6/1,3/0,9/0,8/0,4) für P5.
Sebastian Anding und Nadine Philipp konnten ihre gute Platzierung aus der ersten GLP Hälfte verteidigen. 5,1 Punkte (1,2/0,9/0,2/1,8/0,4/0,6) nach der Zieldurchfahrt bedeuteten nicht nur den vierten Platz für die beiden Blaufeldener sondern auch noch zusätzlich den Sieg in der Rookiewertung.
 
Und die ersten drei Podiumsplätze? Wer den dritten Platz von Paul Gorolll (Waltenhofen) und Christoph Schlangenhaufen (Grenchen) vorhergesagt hätte, der hätte sicherlich über hellseherische Fähigkeiten verfügt. So aber waren die beiden Fiesta Fahrer mit 5,0 Fehlerpunkten (0,6/0,4/2,4/1,0/0,1/0,5) die große Überraschung beim 5. GLP Lauf der Saison.
 
Etwas weniger überraschend dagegen P2 von Falk und Monika Mellentin aus Mönchengladbach. Nach einem zehnten, einem achten und zwei dritten Plätzen in dieser Saison zeigte das für den DAMC 05 im ADAC startende Paar mit 4,2 Punkten (0,3/0,2/1,1/0,7/0,8/1,1) erneut seine Qualitäten.
 
Besser waren nur noch Oliver und Udo von Fragstein. Souverän und mit einer enormen „Gleichmäßigkeit“ umrundeten sie die Nürburg. Ihre Bestätigungsrunden zeigten keine größeren Ausreißer, die Abweichungen von der Setzzeit lagen lediglich zwischen 0,02 und 0,05 Sekunden. Mit nur 2,3 Fehlerpunkten (0,3/0,2/0,4/0,5/0,5/0,4) im Ziel sicherte sich das erfolgreiche Vater/Sohn-Team wieder einmal verdient den Tagessieg.
 
In der Mannschaftswertung siegten diesmal die „Ü30er“ (von Fragstein / von Fragstein, Ostrowski /Ostrowski, Bernards / Bernards, Will / Anhuth sowie Geibert / Fasel) mit 28,16 Punkten vor dem „Team Null Runde“ (Schlüter / Schlüter, Dedekind / Meier und Ezaru / Ezaru) mit 27,11 Punkten. Dritter wurde das Team des MSC Wahlscheid im ADAC (Derscheid / Derscheid, Göbbels / Göbbels, Vosen / Vosen, Scholl / Scholl sowie Dahlhäuser / Dahlhäuser) mit 26,32 Punkten.
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