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ADAC Opel Rallye Cup
31.10.2023

Gesamtrang zwei für AvD Team Reiter/Nemenich

AvD Young Talent Max Reiter (Dillingen) und Beifahrerin Conny Nemenich (Merchweiler) belegten beim Finale des ADAC Opel Electric Rally Cup den dritten Rang. Ihre schwedischen Dauerkonkurrenten Calle und Torbjörn Callberg wurden Zweite beim achten Saisonlauf, der im Rahmen des WM-Laufs Rallye Zentraleuropa ausgetragen wurde. Carlberg Junior sicherte sich damit den Titel im Markenpokal mit dem 100 kW (136 PS) starken Opel Corsa Rally Electric vor Max Reiter. „Gratulation an Calle. Es war ein fantastischer Kampf mit ihm über die gesamte Saison. Er ist ein würdiger Champion“, zollte Reiter dem Gesamtsieger Respekt.

Die neu formierte Rallye Zentraleuropa – beziehungsweise gemäß offiziellem Titel „Central European Rally“ – startete in der tschechischen Hauptstadt Prag und erreichte das Ziel im niederbayerischen Passau. An den drei Veranstaltungstagen absolvierte das Feld des Opel-Markenpokals sieben Wertungsprüfungen in Tschechien, Österreich und Deutschland. „Der Start in der Altstadt von Prag war ein tolles Erlebnis. Auch die Kulisse mit viel mehr Fans, als wir es sonst gewohnt sind, erzeugte Gänsehaut-Feeling“, erzählte der vom Automobilclub von Deutschland (AvD) unterstützte Reiter.

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Auch sportlich zog der 23 Jahre alte Saarländer eine positive Bilanz aus seinem ersten Start bei einer zur Weltmeisterschaft gewerteten Rallye. „Ein WM-Lauf ist doch noch mal eine Nummer anspruchsvoller, als alles, was wir bisher gefahren sind. Wir haben mehr gelernt als bei jeder anderen Rallye.“ Ein Faktor für den gesteigerten Lerneffekt war das regnerische Wetter, das die Wiesen und Felder am Rande der durchweg asphaltierten Wertungsprüfungen aufweichte. „Beim Kurvenschneiden wird sehr viel Matsch auf die Fahrbahn geschleudert. Das ist besonders dann problematisch, wenn man wie wir als Markencup ganz am Ende des Feldes starten. An manchen Stellen, wo wir bei der Besichtigungsrunde über perfekten Asphalt gefahren sind, war die Piste im Wettbewerb komplett mit Erde bedeckt und glatt wie Eis. Das kam manchmal sehr überraschend“, beschrieb Reiter.

In einem dieser Abschneider fingen sich Reiter/Nemenich in der dritten Wertungsprüfung einen Reifenschaden ein. „Wir haben wohl einen im Dreck versteckten Stein getroffen“, vermutete Reiter. Rund acht Kilometer Fahrt mit einem Plattfuß mündeten in einen Zeitverlust von über einer Minute – das AvD-Team fand sich auf dem neunten Zwischenrang wieder.

„Ab diesem Zeitpunkt hatten wir nichts mehr zu verlieren und haben voll attackiert“, erläuterte Reiter. Dazu zählte auch eine gelegentlich mutige Reifenwahl. Im Opel Electric Rally Cup stehen den Teilnehmern nur zwei Reifentypen zur Wahl: beinahe profillos und stark profiliert. Bei den schwierigen Straßenverhältnissen war der Regenreifen die sichere Wahl. Reiter/Nemenich entschieden sich allerdings gelegentlich für den schnelleren, aber riskanteren Slick. „Während der Schlussetappe am Sonntag haben wir sogar auf das erlaubte zweite Ersatzrad verzichtet“, verriet Reiter seine Maßnahmen zur Gewichtseinsparung.

Diese Strategie ging auf. Mit insgesamt drei Bestzeiten arbeiteten sich Reiter/Nemenich wieder auf den dritten Rang nach vorne. Ein wenig Pech hatten die Saarländer allerdings damit, dass zwei der geplanten neun Wertungsprüfungen abgesagt wurden. „Dadurch fehlten uns rund 37 Kilometer, um vielleicht noch mehr Zeit gutzumachen“, rechnete Reiter vor. Um Ende blieb es bei Rang drei hinter den Überraschungssiegern Luca Pröglhof/Christina Ettel aus Österreich und dem Sohn-Vater-Gespann Callberg.

„Die Saison war mit der Mischung aus deutschen und internationalen Rallyes sehr anspruchsvoll und extrem lehrreich. Ich bin stolz auf unser drei Siege“, zog Max Reiter Bilanz.
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