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12h Estoril
09.07.2023

WTM by Rinaldi Racing-Ferrari 296 GT3 siegt bei den Hankook 12H ESTORIL

Der WTM by Rinaldi Racing-Ferrari 296 GT3 (#22, Georg Weiss / Leonard Weiss / Jochen Krumbach / Torsten Kratz) startete nach dem Sieg beim 6H Qualifying Race von CREVENTIC am Freitag am Samstagmorgen von der Pole-Position in das 12-StundenRennen und erlebte einen nahezu fehlerlosen Auftritt. Das Team führte in 393 der insgesamt 401 absolvierten Runden das Feld an und feierte einen souveränen Sieg bei den Hankook 12H ESTORIL. Auf dem Weg zum Erfolg führ Jochen Krumbach mit 1:37,302 Minuten auch die schnellste Rennrunde für das deutsche Team.
 
WTM by Rinaldi Racing sorgte für den fünften Sieg für Ferrari aus sieben offiziellen Rennen, die CREVENTIC seit 2017 bislang in Portugal durchgeführt hat. Zudem ist die Mannschaft nun das erste GT-Team, das in der Saison mehr als einen Gesamtsieg in den 24H SERIES eingefahren hat.
 
„Es war ein perfektes Wochenende, keine Frage. Ein GT3-Auto zu fahren und zwei Siege einzufahren, gestern beim Qualifying Race und heute beim 12-Stunden-Rennen, ist ein Traum. Es war einfach ein fantastisches Wochenende“, sagte Torsten Kratz zu Peter Snowden von radiolemans.com. „Wir kamen hier, um zu sehen, was dieses Auto leisten kann, und auf Anhieb lief es sehr gut. Wir haben als Team schön zusammengearbeitet und alle meine Teamkollegen haben einen tollen Job gemacht. Wir hatten alles unter Kontrolle und das Auto war perfekt vorbereitet, mit einer guten Abstimmung, die nicht zu hart für die Reifen war. Ich habe einfach keine Worte!“
 
Nach einem Fahrerwechsel 12 Minuten vor Schluss war Teambesitzer Georg Weiss in der Lage, den siegreichen Ferrari über die Ziellinie zu fahren.
 
„Platz eins gestern, Platz eins heute“, sagte Weiss. „Das ganze Team hat so gut gearbeitet und es war so schön, hier zu sein. Es ist für uns das siebte Jahr mit Ferrari, sie machen immer einen tollen Job.“
 
Die aktuellen GT European Trophy-Gewinner Scherer Sport PHX (#1, Michael Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia Erhart / Christer Jöns) folgte WTM während des gesamten 12-Stunden-Rennens und sicherte sich Platz zwei in der Gesamtwertung. Nachdem das Team in der vorletzten Runde den Rundenrückstand aufgeholt hatte, kam der Audi R8 LMS GT3 EVO II nur etwas über 90 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Obwohl im Team zwischenzeitlich ein Mangel an Grip festgestellt wurde, belegte der Kessel Racing Ferrari 296 GT3 (#8, Alessandro Cutrera / Marco Talarico / Marco Frezza / David Fumanelli / L.M.D.V.), am Freitag auf Platz zwei im 6H Qualifying Race, nun Rang drei und sicherte sich damit den zweiten Podiumsplatz in Folge bei den 24H SERIES.
 
Wie im 6H Qualifying Race in Estoril am Freitag belegten die beiden GT3-AMTeamtitelanwärter CP Racing (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster / Shane Lewis) und E2P Racing (#90, Javier Morcillo / Pablo Burguera / Antonio Sainero) den vierten und fünften Gesamtrang. Damit hat das US-amerikanische Team mit dem Mercedes-AMG nun vor dem Europa-Saisonfinale bei den Hankook 24H BARCELONA 2023 vom 15.-17. September einen Vorsprung von acht Punkten auf dem spanischen Team mit dem Porsche 991.2 GT3 R.
 
Der HAAS RT-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#21, Frédéric Vervisch / Mathieu Detry / Gregory Servais) erlebte währenddessen ein schwieriges Rennen in Estoril. In der Anfangsphase hatte das Team aus Antigua den zweiten Platz inne und übernahm bei den ersten Boxenstopps sogar die Führung vom WTM by Rinaldi Racing-Ferrari. Die Folgen einer Kollision mit PCR Sport im 6H Qualifying Race am Freitag wurden jedoch bemerkbar, als nur sechs Runden später ein Radlager zu Bruch ging. Daraufhin musste die gesamte linke hintere Radaufhängung ausgetauscht werden, was den Audi bis ans Ende des Feldes zurückwarf. Trotz mehrerer Runden Rückstand schaffte Haas RT es doch wieder bis auf Rang elf, bis ein Getriebeproblem gut zwei Runden vor Schluss zum endgültigen Aus führte.
 
Trotz der Enttäuschung reichte die zurückgelegte Distanz für Haas RT noch für Rang sechs in der Klasse. Mit diesen Punkten übernimmt das Team aus Antigua die Führung in der GT3-Teamwertung, obwohl der Vorsprung auf CP Racing lediglich zwei Punkte beträgt. Grégory Servais erhielt die ‚Spirit of the Race‘-Auszeichnung von radiolemans.com für seine Entscheidung, am Wochenende vom geplanten Kauf eines neuen Sofas abzusehen und die Zeit stattdessen für den Einsatz im Haas RT aufzuwenden. Daher auch die Aufschrift „Désolé pour le divan“ auf dem Heck des Audi mit der Startnummer 21.
 
Der MP Racing-Mercedes-AMG GT3 (#58, Thomas Gostner / Manuela Gostner / Corinna Gostner / David Gostner / Fabrizio Crestani) und der HRT Performance-Porsche 911 GT3 Cup (#967, Roberto Pampanini / Amedeo Pampanini / Stefano Monaco / Nicolas Stürzinger) waren die einzigen weiteren offiziellen Ausfälle bei den Hankook 12H ESTORIL. Am erstgenannten Auto brach ein Riemen im Motor bevor ein mutmaßlich geplatzte Dichtung das endgültige Aus bedeutete. Beim letztgenannten Team waren nicht weiter definierte Elektronikprobleme der Ausfallgrund.
 
Nach einem Engen Kampf während des gesamten Rennens um den 992-Klassensieg setzte sich letztendlich der Willi Motorsport by Ebimotors-Porsche 911 GT3 Cup (#955, Sergiu Nicolae / Sabino de Castro / Papi Cosimo) mit einem fehlerfreien Auftritt durch. Das rumänisch-italienische Team hatte im Ziel nur 90 Sekunden Vorsprung auf dem Red Camel-Jordans.nl-Porsche 911 GT3 Cup (#909, Ivo Breukers / Rik Breukers / Luc Breukers / Fabian Danz). Letztgenanntes Team verlor Zeit bei einem geplanten Bremswechsel und die beiden Porsche belegten eindrucksvoll die Plätze 6 und 7 der Gesamtwertung.
 
Die aktuellen 992-Team-Europa-Titelträger Red Ant Racing (#903, Ayrton Redant / Yannick Redant / Kobe de Breucker) komplettierten das 992-Podium auf dem achten Gesamtrang, unmittelbar vor dem Schwesterauto (#904, Jimmy de Breucker / Michiel Haverans / Brent Verheyen) und nach einem spannenden Zweikampf mit Red Camel. Nach 12 Rennstunden ohne Unterbrechung trennten die beiden Teams lediglich 1,5 Sekunden.
 
Mit diesem Ergebnis behält Red Ant Racing die Führung in der 992-Teamwertung und hat vor dem Europa-Saisonfinale in Barcelona nur noch vier Punkte Rückstand auf die Gesamtführenden in der GT European Trophy-Teamwertung.
 
RPM Racing (#907, Tracy Krohn / Niclas Jönsson / Philip Hamprecht) sicherte sich den zweiten 992-Am-Klassensieg der Saison und baute damit die Tabellenführung in der Klasse aus. Das deutsche Team hatte lediglich ein Problem mit dem Getriebe in der Schlussphase nach einem ansonsten starken Rennen. Letztendlich hatte RPM Racing einen Vorsprung von zwei Runden auf dem Schwesterauto von HRT Performance  (#930, Kari-Pekka Laaksonen / Antti Buri / Axel Sartingen / Daniele Di Amato), das bereits zuvor im Rennen durch einen Getriebewechsel Zeit verloren hatte.
 
Bei RD Signs - Siauliai racing team (#720, Audrius Butkevicius / Nicola Michelon / Paulius Paskevicius) brach zwar eine Motorstütze, aber dennoch sicherte sich das Team bei den Hankook 12H ESTORIL den GTX-Klassensieg. Der Lamborghini Huracán Super Trofeo kontrollierte während der ersten beiden Renndrittel das Geschehen und fuhr sogar einen Vorsprung von neun Runden auf Vortex V8 (#701, Lionel Amrouche / Philippe Bonnel / Gilles Courtois) heraus, bis das Team 35 Minuten an der Box verlor. Später allerdings verlor auch Vortex Zeit, als der französische Leichtbau-Sportwagen kurz vor Anbruch der letzten Rennstunde in Kurve vier geborgen werden musste. Dennoch fuhr das Team den zweiten Rang in der Klasse nach Hause.
 
Atlas BX Motorsports (#403, Steven Cho / Roelof Bruins / Jongkyum Kim / Taekeun Yang / Donggi Noh) krönte eine souveräne Leistung mit dem vierten Saisonsieg und übernahm damit die Führung in der GT4-Teamwertung. Außerdem liegt das südkoreanische Team nun punktgleich mit RD Signs an der Spitze der GT European Trophy-Gesamtwertung.
 
Die bisherigen Tabellenführer Buggyra Racing (#416, Aliyyah Koloc / David Vršecký / Adam Lacko), hatten bereits 20 Minuten wegen eines Defekts an der Befestigung des linken Vorderrads des Mercedes-AMG GT4 verloren und mussten die Hankook 12H ESTORIL weniger als zehn Minuten vor Schluss noch vorzeitig beenden, als das Auto beim letzten Tankstopp Feuer fing.
 
Das spanische Team PCR Sport (#418, Josep Parera / Vicente Dasi / José Nuñez) erlebte mehrere Austritte ins Kiesbett und musste das Differenzial reparieren, sicherte sich aber dennoch den hart erarbeiteten letzten Podiumsplatz in der GT4-Klasse.
 
Das letzte europäische Rennen der diesjährigen 24H SERIES powered by Hankook sind die jährliche Hankook 24H BARCELONA, erstmals ausgetragen im Jahr 1998, vom 15.17. September auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.
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