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VLN
16.09.2022

rent2Drive-Racing mit Klassen- und Wertungsgruppensieg

Mit großer Spannung wurde das von den Organisatoren der VLN (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring) als neuer Saisonhöhepunkt angekündigte 12-Stunden-Rennen sowohl von den teilnehmenden Teams der Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) als auch von den Zuschauern erwartet. Letzteren wurden vergleichbar zum ADAC TotalEnergies 24-Stunden-Rennen die Campingplätze an der Nürburgring Nordschleife geöffnet und dieses Angebot fand großen Anklang. Schnell waren die begehrten Stellplätze am Streckenabschnitt Brünnchen vergriffen.

Der Modus der Veranstaltung war ein ganz neuer: Statt zwölf Stunden am Stück zu fahren, wurde die Renndistanz in zweimal sechs Stunden gesplittet. Alle der 115 gestarteten Fahrzeuge, die die ersten sechs Stunden am Samstag schadlos überstanden hatten, wurden am Abend auf der Start- und Zielgeraden unter Parc Fermé-Bedingungen abgestellt. Am Sonntagmorgen erfolgte dann ein Re-Start, wie man ihn etwa aus den Verfolgungsrennen im Biathlon-Sport kennt. Heißt: das zur „Halbzeit“ führende Fahrzeug wurde losgeschickt, alle weiteren folgten in den Zeitabständen, in denen sie am Vortag ins Ziel eingelaufen waren. Nachdem auch das letzte Fahrzeug auf die Reise geschickt worden war, wurde der auf der gesamten Strecke geltende „Code 60“, also eine Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h, aufgehoben und die Hatz durch die Grüne Hölle begann auf ein neues.

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An dieser beteiligte sich einmal mehr auch das Team rent2Drive-Racing aus Döttingen. Die Mannschaft rund um Teamchef David Ackermann brachte zum sechsten NLS-Lauf drei Fahrzeuge an den Start. Mit dabei war auch dieses Mal wieder der Porsche Cayman in der Klasse V5 (Produktionswagen mit 2500 ccm bis 3000 ccm Hubraum). Pilotiert wurde dieser vom Vater-Tochter-Gespann Holger und Sophia Gachot (beide St. Wendel), Jérôme Larbi aus Stuttgart und dem Kemptener Stefan Müller.

Ob der sehr positiven Resonanz auf den Einsatz bei NLS4 im Juni, kehrte auch der in die Klasse H4 (2000 ccm bis 6250 ccm Hubraum) eingestufte BMW M3 E92 GTR zurück. Neben Fahrzeugbesitzer „Moritz“ aus Büren, griffen hier Jörg Wiskirchen (Euskirchen), der Düsseldorfer Dirk Vleugels sowie Teamchef Ackermann selbst ins Lenkrad.

Erstmalig zum Einsatz kam ein weiterer Porsche Cayman in der Klasse VT3 (turbogetriebene Produktionswagen bis 3000 ccm Hubraum). Hier teilte sich der Schwede Eric Ullström das Cockpit mit niemand Geringerem als Arno Klasen aus Karlshausen, der auf sage und schreibe 26 Gesamtsiege in der NLS und ihren Vorgängerserien kommt. Nur drei Fahrer sahen seit 1977 häufiger als Erster das schwarz-weiß-karierte Siegertuch.

Am Samstag, 10.09.2022, um 14:30 Uhr schickte der Rennleiter dann das Starterfeld auf die Reise und die ersten sechs Stunden des Rennens gestalteten sich aufregend. Die einzige Beständigkeit war die Unbeständigkeit des Wetters. Regenschauer und Trockenphasen wechselten sich ab und sorgten so für verschärfte Bedingungen auf den rund 25 Kilometern der Kombination aus GP-Kurzanbindung und Nordschleife. Ein Grund mehr dafür, dass alle drei Fahrerbesatzungen als oberstes Ziel ausgaben, das jeweilige Auto sicher ins vorläufige Ziel zu bringen und sich so eine gute Ausgangssituation für den Sonntag zu verschaffen. Dies gelang auch ausnahmslos, sodass alle drei Schlussfahrer unbeschädigte Autos im Parc Fermé abstellten.

Der Sonntag wartete vom Re-Start um 10 Uhr an mit trockenem Wetter auf. In einer gut besetzten Klasse V5 fuhr das Quartett auf dem Cayman am Ende einen sehr starken dritten Rang ein. Im Turbo-Cayman zeigte vor allem Arno Klasen all sein Potential und seine Erfahrung und wurde durch einen ebenfalls gut aufgelegten Eric Ullström sehr gut ergänzt. Lediglich ein kleineres Problem und der damit verbundene Extra-Stopp verhinderte den Klassensieg in der VT3 – Platz zwei am Ende für das deutsch-schwedische Duo.

Den Klassen- und damit auch den Wertungsgruppensieg perfekt machen konnte die Besatzung des BMW. Sehr gute Rundenzeiten bei gleichzeitig fehlerfreier Fahrt bedeuteten den obersten Platz auf dem Podest.
Der nächste Lauf in der NLS steht am 08. Oktober mit dem 54. ZEWOTHERM ADAC Barbarossapreis an. Arno Klasen wird dann wieder beim Partnerteam Equipe Vitesse auf einem Audi R8 LMS GT3 in der PS-stärksten Klasse SP9 an den Start gehen. Dies bedeutet, dass Eric Ullström noch einen Teamkollegen sucht, der das Rennen mit ihm auf dem Porsche Cayman VT3 bestreiten möchte. Interessenten können sich hierzu bei Teamchef David Ackermann melden. Die Kontaktdaten sind der Website des Teams (www.rent2frive-racing.com) zu entnehmen.
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