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Rallye WM
18.07.2022

Fourmaux / Coria fahren mit dem Ford Puma bei der Rallye Estland auf Rang sieben

Viel Potenzial, aber leider auch jede Menge Pech: M-Sport Ford hat bei der Rallye Estland, dem siebten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft, die wahre Leistungsfähigkeit des neuen Puma Hybrid Rally1 nur bedingt in vorzeigbare Ergebnisse umwandeln können. Auf den rasant schnellen, mitunter aber auch heimtückischen Schotterpisten des Baltikstaats konnte der bis zu 368 kW (500 PS) starke Hybrid-Allradler zwei Wertungsprüfungs-Bestzeiten setzen und sich viermal unter den schnellsten Drei etablieren. Eine Kette unglücklicher Situationen und widriger Umstände sorgte aber dafür, dass allein die Franzosen Adrien Fourmaux / Alexandre Coria als Siebtplatzierte den Sprung in die Punkteränge geschafft haben. Für sie ist es nach einem schwierigen Start in die Saison und einer konstanten Vorstellung, zu der auch eine Bestzeit am Samstag zählte, das beste Resultat des laufenden Jahres.

Dabei hatte es für M-Sport Ford, immerhin Gewinner der Rallye Monte Carlo im Januar, rund um die estische Metropole Tarttu sehr gut begonnen: Craig Breen / Paul Nagle fuhren am Donnerstagabend vor Tausenden Fans mit ihrem Puma Hybrid Rally1 auf der Zuschauerprüfung auf Platz eins. Am Freitagmorgen erhielt der Auftritt der beiden Iren aber einen empfindlichen Dämpfer: Auf der Wertungsprüfung (WP) 4 driftete Breen etwas zu weit nach außen und traf einen Telegrafenmastensockel, der sich im hohen Gras versteckt hatte - das vorzeitige Aus für die erste Etappe. Nach ihrem Restart konzentrierten sich die beiden voll auf die sogenannte Power Stage am Sonntag, auf der die fünf Schnellsten bis zu fünf WM-Zusatzpunkte einheimsen können. Als sie an der Reihe waren, setzte jedoch Starkregen ein und ließ die Frontscheibe beschlagen.

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Pierre-Louis Loubet, der junge Newcomer im Team M-Sport Ford, konnte sein besonderes Talent auch in Estland wieder unter Beweis stellen: Zusammen mit seinem Beifahrer Vincent Landais spielte der Korse erneut im Reigen der Topfahrer mit, obwohl er auf den sehr sandigen Strecken mit seinem eigenen Rhythmus haderte. Auf regennasser Strecke legte er am Samstag eine kleine Rolle hin. Das vorzeitige Ende seiner Rallye besiegelte am Sonntagmorgen jedoch ein Stein, der sich auf der Innenseite einer Kurve verborgen hatte.

Auch Gus Greensmith zeigte beim siebten WM-Lauf des Jahres, dass seine Lernkurve weiterhin steil nach oben zeigt. Der Brite aus Manchester - unterwegs mit dem erfahrenen Jonas Andersson aus Schweden auf dem Beifahrersitz - fing sich jedoch am Samstagmorgen einen Reifenschaden ein und musste das Rad noch in der Prüfung wechseln, immenser Zeitverlust inklusive. Am Sonntag erzwang ein Problem mit einer Antriebswelle die vorzeitige Aufgabe.

"Ehrlich gesagt: Das war wirklich nicht unser Wochenende", schüttelt M-Sport-Teamchef Richard Millener den Kopf. "Die wechselhaften Witterungsbedingungen haben uns immer wieder einen Streich gespielt und ganz generell waren die Verhältnisse vor Ort viel herausfordernder, als wir erwartet hatten. Einsetzender Regen verwandelte die Strecken immer wieder in matschige Rutschbahnen. Speziell auf der ,Power Stage' hat uns das WM-Punkte gekostet. Das ist wirklich ein Jammer, aber manchmal läuft es eben so. Dennoch nehmen wir als positive Erfahrungswerte die konkurrenzfähige Performance unserer Autos mit, die wir immer wieder gesehen haben. Nach seinem Pech konnte Craig Breen am Samstag zurückschlagen und das Tempo der Spitze mitgehen. Adrien Fourmaux findet immer mehr Selbstvertrauen und fährt wieder auf dem Niveau, das wir von ihm kennen. Wir blicken jetzt der Rallye Finnland entgegen."
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