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FIA Formel E
14.04.2021

MINI Electric Pacesetter: neues Formel E Safety Car feierte Premiere

Als „Official Vehicle Partner“ ist die BMW Group vom ersten Rennen vor rund sieben Jahren an eng mit der ABB FIA Formula E World Championship verbunden. Seit dem Rome E-Prix (IT) am vergangenen Wochenende führt ein neues FIA Formula E Safety Car das Feld an: der MINI Electric Pacesetter inspired by JCW. Das vollelektrische Fahrzeug wurde von BMW Motorsport so konstruiert, dass es dank Rennsport-Technologie perfekt für die speziellen Anforderungen an ein FIA Safety Car in der Formel E geeignet ist. Davon überzeugten sich an einem einsatzreichen Rennwochenende unter anderem FIA-Präsident Jean Todt und der offizielle FIA Formula E Safety-Car-Fahrer Bruno Correia (PT).

„Die ABB FIA Formula E World Championship ist nicht nur die beste elektrische Rennserie, sondern sie bietet auch einen effizienten Weg, nachhaltige urbane Mobilität zu promoten“, sagt Todt. „Das neue offizielle Safety Car – der MINI Electric Pacesetter – ist dafür ein perfektes Beispiel. Sicherheit ist eine der obersten Prioritäten der FIA, daher haben wir mit der BMW Group und der Formel E zusammengearbeitet, um ein Fahrzeug zu entwickeln, das diese Schlüsselrolle einnehmen kann. Ich hatte das Vergnügen, es am vergangenen Wochenende in Rom zu testen, und es hat all meine Erwartungen erfüllt. Es hat schöne Erinnerungen an die Zeit geweckt, in der ich begonnen habe, in einem Mini Cooper Rallyes zu fahren.“

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Angesichts schwieriger Witterungsverhältnisse und turbulenter Rennen mit einigen Unfällen kam das neue FIA Formula E Safety Car in Rom gleich bei seiner Premiere insgesamt viermal zum Einsatz. So wurden beide Rennen hinter dem MINI Electric Pacesetter inspired by JCW gestartet, und das Samstagsrennen endete nach Unfällen kurz vor dem Ziel sogar hinter ihm. Aufgrund der Zwischenfälle hatte Correia einige Gelegenheiten, das Fahrzeug kennenzulernen.

„Es ist großartig, ein vollelektrisches Fahrzeug an der Spitze des Formel-E-Feldes zu haben“, sagte Correia. „Der MINI Electric Pacesetter ist für die engen Straßenkurse in der ABB FIA Formula E World Championship perfekt geeignet. Das Fahrverhalten des Autos ist fantastisch. Auch dank der Modifikationen für den Einsatz auf der Rennstrecke – zum Beispiel an der Aufhängung und den Bremsen – ist der MINI extrem schnell und wendig.“

Das positive Urteil des ehemaligen Rennfahrers Correia beschreibt die Einzigartigkeit des MINI Electric Pacesetter inspired by JCW bereits sehr gut. Denn BMW Motorsport baute in diesem Fall kein bestehendes Straßenfahrzeug zum FIA Formula E Safety Car um, sondern die Ingenieure setzten auf Basis des neuen MINI Cooper SE (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 0,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 17,6 – 15,2 kWh/100 km gemäß WLTP, 16,1 – 14,9 kWh/100 km gemäß NEFZ, CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km) das Safety Car komplett neu auf.

„Wir sind das Projekt sowohl beim Aspekt Sicherheit als auch bezüglich der Fahrbarkeit so angegangen, als würden wir ein Rennfahrzeug aufbauen, und haben mit der Rohkarosserie des MINI Cooper SE angefangen“, beschreibt Rudolf Dittrich, Leiter Fahrzeugentwicklung bei BMW Motorsport. „Entstanden ist dadurch ein Fahrzeug, das in Sachen Bremsleistung, Kurven-Performance und Agilität Maßstäbe setzt. Genau das sind die Bereiche, auf die es auf den engen Straßenkursen in der Formel E ankommt.“

Vom Serienfahrzeug übernommen wurde neben der Rohkarosserie unter anderem der Antriebsstrang. Er wurde lediglich im Detail an die speziellen Anforderungen als Safety Car angepasst und liefert135 kW Leistung sowie 280 Nm Drehmoment. Damit sprintet der MINI Electric Pacesetter inspired by JCW in 6,7 Sekunden von 0-100 km/h (Serie: 7,3 Sek.), von 0-60 km/h in 3,6 Sek. (Serie: 3,9 Sek.) und von 80-120 km/h in 4,3 Sek. (Serie: 4,6 Sek.).

Die Bremsen sind im Wesentlichen baugleich mit denen des MINI John Cooper Works GP (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,3 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 167 g/km). Beim Fahrwerk wurde das Grundkonzept aus der Serie übernommen, jedoch wurden zahlreiche Teile wie zum Beispiel das Feder-Dämpfer-System durch Motorsport-Elemente ersetzt. Völlig neu ist der aus dem Rallye-Sport bekannte Kevlar-Unterfahrschutz, der vor allem die Batterie des MINI Electric Pacesetter inspired by JCW beim harten Überfahren der Kerbs schützt. Auch die Räder wurden in Größe, Profil und Gummimischung für den Einsatz als Safety Car angepasst.

Durch die konsequente Verwendung von Carbon und CFK bei der Konstruktion der spezifischen Karosseriemodifikationen, die teilweise auch im 3D-Druck hergestellt wurden, konnten die BMW Motorsport Ingenieure eine Gewichtsreduktion gegenüber dem Serienmodell von rund 130 kg und somit ein Leergewicht von ca. 1.230 kg erreichen. Das Safety Car verfügt über alle von der FIA vorgeschriebenen Bausteine für die passive Sicherheit. Im Innenraum hat der Fahrer alle erforderlichen Systeme wie Funk, GPS, Transponder und die Bedienelemente für die Leuchtanlagen zur Verfügung.

Neben dem MINI Electric Pacesetter inspired by JCW kommt in der Formel E weiterhin der BMW i8 Roadster (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 2,0 l/100 km; Stromverbrauch kombiniert: 14,5 kWh/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 46 g/km)* als Safety Car zum Einsatz. Außerdem gehören der BMW i3s (Stromverbrauch in kWh/100 km: 14,6-14,0 (NEFZ); 16,6-16,3 (WLTP); Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 278-283)* als „Race Director Car“ und der BMW iX3 (Stromverbrauch in kWh/100 km: 17,8-17,5 (NEFZ); 19,0-18,6 (WLTP); Elektrische Reichweite (WLTP) in km: 450-458)* in seinen Funktionen als „Medical Car“ und „Rescue Car“ zur Fahrzeugflotte für die ABB FIA Formula E World Championship.
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