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ADAC GT Masters
06.10.2020

BWT Mücke Motorsport auf dem Sachsenring mit Rückkehrer an Bord

Vor der vierten Saisonstation des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring musste BWT Mücke Motorsport das Fahreraufgebot anpassen. Da Mike Beckhusen aufgrund einer Schulterverletzung pausieren muss, übernimmt Mike David Ortmann seinen Platz im BWT Audi R8 LMS #25. Der 20-Jährige startete bereits von 2017 bis 2019 für den Traditionsrennstall aus Berlin. Bei seinem Comeback greift er gemeinsam mit Igor Walilko an. Das Fahrerduo des Schwesterautos blieb unverändert: Stefan Mücke und Ricardo Feller teilen sich den BWT Audi R8 LMS #26. 


Die Fakten zum Wochenende 

Gelungenes Comeback: Ortmann fand sich schnell wieder ins Team ein und stellte sich gleichzeitig einer neuen Herausforderung. Erstmals bestritt er das Sonntagsqualifying, in dem das Niveau noch höher ist als in der Session am Samstag. Für Nachwuchspiloten ist es dadurch umso schwieriger, sich durchzusetzen. Ortmann hatte zudem das Pech, dass er seine schnellste Runde aufgrund einer roten Flagge abbrechen musste. Dadurch kam er nicht über den 25. Startplatz für das Sonntagsrennen hinaus. 

Der zweite Lauf des Wochenendes war turbulent und wurde von zwei Safety-Car-Phasen unterbrochen. Ortmann und Walilko arbeiteten sich bis auf Platz 18 nach vorne und verpassten die Punkteränge nur knapp. Damit unterboten sie ihr Ergebnis vom Samstag um eine Position und erzielten das bislang beste Resultat der Saison für den BWT Audi R8 LMS #25. 

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Im ersten Rennen auf dem Sachsenring hatten sie sich auf den 19. Rang zurückgekämpft, nachdem sie im Startgetümmel ein paar Positionen verloren hatten. Mit Platz 17 hatte Walilko nicht nur eine gute Ausgangslage für das Rennen gesichert, sondern ihm war auch sein bislang bestes Qualifyingergebnis gelungen. Walilko sammelte am Sachsenring 22,5 Punkte für die Juniorwertung – so viele wie an keinem Wochenende zuvor. Auch Ortmann fügte seinem Konto in der Wertung für Fahrer unter 25 Jahren 22,5 Zähler hinzu. 

Ein Schritt in die richtige Richtung: An Pace mangelte es dem BWT Audi R8 LMS #26 nicht, wohl aber an Rennglück. Feller setzte mit Platz drei im Training der Junioren- und Trophy-Piloten ein erstes Ausrufezeichen. Im ersten Qualifying wäre für den Schweizer mehr als Position 16 möglich gewesen, doch seine schnellste Runde wurde wegen eines Verstoßes gegen die Track Limits gestrichen. Im Samstagsrennen arbeitete er sich in einer starken Anfangsphase bis auf den zehnten Platz nach vorne. Diese Position hielt er bis zum Fahrerwechsel trotz eines schleichenden Reifenschadens. 

Im Reglement des ADAC GT Masters ist für den Pflichtboxenstopp mit Fahrerwechsel eine Mindestdauer von 70 Sekunden vorgeschrieben. Gemessen wird die Zeit zwischen Boxengasseneinfahrt und -ausfahrt. Wenn ein beschädigter Reifen gewechselt wird, erhöht sich die Mindestdauer um zehn Sekunden. Im hart umkämpften Feld der ‚Liga der Supersportwagen‘ bedeutet das erhebliche Positionsverluste. Mücke kam nach dem Fahrer- und Reifenwechsel auf Rang 21 zurück auf die Strecke. In seinem Stint arbeitete er sich bis auf Platz 17 nach vorne. 

Am Sonntag startete Mücke von Position 29 ins Rennen. In einer turbulenten Startphase kam es nach einem Unfall zu einer unglücklichen Kettenreaktion. Mehrere Fahrer bremsten stark ab. Mücke konnte nicht mehr ausweichen und prallte auf seinen Vordermann. Dabei wurde der BWT Audi R8 LMS #26 so stark beschädigt, dass an eine Fortsetzung des Rennens nicht zu denken war. Feller kam somit erst gar nicht zum Einsatz und musste sich mit den am Samstag erzielten neun Punkten für die Juniorwertung begnügen. 

In zwei Wochen steht der erste Auslandsauftritt des ADAC GT Masters auf dem Programm. Vom 16. bis 18. Oktober gastiert die ‚Liga der Supersportwagen‘ auf dem Red Bull Ring. Im vergangenen Jahr erzielte BWT Mücke Motorsport auf der Formel-1- und MotoGP-Rennstrecke in Österreich drei Punkteresultate. 


Die Stimmen zum Wochenende 

Stefan Mücke (BWT Audi R8 LMS #26): „Das erste Rennen lief bis zum Boxenstopp super. Ricardo hat tolle Arbeit geleistet und mehrere Positionen gutgemacht. Im Endergebnis wäre eine Platzierung in den Top-Ten möglich gewesen. Leider hat uns der längere Boxenstopp mit Reifenwechsel zurückgeworfen und ich konnte in meinem Stint nicht mehr viel ausrichten. Am Sonntag hatte ich einen guten Start. Weiter vorne im Feld gab es einen Unfall, der eine Kettenreaktion auslöste. Das Auto vor mir hat eine Vollbremsung hingelegt und ich konnte nicht mehr ausweichen. Wir haben uns die Videos von dem Unfall mehrmals angesehen und konnten keinen klaren Schuldigen ausmachen. Es ist einfach unglücklich gelaufen. Es war nur schade, dass unser Rennen so schnell vorbei war.“ 

Ricardo Feller (BWT Audi R8 LMS #26): „Wir sind leider etwas vom Pech verfolgt. Wir hatten ein sehr starkes Auto, aber mir wurde im Qualifying meine beste Rundenzeit gestrichen. Deswegen bin ich nicht so weit vorne gestartet wie erhofft. Im Rennen hatte ich einen super Start und bin in meinem Stint bis auf Platz zehn nach vorne gekommen. Kurz vor dem Fahrerwechsel hat sich ein schleichender Plattfuß bemerkbar gemacht, ich konnte nicht mehr voll attackieren. Der Boxenstopp hat sich wegen des Reifenwechsels um zehn Sekunden verlängert. Das war ärgerlich, denn das Team hatte uns ein tolles Auto zur Verfügung gestellt.“ 

Igor Walilko (BWT Audi R8 LMS #25): „Wir haben dieses Wochenende einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben unsere Pace sowohl in den Qualifyings als auch in den Rennen verbessert. Die Zusammenarbeit mit Mike David klappt super. Wir geben das gleiche Feedback zum Auto und ziehen an einem Strang. Das Qualifying am Samstag war mein bislang bestes der Saison. Leider war der Start chaotisch. Ich wurde nach außen gedrückt und habe ein paar Positionen verloren. Wir sind am Samstag auf Platz 19 und am Sonntag auf dem 18. Rang ins Ziel gekommen – das waren die bislang besten Ergebnisse für die #25. Darauf wollen wir am Red Bull Ring aufbauen.“ 

Mike David Ortmann (BWT Audi R8 LMS #25): „Es war schön, im ADAC GT Masters wieder für BWT Mücke Motorsport zu starten. Igor und ich sind saubere Rennen gefahren. Wir haben uns aus dem Getümmel herausgehalten, was dieses Wochenende besonders wichtig war. Wir haben bei der Pace Fortschritte gemacht, auf denen wir aufbauen können. Ich freue mich schon auf die nächsten Rennen. Hoffentlich gelingt uns am Red Bull Ring ein Punkteresultat. Dieses Wochenende waren wir schon nah dran.“ 

Michael Weiss (Technischer Leiter): „Wir haben am Sachsenring einen Aufwärtstrend verzeichnet. Das Ergebnis im ersten Rennen war angesichts der Tatsache, dass die Strecke aufgrund ihres speziellen Layouts nur wenig Überholmöglichkeiten bietet, in Ordnung. Mike David hat sein erstes Sonntagsqualifying solide gemeistert. Er hatte Pech, dass ihn auf seiner schnellsten Runde eine rote Flagge stoppte. Im Rennen sind Mike David und Igor sauber gefahren und haben viele Erfahrungen gesammelt. An ihre guten Leistungen wollen wir in zwei Wochen am Red Bull Ring anknüpfen.“ 

Peter Mücke (Teamchef): „Im ersten Rennen wäre für die #26 ohne den Reifenschaden ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Für unsere Junioren im Schwesterauto ist das Rennen besser verlaufen, sie haben ein gutes Resultat erzielt. Der Unfall von Stefan im zweiten Rennen war unvermeidbar. Das vorausfahrende Auto hat eine Vollbremsung hingelegt und bei den geringen Abständen in der Startphase kann man in so einem Moment nichts mehr machen. Damit war das Rennen für die #26 schon gelaufen. Mike David und Igor hatten in der #25 schöne Zweikämpfe. Es ist insgesamt schwierig, auf dem Sachsenring zu überholen. Daher ist das Ergebnis auf jeden Fall in Ordnung. Noch ein Wort zu Mike Beckhusen: Er hat sich bei einem Fahrradunfall die Schulter verletzt, daher mussten wir Ersatz suchen. Wir alle wünschen ihm gute Besserung!“ 
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