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Sportwagen Allgemein
09.10.2019

Porsche beim letzten Werkseinsatz im Cola-Design

Porsche steht beim Saisonfinale der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Road Atlanta (USA) vor dem Gewinn des Hersteller-, Team- und Fahrertitels. Vor dem finalen Zehn-Stunden-Rennen am 12. Oktober, dem sogenannten Petit Le Mans, führt das nordamerikanische Werksteam des Sportwagenherstellers aus Stuttgart alle Wertungen deutlich an. Für den Triumph in der Herstellermeisterschaft muss nur einer der zwei Porsche 911 RSR in die Wertung kommen. In der Fahrermeisterschaft kämpfen die Porsche-Werkspiloten Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) in der Startnummer 912 ebenso um den Titel wie ihre Kollegen Patrick Pilet aus Frankreich und Nick Tandy aus Großbritannien (Startnummer 911). Die beiden Porsche 911 RSR (Modelljahr 2017) bestreiten auf der Road Atlanta im historischen Design von Coca-Cola ihren letzten Werkseinsatz. In der GTD-Kategorie setzt das Kundenteam Pfaff Motorsports einen 911 GT3 R ein.

Das Zehn-Stunden-Rennen auf der 4,088 Kilometer langen Strecke im US-Bundesstaat Georgia bildet den Abschluss der IMSA-Saison 2019. Der traditionsreiche Kurs vor den Toren der Metropole Atlanta, der Heimat von Porsche Nordamerika und des Getränkekonzerns Coca-Cola, ist bei Fahrern äußerst beliebt. Vor allem die sogenannten „Esses“ (Kurven zwei bis fünf) stellen die Fahrer vor enorme Herausforderungen. Mut und höchste Präzision sowie eine perfekte Fahrzeugabstimmung sind in diesem schnellen Abschnitt gefordert. In 21 Jahren hat Porsche beim Petit Le Mans insgesamt 20 Klassensiege verbucht. 2015 feierte das Werksteam aus Weissach im Regen sogar den Gesamtsieg vor allen Prototypen. 2018 gelang im historischen Design von Mobil 1 der Erfolg in der hart umkämpften GTLM-Klasse. Das Petit Le Mans ist zudem das Saisonfinale im IMSA Michelin Endurance Cup (IMEC). In dieser Langstreckenwertung, die die vier bedeutendsten Rennen in Daytona, Sebring, Watkins Glen und auf der Road Atlanta umfasst, belegt das Porsche GT Team nach zwei Siegen und einem zweiten Platz den ersten Rang.

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Im Porsche 911 RSR mit der Nummer 911 wechseln sich die Stammfahrer Patrick Pilet (Frankreich) und Nick Tandy (Großbritannien) mit ihrem Werksfahrerkollegen Frédéric Makowiecki ab. Auf dem Konto des Erfolgstrios stehen bereits Siege auf der Road Atlanta (2018) sowie in Sebring und Watkins Glen (2019). Pilet und Tandy rangieren in der Fahrerwertung auf Platz zwei. Die Werksfahrerkollegen Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) im Schwesterauto mit der Nummer 912 liegen in der Meisterschaft nach Siegen auf den amerikanischen Strecken in Long Beach und Mid-Ohio sowie in Bowmanville (Kanada) mit zwölf Punkten Vorsprung an der Spitze des Klassements. Das Duo teilt sich den rund 510 PS starken 911 RSR mit Porsche Young Professional Mathieu Jaminet (Frankreich).

In der GTD-Klasse setzt das Kundenteam Pfaff Motorsports für das Saisonfinale über zehn Stunden erneut auf die Dienste von Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern (Weissach). Der erfahrene Deutsche wechselt sich am Steuer des Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 9 mit den beiden Kanadiern Zacharie Robichon und Scott Hargrove ab. Robichon hatte beim vergangenen Lauf in Laguna Seca (USA) die Sprint-Cup-Wertung der IMSA für sich entschieden. Der Porsche 911 GT3 R des kanadischen Teams wird beim Saisonfinale in einem blauen Sonderdesign antreten.

Der Porsche 911 RSR, der auf dem Hochleistungs-Straßensportwagen 911 GT3 RS* basiert, wurde für seine dritte Rennsaison in Nordamerika vor allem im Bereich der Fahrwerkabstimmung weiter optimiert. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Das Fahrzeug des Modelljahrgangs 2017 absolviert auf der Road Atlanta seinen letzten Werkseinsatz. In der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC erfolgte der Wechsel zum rund 515 PS starken Nachfolger bereits im August.

Der von Porsche Kundenteams eingesetzte 911 GT3 R wurde für die Saison 2019 neu entwickelt und basiert ebenfalls auf dem Straßenmodell 911 GT3 RS*. Bei der Entwicklung flossen die Erkenntnisse aus den zahlreichen Einsätzen des Vorgängermodells konsequent in Verbesserungen in den Bereichen Aerodynamik und Kinematik ein. Der Sechszylinder-Motor im Heck des GT3-Rennfahrzeugs leistet über 368 kW (500 PS).

Das Petit Le Mans auf der Road Atlanta startet am Samstag, 12. Oktober, um 12:05 Uhr Ortszeit (18:05 Uhr MESZ). Außerhalb der USA und Kanada wird das Rennen im Internet auf www.imsa.com übertragen.

Fritz Enzinger (Leiter Motorsport): „Wir möchten das Saisonfinale der IMSA-Serie zu einem großen Fest für die Fans, für Porsche und unseren Partner Coca-Cola machen. Im vergangenen Jahr haben wir das traditionsreiche Petit Le Mans mit unseren Porsche 911 RSR im historischen Mobil-1-Design gewonnen. Das ist auch in diesem Jahr unser Ziel. Es wird der letzte Werkseinsatz dieser Version des Porsche 911 RSR. Es wäre schön, wenn wir das Fahrzeug auf der Road Atlanta noch einmal im Zentrum der Siegerzeremonie sehen dürften.“

Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Der Porsche 911 RSR hat uns seit 2017 unzählige Erfolge beschert. Wir haben mit diesem Auto die Weltmeisterschaft gewonnen, haben unter anderem in Le Mans und Sebring triumphiert. Es wäre ein Traum, wenn wir auf der Road Atlanta weitere Titel hinzufügen und das traditionsreiche Rennen mit der Wiederholung des Vorjahressieges abschließen könnten. Unser Erfolg beim Petit Le Mans 2018 hat gezeigt, dass wir in dem harten GTLM-Wettbewerb über zehn Stunden gut aufgestellt sein werden. Wir wollen unsere beeindruckende Saison in Nordamerika mit einem weiteren Highlight abschließen.“

Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Für das Saisonfinale steht mit dem Petit Le Mans ein echter Klassiker auf unserer Agenda. Die Road Atlanta ist für Porsche mit großen Erfolgen verbunden. Wir erinnern uns gern an den Gesamtsieg 2015 und an unseren Erfolg im vergangenen Jahr. Die Strecke und der Porsche 911 RSR passen perfekt zusammen. Unser Ziel beim Finale ist klar: Wir wollen zum Abschluss des Jahres in allen Meisterschaftswertungen auf Platz eins stehen.“
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