Als auf der letzten Etappe Regen fiel, schien es die sicherste Option, sich für weiche Michelin-Slicks zu entscheiden. Doch das Citroën Total Abu Dhabi WRT zeigte erneut seine Fähigkeiten, die Wetterlage genau zu analysieren. Im Gegensatz zu den Rivalen sagten die Wetterexperten des Teams korrekt voraus, dass die Strecken abtrocknen würden. Daher entschied sich Citroën-Pilot Sébastien Loeb für harte Slicks, nutzte sie perfekt und fuhr zwei Bestzeiten in Folge. Den Service am Sonntagmittag erreichte der Franzose als Gesamtführender mit 7,1 Sekunden Vorsprung. Als Loeb im berühmten Kreisverkehr von Riudecanyes kurz den Motor abwürgte, konnte Gegenspieler Sébastien Ogier vor der letzten Wertungsprüfung bis auf 3,6 Sekunden herankommen. Doch der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb blieb vorn und errang fünf Jahre nach seinem letzten Triumph den 79. Sieg seiner WRC-Karriere. Nach drei Podiumserfolgen in Schweden, Mexiko und Finnland war es der erste Saisonsieg für Citroën.
Craig Breen, der nach Drehern an den Tagen zuvor weit zurückgefallen war, konzentrierte sich auf der letzten Etappe darauf, wieder Selbstvertrauen aufzubauen, und belegte den neunten Platz. Unterdessen profitierte Khalid Al Qassimi im dritten Citroën C3 WRC von den beständigeren Streckenbedingungen und beendete die Rallye ohne größere Schwierigkeiten auf dem 21. Platz.
Stimmen nach der Rallye
Sébastien Loeb: „Es war ein unglaubliches Gefühl, als ich auf dem Display sah, dass ich gewonnen habe. Es war so toll, dass ich es geschafft hatte, nach diesen Jahren wieder vorn dabei zu sein. Denn die anderen Fahrer haben ja nicht geschlafen, als ich weg war, und sie haben hier immer Druck gemacht. Es war vielleicht sogar mein schönster Sieg und ein verdienter Erfolg für das Team.“ Craig Breen: „Es war ein schwieriges Wochenende, auch wenn wir auf Schotter zeitweise richtig schnell waren. Aber wir haben durch Dreher viel Zeit verloren. Am letzten Tag konnten wir nichts mehr erreichen, hatten aber Spaß am Steuer – und das war unser Ziel, damit wir in bestmöglicher Verfassung nach Australien reisen.“
Khalid Al Qassimi: „Durch das unbeständige Wetter war es für mich keine leichte Rallye. Wir haben uns auf Schotter und Asphalt allmählich gesteigert. Ich habe mich am Samstag auf den nassen Strecken nicht wohlgefühlt, aber am Sonntag hatte ich mehr Selbstvertrauen.“