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RCN
16.07.2018

RCN GLP „Venntrophy“: dritte Veranstaltung – dritte Sieger

Nach Holger Träger und Alexander Keller bei der Saisoneröffnung sowie Oliver und Udo von Fragstein beim zweiten Lauf, waren es bei der „Venntrophy“ des MC Roetgen im ADAC Stefan Kunze und Christian Vidal, die der GLP‐Veranstaltung bei herrlichem Sonnenschein ihren Stempel aufdrückten und am Ende die Nase vorn hatten. Dabei ging es für die 120 Teilnehmer diesmal nicht nur um Motorsport am Nürburgring.

Ein Mitglied der GLP‐Familie war an Blutkrebs erkrankt und der RCN e.V. hatte mit Hilfe der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) zu einer Typisierungsaktion aufgerufen. Im Laufe des Veranstaltungstages ließen sich 85, bis dahin noch unregistrierte Motorsportler typisieren, um bei einer Übereinstimmung, die möglicherweise lebensrettenden Stammzellen zu spenden. Zusätzlich wurde um finanzielle Unterstützung gebeten, denn jede Überprüfung im Labor kostet die DKMS rund 35,‐ Euro. Diese Sammlung erbrachte 559,20 Euro und einen Briefumschlag, in dem ein einzelner Spender anonym 500,‐ Euro gespendet hatte! Schon das war ein tolles Ergebnis, das aber bei der Siegerehrung noch getoppt werden sollte: Die RCN e.V. übergab der DKMS zusätzlich einen Spendenscheck über 5.000,‐ Euro. Aber egal, ob Stammzellen‐ oder Geldspender, der Dank gilt allen Beteiligten.

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Auch sportlich hatte die Veranstaltung einiges zu bieten. Rennleiter Holger Adrio ließ schon bei der Fahrerbesprechung verlauten, dass er auch zukünftig bei Reglementverstößen kurzen Prozess machen würde und die Verantwortlichen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Verkehr ziehen würde. Der Rennleiter appellierte an die Vernunft der Teilnehmer und forderte ein „Denken beim Lenken!“ Für Stefan Kunze (Herdecke) und Christian Vidal (Herscheid) im BMW M3 sowie für Sabine Steiner (Hagen) und Steven Ostrowski (Essen) im Porsche 911 war das kein Problem. Beide Teams schafften die erste Bestätigungsrunde mit nur 0,1 Fehlerpunkten und führten danach gemeinsam das Feld an. Auf P2 folgten die Sieger des zweiten Laufes, Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen). Nach der zweiten Wertungsrunde lagen Steiner/Ostrowski, die wie immer für das Team GVA Verkehrssicherheit an den Start gingen, mit insgesamt 0,3 Punkten allein an der Spitze. Ihnen folgten nun, mit jeweils 0,5 Zählern punktgleich auf dem zweiten Platz, Kunze/Vidal sowie Tina und Renè Göbbels aus Eschweiler im VW Golf GTI. Oliver und Udo von Fragstein im Ford Puma sowie Sybille und Peter Schuler (Losheim am See) im Porsche 911 belegten zu diesem Zeitpunkt mit jeweils 0,7 Punkten den dritten Rang.

Nach der dritten Bestätigungsrunde, also zur Halbzeit, ergab sich dann das folgende Bild: Kunze/Vidal hatten sich mit einer 0,2er‐Runde und 0,7 Fehlerpunkten in der Addition die Führung zurückgeholt. Dahinter warteten Vater und Sohn von Fragstein und Steiner/Ostrowski mit jeweils 0,9 Zählern auf ihre Chance. Und auch Sybille und Peter Schuler, zu diesem Zeitpunkt mit 1,1 Fehlern auf P4, waren noch gut im Rennen.

Aber in der zweiten Halbzeit sollte sich in der Reihenfolge an der Spitze nicht mehr viel ändern. Im Ziel lag die Startnummer 5 auf dem fünften Platz: Tina und René Göbbels, die unter Bewerbung des MSC Adenau starteten, konnten die 2,0 Fehlerpunkte aus dem dritten Umlauf mit zwei Runden a 0,1 Zählern ausgleichen und hatten am Ende unterm Strich 4,2 Punkte (0,8/0,1/2,0/0,6/0,6/0,1). Renè Göbbels erzählte bei der Siegerehrung: „In unserer besten Runde fuhren wir zu Dritt nebeneinander durch die Hohenrain‐Schikane und dann kam uns noch ein langsameres Fahrzeug in die Quere.“ Dass die Situation problemlos bereinigt werden konnte, sprach für die Professionalität aller Beteiligten.

Zwei Fahrzeuge aus Zuffenhausen dann auf den Plätzen drei und vier. Mit exakt 4,0 Punkten (0,5/0,2/0,4/1,3/0,5/1,1) belegten Sybille und Peter Schuler den vierten Platz hinter Sabine Steiner und Steven Ostrowski mit 2,9 Fehlerpunkten (0,1/0,2/0,6/0,4/1,1/0,5) auf P3.

Und ganz vorne? Oliver von Fragstein brachte es auf den Punkt: „Wir sind sehr zufrieden. Auf der Strecke lief alles bestens, aber Stefan und Christian schafften in der letzten Wertungsrunde einen ‚Nuller' und damit den verdienten Sieg. Herzlichen Glückwunsch.“ Nach ihrem Erfolg bei der letzten GLP mussten sich Oliver und Udo von Fragstein diesmal mit 2,0 Fehlern (0,2/0,5/0,2/0,2/0,5/0,4) und dem zweiten Platz zufrieden geben.

Der Tagessieg aber ging, zum ersten Mal in dieser Saison, mit 1,7 Zählern (0,1/0,4/0,2/0,7/0,3/0,0) an Stefan Kunze und Christian Vidal. „Es war wieder eine tolle Veranstaltung,“ so Stefan Kunze. „Natürlich spüren auch wir den Konkurrenzgedanken, aber es ist eine gesunde Konkurrenz und man respektiert sich gegenseitig!“

In der Rookiewertung waren erneut Michael Neufeld und Max Jung aus Köln erfolgreich, die mit 8,1 Fehlerpunkten (0,8/1,3/0,8/1,6/2,4/1,2) auch einen guten zwölften Platz in der Gesamtwertung belegten. Nach ihrem dritten Rookiesieg in dieser Saison gelten sie mit ihrem blau‐gelben VW Golf schon jetzt als heiße Favoriten auf den Jahrestitel. Der zweite Platz ging mit 16,4 Punkten (3,5/3,3/1,1/0,6/7,1/0,8) an Benjamin Ostermann (Schweich‐Issel) und Philipp Brusius (Kirchweiler), die auf dem Dacia Logan für den MSC Nahetal Bad Kreuznach starteten.

Die Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC (Kunze/Vidal, Höwer/Heinrichs, Lepold/Schäfer, Grün/Grün und Klein/Manthey) sicherte sich wieder die Mannschaftswertung mit 28,67 Punkten knapp vor dem Team „GVA / KÜS“ (Ostrowski/Steiner, Schuler/Schuler und Neufeld/Jung) mit 28,42 Punkten.

Der Appell von Rennleiter Holger Adrio bei der Fahrerbesprechung schien gefruchtet zu haben. In seinem Abschlussbericht sprach der Rennleiter von einer guten Veranstaltung und betonte die herausragende Disziplin und die faire Sportlichkeit aller Teilnehmer.
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