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Automobilsport
30.08.2018

DPSA-Kandidaten beim Mental-Workshop

Auch für Profi-Fahrer ist es eine Herausforderung, über die gesamte Renndistanz konzentriert und aufmerksam zu bleiben. Selbst kleine Ablenkungen können zu Fahrfehlern führen und verschlechtern die Rundenzeit um wertvolle Zehntel. Im Worst Case kann es sogar zu einer Kollision kommen. Beim vergangenen Workshop lernten die Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy deshalb, wie man sich mental auf ein Rennen vorbereiten sollte und es schafft, über die gesamte Renndauer konzentriert zu bleiben.
  
Die Förderkandidaten der Deutsche Post Speed Academy waren vor Kurzem zu Gast in Burgbrohl bei Koblenz, um dort Tipps für die richtige Rennvorbereitung zu bekommen. Besonders Nachwuchsrennfahrer können einiges dazulernen, wenn es darum geht, sich mental auf ein Rennwochenende einzustimmen. Vielen Motorsportlern bereitet die Konzentration häufig Probleme, weil die körperliche Belastung während des Kampfes um die Podiumsplätze früher oder später für Ermüdung sorgt und dazu führt, dass sich Fahrfehler einschleichen.
 
Um diesen Punkt möglichst lange hinauszuzögern, war Sportpsychologe und Mentalcoach Gernot Emberger vor Ort und gab den Nachwuchstalenten wertvolle Tipps. „Danach wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und es standen Entspannungs- und Atemübungen auf dem Programm“, berichtet der Förderkandidat Dennis Marschall im Interview. „Auf die Entspannung folgte die Anspannung: Wir haben alle versucht, uns ganz und gar auf nur eine Sache zu konzentrieren und mussten uns einzelne Gegenstände minutenlang anschauen“, erzählt der 22-jährige Fahrer des ADAC GT Masters.
 
Um zu überprüfen, ob die Konzentrationsübungen wirksam waren, mussten die Gruppen anschließend gegeneinander Zeitfahrten im Rennsimulator absolvieren. Die aufwendige Maschine schafft authentisches Rennfeeling auch abseits der Strecke. Die virtuellen Duelle wurden auf dem Hockenheimring mit Prototypen der LMP2-Klasse ausgetragen. Das war die fairste Methode, weil kein Kandidat schon mal mit einem realen Wagen dieses Typs gefahren ist. Am Ende konnte sich die Gruppe mit Luca Engstler, Jannes Fittje, Mike Ortmann und Lirim Zendeli durchsetzen. Sie bekam dafür, genau wie die Zweitplatzierten, einen Gutschein für ein zweistündiges Simulatortraining.
 
„Jetzt können unsere Kandidaten bei Bedarf noch ein paar virtuelle Trainingseinheiten absolvieren“, erklärt Alexander Safavi, Projektleiter der Deutsche Post Speed Academy. Dass die jungen PS-Talente zum Workshop nach Burgbrohl eingeladen wurden, ist natürlich kein Zufall: „Wir versuchen, den Kandidaten stets die Grundlagen näherzubringen, die sie für ihre Karriere im Rennsport am nötigsten brauchen. Konzentration ist für erfolgreiche Fahrer ein Muss und genauso wichtig wie die körperliche Fitness, die wir im vergangenen Workshop thematisiert haben“, erklärt Alexander Safavi die Auswahl der Seminar-Themen.
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