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ADAC GT Masters
06.08.2018

MANN-FILTER Team HTP mitten im Titelkampf

Das MANN-FILTER Team HTP hat im Kampf um den Titelgewinn im ADAC GT Masters 2018 eine eindrückliche Duftmarke gesetzt. Nach dem zweiten Rang im achten Wertungslauf der Saison auf dem Nürburgring schoben sich Maximilian Götz (32, Uffenheim) und Markus Pommer (27, Neckarsulm) bis auf einen Punkt an die Tabellenführer heran.

Das Duo im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 47 war im ersten Rennen am Vortag nach einer Strafe gegen einen Mitbewerber nachträglich noch vom vierten auf den dritten Platz aufgerückt und hatte dadurch drei weitere Zähler im Titelkampf hinzugewonnen. Insgesamt ließ sich das fränkisch-schwäbische Duo damit 33 Punkte auf dem Konto gutschreiben – mehr als jedes andere Team im Feld. In der Teamwertung setzte sich das MANN-FILTER Team HTP an der erst tags zuvor eroberten Tabellenspitze deutlich ab.

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Zunächst hatte Götz im Startgetümmel zwar eine Position verloren, sich dann aber auf Platz vier festgesetzt und in Runde 15 von einem technischen Problem an der Callaway Corvette profitiert. Nach dem Pflichtboxenstopp knüpfte Teampartner Pommer nahtlos an die starke fahrerische Leistung an und setzte den vor ihm fahrenden Audi immer mehr unter Druck. Am Ende der vorletzten Runde schob sich der Schwabe vorbei und brachte den zweiten Rang sicher nach Hause. „Ein Hammermanöver von Markus“, lobte auch Kollege Götz. „Nach dem Start hatte ich auf einmal die Corvette vor der Nase. Keine Ahnung, wo die von Startplatz zehn auf einmal herkam. Danach fand ich einen guten Rhythmus und konnte das Auto auf Platz drei übergeben. Nach den beiden Podestplätzen an diesem Wochenende liegen wir in der Gesamtwertung nur noch einen Punkt hinter der Corvette. Und auch die nächsten Rennen in Zandvoort und auf dem Sachsenring sollten unserem Mercedes-AMG GT3 gut liegen …“

Held des Tages war aber Pommer, der sich über sein perfekt getimtes Überholmanöver freute: „Einmal mehr hat sich gezeigt, wie reifenschonend der Mercedes-AMG GT3 über die Distanz unterwegs ist. Ich kam dem Audi immer näher und habe schnell gesehen, dass ich mehr Grip habe. Dennoch sind alle Autos in dieser Meisterschaft so ähnlich schnell, dass man nicht mal eben vorbeifährt. Also habe ich einen kleinen Fehler von Mike genutzt, um mich vor der Schikane ganz nah an ihn heranzubremsen und mich dank der guten Traktion und des bärigen Drehmoments meiner MANN-FILTER-Mamba am Ausgang neben ihn zu setzen. Und somit hatte er beim Einlenken auf Start und Ziel keine Chance mehr.“

Pech hatten dagegen Maximilian Buhk (25, Hamburg) und Indy Dontje (25, Alkmaar/NL) im Schwesterauto mit der 48, die den von Buhk herausgefahrenen dritten Startplatz aberkannt bekamen, weil die vom Reglement geforderte Restbenzinmenge von 3 Liter nicht nachweisbar war. So mussten die Vortagssieger, die überdies 30 Kilogramm Erfolgsballast im Fahrzeug mitführten, vom 35. und letzten Startplatz aus losfahren. Mit einer großartigen Teamleistung arbeiteten sich Buhk/Dontje letztlich bis auf Rang 17 nach vorne. „Das zeigt, was trotz Zusatzgewicht möglich gewesen wäre“, haderte Dontje.

Lange Gesichter gab’s auch im Lager des ebenfalls von HTP Motorsport betreuten Mercedes-AMG GT3 von AutoArenA Motorsport. Nachdem zunächst die schnellste Qualifikationsrunde von Raffaele Marciello (23, Italien) gestrichen worden war, sprach die Rennleitung später auch noch eine Rückversetzung um weitere zehn Startpositionen wegen reglementwidrigen Verhaltens unter Roter Flagge aus. Vom 32. Startplatz aus arbeiteten sich Marciello und sein Teamkollege Patrick Assenheimer (26, Heilbronn) bis ins Ziel noch auf Rang 21 nach vorne.

HTP-Teamchef Norbert Brückner kommentierte die Vorstellung seiner Mannschaft mit gemischten Gefühlen: „Der dritte Podestplatz an diesem Wochenende ist natürlich eine tolle Sache. Markus und Max haben ebenso fantastische Arbeit geleistet wie Maxi und Indy, bei denen ich mich entschuldigen muss. Bei dieser unglaublichen Leistungsdichte mit wiederum 30 Fahrzeugen in einer Sekunde im Qualifikationstraining sind alle Teams gezwungen, am Limit zu operieren. Dabei haben wir uns leider verzockt, und die Rote Flagge hat uns zusätzlich bestraft. Alles in allem war der Nürburgring aber gut zu uns. Kein Team hat hier mehr Punkte geholt als wir. In der Fahrerwertung haben wir uns im Titelkampf zurückgemeldet und in der Teamwertung an der Spitze abgesetzt. Wir freuen uns auf die nächsten Rennen, in denen wir ebenfalls ein Wörtchen um die Podestplätze mitreden möchten.“

Das nächste Kräftemessen der „Liga der Supersportwagen“ steigt am 18./19. August auf der Traditionsstrecke im niederländischen Nordseebad Zandvoort.
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