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Rallye WM
22.12.2017

Citroën stelle Fahreraufgebot für 2018 vor

Kris Meeke bestreitet die komplette WRC-Saison 2018 für das Citroën Total Abu Dhabi World Rally Team, während Craig Breen den zweiten Citroën C3 WRC bei zehn Rallyes pilotiert. Bei ausgewählten Events steuert Khalid Al Qassimi ein drittes Auto. Sébastien Loeb gibt sein lang erwartetes Citroën-Comeback mit Einsätzen in Mexiko, auf Korsika und in Katalonien. Stéphane Lefebvre wird den Citroën C3 R5 in seiner Debütsaison in der WRC2 pilotieren.

Die historische Anzahl von 100 Siegen in der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft zu erreichen – das ist eines der Ziele des Citroën Total Abu Dhabi WRT für 2018. Um die zwei fehlenden Siege zu erringen, vertraut das Team weiterhin auf Kris Meeke. Er hat inzwischen die Fähigkeit, auf jedem Untergrund zu siegen, wie er mit fünf Erfolgen für Citroën in der WRC demonstriert hat. 2017, bei der Rückkehr von Citroën als Werksteam, errang der 38 Jahre alte Brite bereits bei der dritten Rallye den ersten Sieg des Citroën C3 WRC auf Schotter in Mexiko. Danach war er auf Korsika auf Asphalt stark. Die zweite Saisonhälfte bestätigte Meekes Fähigkeiten, ein Team anzuführen. Der Höhepunkt war ein zweiter Sieg auf Schotter und Asphalt in Spanien.
 
Bei zehn Rallyes wird Meeke von Craig Breen unterstützt, der eine starke erste komplette WRC-Saison mit insgesamt sechs Top-Fünf-Platzierungen erlebte. Nachdem er bereits 2016 als Teil des Citroën Abu Dhabi Total WRT Rallyes auf Weltniveau kennengelernt und einen dritten Platz in Finnland belegt hatte, ist der 27-jährige Ire fest entschlossen, seine Erfahrungen auszubauen und 2018 weitere Podiumsplätze zu belegen.
 
In der Saison 2018 werden auch Sébastien Loeb und Daniel Elena wieder für Citroën fahren und damit eine Partnerschaft wiederaufleben lassen, die ihnen neun Titel in der Fahrer- und Beifahrer-WM (2004 bis 2012) einbrachte sowie acht Hersteller-Titel für Citroën (2003 bis 2005 und 2008 bis 2012) und 78 Siege. Nachdem er sich Ende 2012 aus einem kompletten WM-Engagement verabschiedet und 2013 nur vier Rallyes sowie 2015 einen Gaststart bei der Rallye Monte Carlo bestritten hatte, freut sich Loeb nun darauf, das Rallye-Feeling wieder zu erleben, wenn er den zweiten Werks-Citroën in Mexiko, auf Korsika und in Spanien pilotiert. Damit hat die Rallye-Legende die Chance, seinen Rekord weiter auszubauen bei Rallyes, die er in der Vergangenheit sechs, vier bzw. acht Mal gewinnen konnte. Außerdem gibt er der „roten Armee“ von Citroën die Gelegenheit, von seiner unübertroffenen Erfahrung zu profitieren.
 
Die Loyalität des Teams spiegelt sich auch in der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Khalid Al Qassimi wider, der bei einigen Rallyes einen dritten Citroën C3 WRC pilotiert. Unterdessen erhält Stéphane Lefebvre die Aufgabe, den neuen Citroën C3 R5 in der heiß umkämpften WRC2-Klasse zu promoten.
  
Yves Matton, Teamchef Citroën Racing: „2018 wollen wir davon profitieren, was wir uns in den vergangenen Jahren mit Kris und Craig aufgebaut haben. Der Speed von Kris steht außer Frage und mit einer entspannteren Einstellung wie am Saisonende hat er bewiesen, dass er ein Teamleader ist. Das Ziel sind Podestplätze und einige Siege. Kris sollte zudem eine Rolle in der Meisterschaft spielen. Craig hat bewiesen, dass er dank seiner konstanten Leistungen das perfekte Gegenstück ist. Er hat das Potenzial, sich weiter zu verbessern und höhere Ziele anzustreben. Ich bin aber auch sehr erfreut, ein weiteres Kapitel der großartigen Geschichte zwischen Sébastien Loeb und Citroën hinzuzufügen. Er konnte mit niemand anderem in die WRC zurückkehren als mit uns. Séb hat gezeigt, dass er nichts von seinem Speed und seinen Fähigkeiten verloren hat, auch wenn er im Vergleich zur immer stärker werdenden Konkurrenz die Wertungsprüfungen nicht mehr so gut kennt und weniger Fahrpraxis im Rallyeauto hat. Wir glauben weiter an Stéphane. Wir sind überzeugt, dass er ein guter Botschafter für den Citroën C3 R5 sein wird, in den die ganze Marke große Hoffnungen setzt. Durch sein Programm kann er zusätzliche Erfahrung sammeln und sich weiter verbessern.“
 
Kris Meeke: „Wir haben im ersten Jahr mit dem Citroën C3 WRC viel gelernt und viele Informationen gesammelt, die uns helfen werden, uns 2018 zu verbessern. Trotz einiger schwieriger Momente haben wir unser Potenzial zeigen können. Wir werden noch härter daran arbeiten, auf den unterschiedlichen Untergründen konstante Leistungen zu zeigen. Wir werden nichts für selbstverständlich ansehen, aber mit einer entspannten und ruhigen Stimmung im Team können wir viel erreichen. Wir wollen in Monte Carlo und Schweden möglichst viele Punkte einfahren, um einen guten Start in die Saison hinzulegen.“
 
Craig Breen: „Ich bin glücklich, dass ich ein weiteres Jahr für das Team fahren kann. Ich musste im ersten Jahr mit dem Citroën C3 WRC viel lernen, aber ich bin sehr konstant gefahren. Wir haben viel am Feintuning des Citroën C3 WRC gearbeitet und die Fortschritte, die wir am Jahresende auf Schotter gemacht haben, stimmen mich optimistisch. Wir müssen weiter hart arbeiten, um noch bessere Ergebnisse einzufahren. Ich werde auf jeden Fall alles geben, um bei Veranstaltungen, die ich besser kenne – wie Finnland oder Großbritannien –, meinen ersten Sieg zu holen.“
 
Sébastien Loeb: „Alle waren mit den diesjährigen Testfahrten zufrieden – vor allem aber auch ich selbst. Die drei Starts sind der nächste logische Schritt. Das Gefühl, dass man während einer Rallye hat, ist eines der aufregendsten, die ich kenne. Ich kann es nicht erwarten, mit einem neuen World Rally Car bei einer Rallye zu starten. Es ist toll, dass ich dies für das Team machen darf, mit dem ich so viele Erfolge gefeiert habe. Ich habe keine Erwartungen, ich möchte vor allem Spaß haben. Es macht Sinn, in Frankreich zu starten, besonders weil ich das Fahren auf Asphalt immer geliebt habe – auch wenn ich die aktuelle Strecke der Tour de Corse nicht kenne. Spanien war auch eine gute Wahl. Auch wenn es schon etwas her ist, dass ich das letzte Mal dort gefahren bin, wollte ich auch eine Schotterrallye bestreiten. Für Mexiko haben wir uns entschieden, da ich an die Rallye gute Erinnerungen habe und sich die Route seit meinem letzten Start nicht viel verändert hat.“
 
Khalid Al Qassimi: „Wir haben uns für 2018 auf die Entwicklung des Citroën C3 WRC konzentriert und daher ist es sinnvoll, dass wir weiterhin mit den Fahrern antreten, die das Team und das Auto bereits kennen. Kris und Craig bilden ein tolles Duo. Wie viele andere Fans freue ich mich darauf, Sébastien Loeb wieder mit Citroën in der WRC zu sehen. Meine Verpflichtungen bedeuten, dass ich nicht bei der Rallye Monte Carlo fahren kann, da sie direkt nach der Rallye Dakar stattfindet. Ich werde aber den Start in die neue Saison mit großem Interesse verfolgen.“
 
Stéphane Lefebvre: „Eine neue Herausforderung im neuen Jahr. Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, bevor man zwei Schritte vorwärts machen kann. Ich habe die tolle Möglichkeit bekommen, zu zeigen, wie wettbewerbsfähig der Citroën C3 R5 ist. Gleichzeitig kann ich als Werksfahrer in der sehr hart umkämpften WRC2 antreten. Das Ziel ist es, den Titel zu gewinnen und das Fahrzeug als neuen Maßstab zu etablieren. Nach den ersten Tests weiß ich, wie gut es ist. Da wir dessen Entwicklung fortsetzen werden, werde ich mit vielen Testkilometern bei den Rallyes antreten.“
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