Freitag, 26. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
Rallye WM
16.08.2017

ADAC Rallye Deutschland: Citroën C3 WRC vor Asphalt-Comeback

Nach fünf Schotterrallyes kehrt der Tross der FIA Rallye Weltmeisterschaft (WRC) bei der ADAC Rallye Deutschland (17. bis 20. August) auf Asphalt zurück. Beim zehnten Saisonlauf setzt das Citroën Total World Rally Team drei Citroën C3 WRC für die Duos Kris Meeke/Paul Nagle, Craig Breen/Scott Martin und Andreas Mikkelsen/Anders Jæger ein.

Seit der Aufnahme in den Rallye-WM-Kalender im Jahr 2002 ist die ADAC Rallye Deutschland einer der Saisonhöhepunkte geworden. Die Geschichte der Veranstaltung ist eng mit Citroën verbunden, denn die französische Marke konnte dank der Leistungen von Philippe Bugalski, Sébastien Loeb, Sébastien Ogier und Dani Sordo zwölf Gesamtsiege – davon elf mit einem World Rally Car – feiern. Damit war Citroën bei dieser Rallye bislang erfolgreicher als bei jedem anderen WRC-Lauf. 

Anzeige
Die ADAC Rallye Deutschland gilt als drei Rallyes in einer: Die Wertungsprüfungen unterscheiden sich sehr stark, dadurch werden Fahrzeugabstimmung, Wahl der Reifen und Fahrstil sehr schwierig. Hinzu kommt häufig wechselhaftes Wetter, das für matschige Strecken sorgen kann. 

In diesem Jahr beginnt die Veranstaltung am Donnerstag mit einer Zuschauerprüfung in der Innenstadt der Landeshauptstadt Saarbrücken. Am Freitag absolvieren die Teams die Wertungsprüfungen in den Mosel-Weinbergen, darunter sind Klassiker wie Mittelmosel und Grafschaft. Hinzu kommen drei Durchgänge auf der neuen Sprintprüfung Wadern-Weiskirchen. Am Samstag werden die von mächtigen „Hinkelsteinen“ gesäumten Betonwege auf dem Truppenübungsplatz Baumholder gefahren. Die Baumholder-Prüfungen werden sicherlich dafür sorgen, dass sich die besten Teams an der Spitze absetzen können. Der dritte und abschließende Rallyetag am Sonntag wurde komplett neu gestaltet, er enthält eine Prüfung in Losheim am See, außerdem bestreitet der Rallyetross zum Abschluss die Power Stage St. Wendeler Land. Der deutsche WM-Lauf kann mit einigen Neuerungen aufwarten, so zum Beispiel mit der Verlegung des Serviceparks von Trier an den Bostalsee. 


Die Challenge: Auf die Testarbeit aufbauen

Mit schnellen Strecken – unterbrochen durch Haarnadelkurven – am Freitag, den berüchtigten Panzerplatten am Samstag und Prüfungen auf Landstraßen am Sonntag bietet die ADAC Rallye Deutschland drei verschiedene Arten von Untergrund, die jeweils eine besondere Vorbereitung der Ingenieure und Fahrerteams erfordern.

Citroën Racing hat vor der Rallye sieben Testtage mit dem C3 WRC unternommen. Kris Meeke, Craig Breen und Andreas Mikkelsen arbeiteten in Schichten, um so viele Informationen wie möglich zu generieren und die bestmögliche Abstimmung für die verschiedenen Bedingungen zu erarbeiten. Am letzten Tag vollendete Sébastien Loeb die Arbeit mit seinem ersten Test am Steuer des Citroën. Diese Daten haben für die Rallye einen unschätzbaren Wert, doch das Team muss auch das Wetter im Blick behalten.

Für die zweite reine Asphaltrallye der Saison haben die Crews des Citroën Abu Dhabi World Rally Teams einige Asse im Ärmel: Kris Meeke und Paul Nagle, die bei der Rallye Korsika bis zu einem technischen Defekt in Führung lagen, wollen eine Revanche. Ebenso Andreas Mikkelsen und Anders Jæger, die bei der ADAC Rallye Deutschland 2016 am Ende des ersten Tages in Führung lagen. Sie wollen beim ersten Einsatz im C3 WRC auf Asphalt eine entscheidende Rolle spielen. Obwohl Craig Breen und Scott Martin nur wenig Erfahrung auf festem Belag haben, streben sie erneut ein Ergebnis unter den Top Fünf an, eine Leistung, die die aktuell Siebtplatzierten der WRC in der aktuellen Saison bereits fünf Mal geschafft haben.
Anzeige