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Formel 1
23.06.2017

„Silber gegen Rot“: Auf dieses Duell haben die Formel-1-Fans gewartet

In der 68. Saison der Formel-1-Weltmeisterschaft konnten Fahrer und Zuschauer erstmalig die brandneuen V6-Hybridantriebe bestaunen, die im Vergleich zu den älteren Motoren wesentlich leiser sind. Sebastian Vettel räumte vor Lewis Hamilton und Valtteri Bottas den Preis von Australien ab. Weitere Siege in Bahrain und Monaco folgten. Den Großen Preis von China, Kanada und Spanien holte sich Lewis Hamilton; Bottas behauptete sich in Russland. Weltmeister wird wie jedes Jahr der Fahrer, der bis zum Saisonende die meisten Punkte ansammelt. Derzeit führt Vettel mit 141 Punkten, dicht gefolgt von Hamilton mit 129 Punkten.

Wenn man auf die Saison 2016 zurückblickt, wird deutlich, dass 2017 für Vettel schon jetzt das wesentlich stärkere Jahr darstellt. Damals herrschte am Ferrari-Kommandostand noch ein großes Durcheinander. Mit verheerenden Fehlentscheidungen und Anfängerfehlern schleuderte sich das Team selbst aus der Kurve. Hinzu kam, dass Ferrari oftmals uninspiriert wirkte und nicht besonders risikofreudig agierte. Während Mercedes bereits im Qualifying Vollgas gab, zeigte sich Ferrari ungewöhnlich passiv. Mit einer ausgeklügelten Überholstrategie der Ferrari-Scuderia zog Vettel beim Großen Preis von Abu Dhabi dann wenigstens noch an Ricciardo vorbei und überquerte die Ziellinie immerhin als Dritter. Der Kampf um den WM-Titel 2016 entwickelte sich zum Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Hamilton und Rosberg, aus dem Rosberg trotz Hamiltons kleiner „Spielchen“ als klarer Sieger hervorging.

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Es sind zwar erst sieben von insgesamt 20 Rennen gefahren, aber schon jetzt zeichnet sich ein möglicher WM-Sieger für die Saison 2017 ab: Sebastian Vettel steuert in Höchstgeschwindigkeit auf den Titel „Fahrer des Jahres“ zu. Bei Guts Sportwetten online und anderen Sportwettanbietern laufen die Wettscheine bereits heiß. Immerhin geht es hier um wesentlich mehr als nur um einen Geldgewinn. Denn nach nur sieben Rennen hat Vettel bereits 12 Punkte Vorsprung gegenüber Mitstreiter Lewis Hamilton. Nach seinem Rennen in Monaco erhielt er in einer Umfrage als einziger Fahrer die Note „sehr gut“ (ermittelt als Mittelwert von dem Experten Christian Klien, den Lesern und der Redaktion). Lewis Hamilton erhielt für das gleiche Rennen lediglich eine 3,6. Er hätte wieder einmal Schwierigkeiten damit gehabt, seine Vorder- und Hinterreifen zum gleichen Zeitpunkt ins optimale Fenster zu bekommen. Das habe sogar Bottas besser hinbekommen.

Aber was sagen solche Umfragen wirklich aus und wie wird in diesem Jahr das Duell „Silber gegen Rot“ wirklich ausgehen? Sechs Mal in Folge holten sich entweder Vettel oder Hamilton den Weltmeister-Titel. Der Formel-1-Weltmeister des vergangenen Jahres, Nico Rosberg, stellt durch seinen Rücktritt nun keine ernst zu nehmenden Konkurrenz mehr dar. Sowohl Vettel als auch Hamilton haben die Formel 1 in den letzten Jahrzehnten geprägt wie kein anderer Formel-1-Pilot. Bisher haben sie sich jedoch noch nie in einem direkten Duell miteinander messen müssen. Rosberg gegenüber hatte sich Hamilton immer klar überlegen gefühlt. Gegenüber seinem Kollegen Vettel zeigt er wesentlich mehr Respekt, wie er selbst zugibt. Laut Niki Lauda habe das Duell durch die Konstellation „Deutschland gegen England“ eine umso höhere Brisanz. 

Endlich einmal ein Kampf auf Augenhöhe, sagen die Zuschauer. Die Formel 1 wünscht sich schon länger ein WM-Duell zwischen den beiden Teams. Eins kann mit Sicherheit gesagt werden: Dass noch ein weiteres Team den WM-Duellanten gefährlich werden könnte, ist ausgeschlossen. Die Formel-1-Fans freuen sich jedoch auf das elektrisierende Duell zwischen Vettel und Hamilton und damit – gewissermaßen – auch auf ein Stück neuer „Formel-1-Geschichte“.
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