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FIA GT World Cup
20.11.2017

Mercedes-AMG gewinnt den FIA GT3 Weltcup 2017

Nach 2015 geht der FIA GT World Cup-Titel erneut nach Affalterbach: Im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 48 sicherte sich Edoardo Mortara (ITA) in einem packenden Rennen den Sieg bei der diesjährigen Ausgabe des legendären Motorsport-Events in Macau. Ebenfalls auf das Siegerpodium fuhr Maro Engel (GER), der den dritten Platz auf dem 6,1 Kilometer langen Stadtkurs belegte. Komplettiert wird der Team-Erfolg für Mercedes-AMG durch ein weiteres Top-Ten-Ergebnis: Daniel Juncadella (ESP) kam nach 18 Runden auf Platz acht ins Ziel.

Der legendäre Macau Grand Prix gilt als krönender Abschluss der internationalen GT-Saison. 2017 wurde der Lauf auf dem engen Stadtkurs zum dritten Mal als FIA GT World Cup ausgetragen – und bereits zum zweiten Mal geht der Titel an Mercedes-AMG: Nachdem Maro Engel 2015 im SLS AMG GT3 erfolgreich war, konnte sich in diesem Jahr Edoardo Mortara zum GT3-Champion krönen. Der Italo-Schweizer, der für das Mercedes-AMG Team Driving Academy antrat, bot das gesamte Wochenende über eine fehlerfreie Vorstellung mit Bestzeiten im Training, der schnellsten Qualifying-Runde, dem Sieg im Qualifikationsrennen am Samstag und dem Titelerfolg im Hauptrennen am Sonntag. Nicht minder stark präsentierten sich in Macau Maro Engel und Daniel Juncadella, die auf den Rängen drei und acht folgten. Auch Raffaele Marciello (ITA) zeigte in seinem Macau-Debüt in einem Mercedes-AMG GT3 eine starke Leistung, die leider im Hauptrennen nicht belohnt wurde. Der Italiener musste sein Fahrzeug nach einer Kollision in der Anfangsphase abstellen.

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Die Grundlage für den Erfolg legten die Teams mit den Fahrzeugen aus Affalterbach durch ein geschlossenes Qualifying-Ergebnis am Freitag: Die vier Mercedes-AMG GT3 belegten sämtliche Bestzeiten, so dass sie am Samstag aus den ersten beiden Reihen in das Qualifying Race starten konnten. Ein großer Vorteil, denn vor dem Feld konnten sich drei der vier Mercedes-AMG GT3 aus einem massiven Startunfall heraushalten, der 16 Fahrzeuge aus dem Rennen nahm – darunter auch die Startnummer 50 von Daniel Juncadella. Nach dem Restart mit nur acht Fahrzeugen konnte Mortara den Sieg von vorne souverän nach Hause fahren und sich so die Pole-Position für das Hauptrennen sichern. Raffaele Marciello verbesserte sich vom vierten auf den dritten Platz. Pech hatte hingegen Maro Engel, der beim Restart auf Platz eins liegend von einem technischen Defekt aufgehalten wurde und als Achter die Ziellinie sah.
 
Beim Hauptrennen am Sonntag sorgte Regen am Vormittag für zusätzliche Spannung. Auf abtrocknender Strecke riskierten die Fahrer aber von Beginn an alles und lieferten sich spannende Positionskämpfe. Dabei konnte sich Marciello zunächst auf Platz zwei verbessern, musste sein Fahrzeug aber kurze Zeit später durch einen Folgeschaden nach einer Berührung vorzeitig abstellen. Mortara zeigte an der Spitze des Feldes seine ganze Klasse und konnte sich schnell vom Feld absetzen. Auch nach den beiden Safety Car-Phasen ließ sich Mortara den Sieg nicht mehr nehmen. Engel zeigte von Startplatz acht eine beeindruckende Aufholjagd: Im Mercedes-AMG GT3 #999 mit dem auffälligem Linkin Park-Design konnte er Platz um Platz gutmachen und überquerte die Ziellinie auf Rang drei. Juncadella, der sich ebenfalls nach vorne gearbeitet hatte, musste nach einer Berührung einen Boxenstopp einlegen und beendete das Rennen auf Platz acht.
 
Mortara unterstrich mit dem Gewinn des FIA GT World Cup-Titels seinen Ruf als „Mister Macau“, da er auf dem Stadtkurs bereits in der Formel 3 (2009, 2010) erfolgreich war und von 2011 bis 2013 auch die GT3-Siege in Macau davontragen konnte.
 
Edoardo Mortara, Mercedes-AMG Team Driving Academy: „Ich hatte ein perfektes Rennwochenende. Wir waren schnell, wir hatten gestern auch ein wenig Glück, aber wir haben keine Fehler gemacht. Die Ingenieure haben einen tollen Job abgeliefert. Das Setup des Mercedes-AMG GT3 war einfach nur perfekt. Trotzdem war es nicht leicht, denn heute waren die Bedingungen sehr wechselhaft. Da hätte leicht ein Fehler passieren können. Aber schlussendlich haben wir gewonnen und ich bin super zufrieden!“
 
Maro Engel, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing: „Das ist ein fantastisches Team-Ergebnis. Mein Dank geht an das gesamte Team von Mercedes-AMG und an das Mercedes-AMG Team GruppeM Racing, für die ich hier am Start war. Meine Glückwünsche an Edoardo und das Mercedes-AMG Team Driving Academy zum Sieg. Ich freue mich über den dritten Platz, bin aber auch ein wenig enttäuscht, da mehr für mich drin gewesen wäre. Nach den Problemen beim Qualifying-Race musste ich von P8 starten und habe heute mein Herz und meine Seele in dieses Rennen gelegt, um doch noch das Unmögliche möglich zu machen. Ich habe alles probiert und konnte auf nasser Strecke Positionen gut machen, aber mit dem Abtrocknen der Strecke wurde es immer schwerer zu überholen.“

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Es war ein unglaubliches Rennen von der ersten bis zur letzten Sekunde – vor allem, wenn man bedenkt, unter was für schwierigen Streckenbedingungen hier auf höchstem Niveau gekämpft wurde. Wir haben viele Überholmanöver gesehen, was ungewöhnlich ist für Macau. Ich möchte mich bei den beiden Einsatzteams bedanken, die diesen großartigen Erfolg ermöglicht haben. Es freut mich sehr, dass alle vier Fahrzeuge das ganze Wochenende immer vorne dabei und voll wettbewerbsfähig waren.“

 
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