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Blancpain
28.06.2017

Viel Pech für GRT Grasser Racing bei den 6h Paul Ricard

Nach der eindrucksvollen Erfolgsserie der letzten Wochen und Monate musste das GRT Grasser Racing Team bei den 6 Stunden von Paul Ricard, dem sechsten Lauf zu diesjährigen Blancpain-GT-Serie, einen etwas unerwarteten Rückschlag hinnehmen. Ob es nun an den hohen Temperaturen lag, die selbst zur Startzeit abends um 18 Uhr noch über 31 Grad betrugen, oder einfach nur Pech: Das Team kämpfte jedenfalls das ganze Wochenende immer wieder mit kleineren und größeren Problemen – wie übrigens die meisten Lamborghini-Teams in Paul Ricard – und musste schließlich ohne einen Punktgewinn aus Südfrankreich abreisen. 

Verständlicherweise war Teamchef Gottfried Grasser ziemlich enttäuscht: „Wir verlassen Paul Ricard wirklich unzufrieden. Es war ganz sicher nicht das Wochenende, das wir erwartet hatten.“ Nachdem das Auto mit der Nummer 63 mit Mirko Bortolotti, Christian Engelhart und Andrea Caldarelli im Qualifying auf Platz 20 gelandet war, schien man in den ersten beiden Rennstunden zunächst auf einem guten Weg nach vorne: „Die drei hatten ein wirklich gutes Rennen und hätten mit Sicherheit in den Top Ten landen können,“ war Grasser überzeugt. „Leider haben wir von den Stewards eine Ein-Minuten-Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt bekommen, die unserer Ansicht nach absolut unverdient war.“

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Auch Mirko Bortolotti konnte absolut nicht verstehen, warum seinem Teamkollegen Engelhart eine Kollision mit dem von Vanthoor gefahrenen WRT Audi angelastet wurde. „Das war schon eine sehr eigenartige Entscheidung, die uns nach zwei Stunden bis auf den 39. Platz zurückgeworfen hat. Ich habe danach in meinem Doppelstint in der Nacht sehr hart gekämpft, aber es hat nicht mehr gereicht, um noch in die Punkte zu kommen. Platz 13 war das Optimum, was wir noch erreichen konnten. Aber wir werden es beim nächsten Mal wieder versuchen.“

Das Auto mit der Nummer 19 musste sich schon im Qualifying mit technischen Problemen herumschlagen: „In Q3 ist bei mir in jeder schnellen Runde im letzten Sektor der Motor ausgegangen und ich musste den Hauptschalter jeweils einmal aus und einmal an schalten“, erklärte der Österreicher Norbert Siedler. „Raffaeles Runde aus Q2 hat immerhin noch für Platz 49 gereicht, aber es ist natürlich schon schwierig, wenn man von so weit hinten starten muss.“ Trotzdem schien das Auto in der ersten Rennstunde deutliche Fortschritte machen zu können. Mit Ezequiel Perez Companc hinter dem Lenkrad konnte man bereits mehr als zehn Plätze gutmachen, „aber leider ist Problem aus dem Qualifying dann im Rennen wieder aufgetreten. Ezequiel ist in die Box gekommen und das Team hat hart daran gearbeitet, eine Lösung zu finden,“ so Siedler.

Was am Ende auch gelang, wie Gottfried Grasser bestätigte: „Gegen Ende des Rennens konnten wir die Elektrik-Probleme an dem Auto lösen und so am Schluss doch noch wenigstens einen guten Stint ohne Probleme fahren.“ Um noch in die Wertung zu kommen, reichte das allerdings nicht mehr – dafür war die Zahl der insgesamt gefahrenen Runden zu gering. 

Grasser glaubt, dass das Team in Paul Ricard auch noch aus einem anderen Grund ein bisschen benachteiligt war: „Wir hoffen für die Zukunft wirklich auf eine bessere BoP. Noch nie in der Lamborghini-Geschichte war unser Auto so schwer. Das einzig Positive nach diesem Wochenende ist, dass wir, nachdem unsere Hauptkonkurrenten von Mercedes auch Probleme hatte, immer noch die Meisterschaft anführen, sowohl in der Team- als auch in der Fahrerwertung. Wenn auch nur noch mit einem sehr knappen Vorsprung. Aber jetzt heißt es Kopf hoch und nach vorne schauen auf Spa – die 24 Stunden dort stehen ja bald an!“ 

Doch vor diesem Saisonhöhepunkt am letzten Juli-Wochenende hat das GRT Grasser Racing Team schon am kommenden Wochenende eine weitere Herausforderung vor sich: Mit Roberto Pampanini, Christoph Lenz und Milos Pavlovic tritt das Team in der A6-AM Kategorie bei den 12 Stunden von Imola, einem Rennen der Creventic 24 Stunden Endurance Serie an. 
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