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Sportwagen Allgemein
26.03.2016

Race Performance: Zuversichtlich in die ELMS Saison

Das Feld war eindrucksvoll: 42 Autos präsentierten sich beim ersten Test der ELMS im Jahr 2016 im südfranzösischen Paul Ricard. Alle drei Kategorien, LMP2, die neuen LMP3 und die LMGTE waren vertreten und lieferten einen Vorgeschmack auf eine Saison, die am 15. und 16. April im britischen Silverstone im Rahmen der WEC beginnt. Mit dabei ist auch wieder das Schweizer Race Performance Team aus Münsingen das in zwei Kategorien antritt: mit dem bewährten LMP2 Oreca 03 Judd und einem neuen LMP3 Ligier JS P3 Nissan.

Race Performance #34 Oreca – Judd LMP2

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Stammpilot Niki Leutwiler, mit Race Performance auch Asian Le Mans Champion 2015/2016, teilte sich hier das Auto mit dem Briten James Winslow und dem Franzosen Franck Mailleux, der bereits 2014 schon einmal für Race Performance unterwegs war. Leutwiler steht bisher als einziger Fahrer für die Stammbesetzung in der ELMS und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans fest.

Mailleux freute sich über seine „Heimkehr“ zu den Schweizern: „Es war gut, wieder bei Race Performance zurück zu sein, wieder mit meinen schon bekannten Ingenieuren zu arbeiten. Leider lief es nicht ganz so, wie wir es uns gewünscht hätten. Wir hatten ein paar Probleme, das Set Up mit den neuen Dunlop Reifen zum Funktionieren zu bekommen. Sie sind doch sehr verschieden von dem, was ich noch von 2014 bisher kannte. Wir müssen die ganze Abstimmungsphilosophie ändern, wissen aber bis jetzt noch nicht ganz genau, in welche Richtung wir in allen Details gehen müssen.“ Der 30-Jährige ist aber „sicher, dass sich da bis Silverstone noch eine Lösung finden wird. Die Konkurrenz ist in dieser Saison noch größer und stärker geworden. Deshalb müssen wir auch in Sachen Rennstrategie besonders clever agieren und auch darauf achten, dass es zum Beispiel bei den Boxenstopps keinerlei Probleme gibt.“

Auch Winslow war vom Team angetan: „Ich bin hier in Paul Ricard zum ersten Mal für Race Performance gefahren. und es waren sehr produktive Testtage“, meinte der 32-Jährige. Wir waren die meiste Zeit mit viel Benzin unterwegs, haben alle Reifen durch getestet und vor allem viel an der Abstimmung in Richtung Silverstone und auch schon für die weitere Zukunft gearbeitet.“


Race Performance #8 Ligier JS P3 LMP3

Hier steht die Stammbesatzung für 2016 bereits fest: Die drei Fahrer, die jetzt in Paul Ricard an den beiden Testtagen ins Lenkrad griffen, werden das Auto auch die ganze Jahr über pilotieren. Der Italo-Schweizer Marcello Marateotto und Giorgio Maggi aus der Schweiz sowie der Belgier Bert Longin bilden eine interessante Mischung aus Jugend und Erfahrung.

Der Youngster im Team ist der erst 18-jährige Maggi, der für Race Performance bereits früher in der Formel 4 unterwegs war und jetzt zum ersten Mal überhaupt in Paul Ricard unterwegs war. „Da hatte ich vor allem im Sektor drei am ersten Tag noch Mühe, die richtige Linie zu finden. Die Zeiten, die wir erreicht haben, waren okay, aber das Set Up hat sich oft zwischen morgens und abends sehr unterschiedlich angefühlt. Für mich persönlich war der Night Run ein echtes Highlight, ich bin zum ersten Mal in der Nacht gefahren, auf einer Strecke, die wirklich schlecht beleuchtet ist, das war schon cool,“ befand er. „Am zweiten Tag waren wir dann gegen Ende vom Set Up her deutlich konkurrenzfähiger. Wir sind zwar nicht ganz die Schnellsten, aber da kommt sicher noch einiges. Am Ende im Regen war es für mich auch nicht ganz einfach, ich bin dieses Auto noch nie im Nassen gefahren und die Sicht war auch wirklich schlecht, aber im Laufe der Zeit wurden meine Rundenzeiten doch auch deutlich besser.“ Das Team war mit der Vorstellung des Debütanten gerade im Regen auf jeden Fall sehr zufrieden.

Das Gegenstück zu Maggi ist der bereits 50-Jährige Longin, der sehr viel Erfahrung und Routine mitbringt. Er tritt in dieser Saison erstmals für Race Performance an und ist nach seinem ersten Test für die Schweizer schon sehr zufrieden: „Ich habe das Auto und das Team kennengelernt, alles fühlt sich gut an. Es ist uns gelungen, das Auto deutlich zu verbessern, aber trotzdem haben wir noch viel Arbeit. Jeder arbeitet ruhig und konzentriert, ich bin glücklich mit dem Auto und mit meinen Teamkollegen. Ich freue mich schon auf Silverstone oder vielleicht noch einen Test dazwischen.“

Marcello Marateotto, 2015 Champion der Radical European Masters - Supersport, ist ebenfalls sehr zuversichtlich: „Wir sind von den beiden Testtagen sehr überzeugt, hatten eine hervorragende Teamarbeit, ausgeglichene Fahrer. Wir haben das Fahrzeug auf einen Stand gebracht, der uns alle befriedigt hat. Wir haben jetzt ein gut fahrbares Auto, auch wenn wir im Moment von den Zeiten her noch nicht ganz an der Spitze liegen. Aber das wird schon im Laufe der Zeit noch kommen.“
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