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Rallye Dakar
15.01.2016

Peterhansel und Peugeot kontrollieren das Geschehen

Die Peugeot-Crew Stéphane Peterhansel und Jean Paul Cottret hielten ihren Risikoeinsatz auf der langen und komplizierten elften Etappe der Rallye Dakar 2016 in Grenzen. Mit der viertschnellsten Zeit verteidigten die beiden Franzosen die Gesamtführung und nehmen einen Vorsprung von gut 50 Minuten auf den Gesamtzweitem mit in die beiden letzten Tage.

Der führende Peugeot 2008 DKR kann sich im Endspurt der Marathon-Veranstaltung der Hilfe zweier „Leibwächter“ sicher sein, wenn notwendig: Sébastien Loeb/Daniel Elena und Cyril Despres/David Castera blieben zwischen La Rioja und San Juan in Reichweite und starten auf der zwölften Etappe nur kurze Zeit vor respektive hinter Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret.

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Dass Loeb/Elena, die am Ende Zwite wurden, das Ziel des elften Teilstücks erreichten, ist auch ihren Teamkollegen Despres/Castera zu verdanken. Zwei Kilometer vor dem Ziel blieb das Auto der französisch-monegassischen Paarung wegen eines Aufhängungsschadens zunächst liegen, wurde dann aber von den Teamkollegen abgeschleppt.

Stéphane Peterhansel (Peugeot 2008 DKR #302), Etappenvierter: „Der Anspruch an die Navigation war auf dieser Etappe sehr hoch – wir hatten einige Stressmomente zu überstehen. Die Richtungen auf der Route änderten sich wegen des feinen Fesh-Fesh-Sands permanent. Gerade als erstes Team auf der Strecke hat man es da nicht einfach. Wir haben auch Rücksicht auf unseren Peugeot 2008 DKR genommen und versucht, die Aufhängungen zu so gut es geht zu schonen. Wir befinden uns in einer komfortablen Situation, bleiben aber weiterhin hoch konzentriert, denn es gibt bei der Rallye Dakar genug Dinge, die einem noch passieren können. Wenn man zum Beispiel zu langsam fährt, leidet auch die Konzentration darunter. Die richtige Balance zu finden, ist nicht einfach. Unsere Strategie hat sich etwas verändert, denn wir können uns nicht mehr leisten, in diesem anspruchsvollen Gelände auf Teufel komm raus zu fahren.“

Sébastien Loeb (Peugeot 2008 DKR #314), Etappenzweiter: „Der Tag lief für uns ganz ordentlich. Zu Beginn verloren wir einige Zeit, als wir schnell auf Nani Roma aufgeschlossen hatten, in seiner Staubwolke fuhren und nicht sofort die Gelegenheit zum Überholen fanden. Zwei Kilometer vor dem Ziel brach an unserem Auto eine Aufhängung. Zum Glück hatten wir Cyril und David gerade erst vor einem Kilometer überholt. Danke an die beiden, dass sie anhielten und uns bis in das Ziel schleppten. Ich habe noch nie eine zweitschnellste Etappenzeit am Abschleppseil erzielt.“

Cyril Despres (Peugeot 2008 DKR #321), Etappenachter: „Wir waren mehr als fünf Stunden unterwegs. Das hat körperlich sehr geschlaucht. Wir haben irgendwie nie den richtigen Rhythmus gefunden. 20 Kilometer vor dem Ziel riss ein Schlauch des Systems zur Reifendruckerhaltung. Zum Glück mussten wir deshalb nicht anhalten. Kurz vor dem Ziel überholten uns Sébastien und Daniel, ehe sie wegen eines Defekts stoppen mussten. Sébastien hielt schon das Abschleppseil in der Hand. Wir haben sie dann sicher ins Ziel gebracht.“
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