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Formel 4
19.04.2016

Mike-David Ortmann bleibt kämpferisch

Es war ein turbulenter Saisoneinstieg für Mike-David Ortmann am letzten Wochenende. Nachdem das Aprilwetter schon beim Qualifying wilde Kapriolen schlug, wurde es auch in den drei Rennen der ADAC Formel 4 nicht freundlicher. So blieb der erhoffte Sieg zwar aus, doch der Sportler des Jahres 2015 ADAC in Berlin-Brandenburg weiß, dass ihm noch alle Chancen auf sein großes Jahresziel bleiben.

„Mal Monsunregen, mal Sonnenschein. Im Qualifying ging alles komplett durcheinander. Dazu sind wir in zwei Gruppen gefahren, in denen es verdammt eng war“ berichtet Mike-David Ortmann vom Start ins Rennwochenende. Angesichts der regennassen Fahrbahn stand das Team vor der wichtigen Wahl zwischen glatten Slicks und griffigen Regenreifen – und entschied sich mit den Rennreifen zum Pokern. „Wir haben die Entscheidung mit dem ganzen Team getroffen und konnten nicht voraussehen, dass es weiter regnen würde. Die Strecke ist auch wegen der zwischenzeitlichen Safety-Car-Phasen einfach nicht richtig trocken geworden. Und so war das erste Rennen für mich relativ früh zuende“ knirscht der Sechzehnjährige, freut sich aber im selben Atemzug über seinen Erfolg im zweiten Rennen.

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Hier konnte Mike-David Ortmann, Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport, seinen dritten Platz beeindruckend halten, was er auch dem Support von seinen Eltern und Fans zuschreibt: „Die Unterstützung war echt der Hammer. Und der dritte Platz nach dem verkorksten ersten Rennen hat gezeigt, dass wir ganz vorne mitfahren.“ Auch beim dritten Rennen holte der Rookie-Vizemeister 2015 das Beste aus sich und seinem Wagen heraus und fuhr mit schönen Überholmanövern vom hinteren Platz 31 am halben Feld vorbei bis auf Platz 16. „Jetzt erst recht.“ zeigt sich Ortmann kampfbereit. „Ich gehe mit voller Motivation ins Rennen am Sachsenring.“

Dass der junge Ausnahmerennfahrer es wirklich wissen will, zeigt seine Agenda der letzten Wochen. Nicht nur das intensive Training am Simulator, das Fitnessprogramm und die mentale Vorbereitung auf die Rennen fordern ihren zeitlichen Tribut, auch die Workshops der Deutsche Post Speed Academy und nicht zuletzt die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker wollen ernstgenommen werden. „Seit dem 28. März war ich gerade einmal drei Tage zuhause. Es war eine geile Zeit und ich hab so viel für mich mitgenommen. Zum Glück habe ich einen Chef, der das versteht und mich für die Renntage freistellt. Im Moment ist mein Fokus eben auf den Rennsport gelegt“ erzählt Ortmann. Jetzt freut er sich umso mehr auf das kommende Wochenende, an dem ausnahmsweise einmal gar nichts auf dem Programm steht. „Was ich da machen werde? Nichts. Ich gehe höchstens eine Runde joggen oder fahrradfahren, um mal runterzukommen und alles zu verarbeiten.“
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