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FIA WEC
05.09.2016

Porsche gewinnt das WEC-Debüt in Mexiko

Die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) haben das packende Sechsstundenrennen in Mexiko-Stadt gewonnen. Durch den Sieg des 919 Hybrid beim fünften von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC baut Porsche die Tabellenführung in der Herstellerwertung weiter aus.

Das Trio Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) kam am Samstag auf Platz vier ins Ziel und vergrößerte seinen Vorsprung in der Fahrer-WM. Die schnellste Rennrunde auf dem 4,304 Kilometer langen und gut besuchten Formel-1-Kurs fuhr Hartley im 114. Umlauf in 1.25,880 Minuten.

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Insgesamt stehen für den zukunftsweisenden Porsche 919 Hybrid-Prototypen seit dem Debüt 2014 nun elf Rennsiege zu Buche. In der laufenden Saison sind es inklusive der 24 Stunden von Le Mans bereits vier erste Plätze. Für Bernhard/Hartley/Webber ist es der insgesamt sechste WEC-Erfolg. In der Herstellerwertung führt Porsche nun mit 201 Punkten vor Audi (158) und Toyota (112). Dumas/Jani/Lieb besitzen jetzt 41 Zähler Vorsprung in der Fahrerwertung.

So lief das Rennen für die Startnummer 1:

Brendon Hartley startete von Platz vier, überholte seinen Teamkollegen Marc Lieb in der ersten Kurve und setzte sich hinter die beiden Audis. In der 21. Runde überholte er die Nummer 7 (André Lotterer) und wurde Zweiter. Nach 35 Runden zog Hartley während einer „Full-Course-Yellow“-Phase einen Boxenstopp vor und übergab an Mark Webber, der mit frischen Reifen an zweiter Position weiterfuhr. Kurz nach dem Restart nutzte der Australier eine Chance, um am Audi Nummer 8 (Lucas Di Grassi) vorbei in Führung zu gehen. Es entwickelte sich eine Hetzjagd, in der Webber bis eine Runde vor seinem Boxenstopp die Nase vorn behielt. Er kam nach 74 Umläufen direkt hinter Di Grassi zum Fahrerwechsel. Das Porsche Team arbeitete schneller und Timo Bernhard kehrte als Führender auf die Strecke zurück.

Nach 110 Runden hatte sich der Deutsche einen Vorsprung von über zehn Sekunden erarbeitet. Zuvor nutzte das Team die nächste Full-Course-Yellow-Phase, um beide 919 Hybrid an die Box zu holen – allerdings herrschte kurzfristig Unentschlossenheit, ob der Stopp sofort oder einen Umlauf später erledigt werden soll. Darum fuhr Bernhard weiter, obwohl er bereits die weiße Linie der Boxenanfahrt passiert hatte – Brendon Hartley musste deshalb nach 120 Runden eine Stop-and-Go-Strafe antreten und verlor vorübergehend die Führung. In der 134. Runde rang der Neuseeländer den Audi Nummer 8 (Loic Duval) bei der Durchfahrt des Baseball-Stadions nieder und übernahm wieder die Spitze. Nach 137 Runden rüstete Hartley auf Regenreifen um und fuhr weiter. In der 140. Runde rutschte der Audi Nummer 8 (Oliver Jarvis) von der Strecke. Porsche hatte nach zwei Dritteln des Rennens eine Doppelführung inne. Nach 162 Runden übergab Hartley an Bernhard, der das Rennen auf Intermediates fortsetzte. Er war unterdessen auf Platz zwei zurückgefallen, weil sich der Audi von Lotterer am Steuer eindrucksvoll zurückgemeldet hatte. Als die Nummer 7 nach 172 Runden stoppte, war Bernhard wieder Erster. Nach 199 Umläufen kam er zum letzten Reifenwechsel auf Slicks und erreichte das Ziel trotz erneut einsetzenden Regens und einem Ausrutscher im 226. Umlauf nach 230 Runden als Sieger.

So lief das Rennen für die Startnummer 2:

Marc Lieb fiel beim Start vom zweiten auf den vierten Platz zurück. Als der Audi Nummer 7 stoppte, rückte er auf Platz drei auf. Beim ersten Boxenstopp nach 35 Runden verlor der Nummer-2-Porsche etwas Zeit, weil der gemeinsame Stopp mit dem Schwesterauto zu einer zeitraubenden Abfahrtssituation führte. Neel Jani kehrte hinter dem Toyota Nummer 5 als Vierter auf die Strecke zurück. Zwischen den beiden entbrannte ein Duell, das Jani in der 40. Runde für sich entscheiden konnte. Nach 75 Runden übergab der Schweizer unter „Full Course Yellow“ an Romain Dumas, der an Position drei weiterfuhr. Der Franzose verringerte den Rückstand kontinuierlich und übergab nach 110 Runden an Lieb.

Erneut war der Doppelstopp mit dem Schwesterauto zwar notwendig, aber nicht ganz einfach. Lieb kehrte als Zweiter auf die Strecke zurück. In der 127. Runde wurde er vom Schwesterauto überholt. Dafür kämpfte er in der 136. Runde den Audi von Duval nieder und war wieder Zweiter. Eine Runde später holte sich Lieb Regenreifen und fuhr weiter. In der 148. Runde fuhr ihm ein LMP2 ins Heck, das dabei beschädigt wurde. Nach 154 Runden musste der Deutsche nach Aufforderung der Rennleitung zur Reparatur an die Box und war danach Dritter. Mit seinen Regenreifen war er auf der vorübergehend abtrocknenden Strecke gehandicapt, so zog auch der Toyota mit der Nummer 6 (Stéphane Sarrazin) in der 166. Runde an ihm vorbei. Nach 169 Umläufen stoppte Lieb und übergab an Jani, der auf Intermediates weiterfuhr und dank der schnelleren Arbeit der Porsche-Crew wieder auf Rang drei vorrückte. In der 178. Runde überholte ihn der Toyota jedoch erneut. Der Schweizer kam nach 194 Runden vorzeitig zum nächsten Stopp und rüstete von Intermediates auf Slicks um. Dumas übernahm den Schlussspurt und brachte Platz vier ins Ziel.
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