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FIA WEC
21.04.2016

ByKOLLES-Racing-Pilot Simon Trummer im Interview

Nach Platz drei in der Kategorie der privaten LMP1-Teams beim Saisonstart in Silverstone erwartet Simon Trummer in Hinblick auf das nächste 6-Stunden-Rennen in Spa Francorchamps nun weitere Entwicklungsschritte, mit deren Hilfe sein Team, ByKOLLES Racing, den CLM P1/01 konsequent auf die Siegerstrasse bringen möchte.

ByKOLLES Racing hat mit der Pole-Position in Silverstone gleich zum Auftakt ein Ausrufezeichen gesetzt, aber dann im Rennen leider nicht das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite gehabt.

Simon Trummer: „Genau so war es. Zunächst war es natürlich kein Vorteil, dass wir die neuen Teile, die wir nach Silverstone gebracht hatten, nicht im Trockenen testen konnten und das dritte freie Training sogar wegen Schneefalls abgesagt werden musste. Das waren schon extreme Bedingungen. Im Rennen hatte ich in meinem ersten Stint einen Aufhängungsschaden, der uns 7 Runden gekostet hat. Immerhin konnte ich in den letzten beiden Stints wieder Boden auf die Konkurrenz von Rebellion gut machen. Obwohl wir in England noch etwas unter unserem Wert geschlagen wurden habe ich ein gutes Gefühl, was das Potential unseres Autos betrifft. Ich glaube, wir können schon bald die nächste Stufe zünden.“

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Das nächste Rennen, die 6 Stunden von Spa, gelten als die Generalprobe für Le Mans. Wie wichtig wäre ein Erfolg in den belgischen Ardennen in Hinblick auf den Jahreshöhepunkt?

Simon Trummer: „Mit einem Erfolg im Gepäck nach Le Mans zu reisen wäre wichtig, aber es geht hier vor allem darum, dass wir unser Paket durch weitere Entwicklungsschritte möglichst schnell und standfest machen können. Man hat in Silverstone gesehen, dass auch die Werke noch an ihrer Zuverlässigkeit arbeiten. Genau deshalb können in den nächsten Wochen bis hin zum 24 Stundenrennen auch Überraschungen möglich sein. Da kann mit etwas Glück auch ein Top-Fünf-Ergebnis in der Gesamtwertung möglich sein.“

Man sprach in der Fachpresse zuletzt von einem Übergangsjahr und ACO-Sportdirektor Vincent Beaumesnil will spätestens 2018 acht bis zehn private LMP1 sehen.

Simon Trummer: „Warten wir einmal ab, was sich im Laufe der Saison hinter den Kulissen entwickelt, aber eines steht fest: Wir brauchen mehr private Teams, denn früher oder später könnte einer der drei Hersteller aussteigen. Die Serie hat deshalb klar signalisiert, dass sie sich nicht nur auf die Werksteams konzentrieren möchte. Und ich finde, damit schlägt sie auch den richtigen Weg ein.“

Die Weiterentwicklung des CLM P1/01 ist ein formschönes Fahrzeug, das auch in den sozialen Netzwerken sehr gut ankommt. Welche Rolle spielt die Ästhetik für dich als Rennfahrer.

Simon Trummer: „Grundsätzlich muss das Auto für mich als Rennfahrer nur schnell sein. Alles andere ist sekundär. Trotzdem freut es mich, dass der CLM P1/01 bei den Fans sehr gut ankommt und als eines der schönsten Autos in der Prototypenklasse gesehen wird.“
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