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Automobilsport
22.04.2016

Rot-weiße Bordsteine: Adenau bekennt sich zum Nürburgring

Rot und weiß sind die Farben der flachen Curbs am Nürburgring, rot und weiß sind die Bordsteine in Adenau. Die Stadt am Fuße des Nürburgrings bekennt sich mit einer außergewöhnlichen Aktion zur Traditionsrennstrecke. Doch damit nicht genug: Flaggen am historischen Marktplatz, übergroße Zielflaggen entlang der Hauptstraße, Zeittafeln zur gemeinsamen Geschichte und Veranstaltungen wie der „Adenauer Racing Day“ am 25. Mai dokumentieren die intensive Beziehung zum „Ring“.

Die Geschichte der über 1000 Jahre alten Johanniterstadt ist unmittelbar mit der des Nürburgrings verknüpft. Schließlich gilt der Landrat des ehemaligen Kreises Adenau, Dr. Otto Creutz, als Vater des Nürburgrings, der sich in den Zwanzigerjahren erfolgreich für den Bau einer geschlossenen, verkehrsunabhängigen Rennbahn rund um die Nürburg einsetzte. Schon damals ging es Creutz vor allem um die touristischen Möglichkeiten dieser Einrichtung. So lockt der weltberühmte Nürburgring auch heute Jahr für Jahr Hunderttausende in die Eifel, ein Umstand, von dem Adenau und die Region unverändert profitieren.

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„Der Nürburgring hat Adenau weit über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Viele Gäste kommen nur wegen der Faszination Nürburgring nach Adenau“, bekennt Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann, der mit seinem Stadtrat die Farbaktion genehmigte. Nicht umsonst heißt ein Werbeslogan „Adenau – ein Stück Nürburgring“.

So waren es 25 Freiwillige, die unlängst die Bordsteine am Marktplatz und erstmals am Kreisel am Ortseingang rot und weiß gestrichen haben – ganz so wie die flachen Streckenbegrenzungen am Nürburgring. Schon bei der ersten Farbaktion vor einem Jahr fand die Maßnahme ein großes Echo. „In den sozialen Medien haben die rot-weißen Bordsteine von Adenau eine unerwartet große und durchweg positive Resonanz hervorgerufen“, sagt Andrea Thelen, als Vorsitzende des Gewerbevereins Mitinitiatorin der Aktion, die auch selbst fleißig zum Farbpinsel gegriffen hat. „Das ist eine prima Werbung für Adenau und ein klares Bekenntnis zum Nürburgring.“

Flaggen der Großveranstaltungen verweisen am historischen Marktplatz auf die publikumsträchtigen Rennen am „Ring“, und entlang der Hauptstraße wehen überdimensionale schwarz-weiß-karierte Flaggen, die traditionelle Zielflagge im Motorsport. „Wir leben mit und vom Nürburgring“, betont Andrea Thelen, die mit dem Gewerbeverein einen weiteren Maßnahmen-Katalog verabschiedet hat. So werden in Adenau mehrere Zeittafeln installiert, die über die Geschichte des Nürburgrings in Zusammenhang mit Adenau informieren und mit Anekdoten erlebbar machen.

Neu ist auch das Projekt der Gestaltung des Kreisverkehrsplatzes der B257 am Ortseingang unweit des ehemaligen Bahnhofs, wo früher die Nürburgring-Besucher zu Tausenden mit Sonderzügen anreisten. Gemeinsam wollen Stadt Adenau, Gewerbeverein und die Karnevals-Gesellschaft Rot-Weiß Adenau einen „Silberpfeil“ errichten - als markantes Symbol der „Ring“-Geschichte, das spätestens ab 2017 die Besucher von Adenau und des Nürburgrings willkommen heißen soll.

Neben Veranstaltungen wie „Oldy meets Jazz“ zum Oldtimer-Grand-Prix am 13. August bringt vor allem der „Adenauer Racing Day“ Live-Action in die Johanniterstadt. Wie es auch in französischen Le Mans und in belgischen Spa-Francorchamps gelebte Tradition ist, wird am 25. Mai (Mittwoch) die Bundesstraße durch Adenau gesperrt. Dann fahren die Rennboliden des ADAC Zurich 24h-Rennen Nürburgring (26. bis 29. Mai) über die öffentlichen Straßen nach Adenau und präsentieren sich gemeinsam mit Teams und Piloten in einer lebhaften Show der Fan-Schar.
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