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ADAC GT Masters
27.04.2016

Bentley Team ABT tanzt auf dem Sachsenring in den Mai

Nur zwei Wochen nachdem das Bentley Team ABT beim Saisonauftakt des ADAC GT Masters in Oschersleben seine ersten 17 Führungsrunden mit dem Continental GT3 verbucht hat, steht die nächste Herausforderung der Debütsaison auf dem Programm: Vom 29. April bis zum 1. Mai macht die „Liga der Supersportwagen“ auf dem Sachsenring Station. Sowohl das Auto als auch das Team haben auf der schnellen Berg-und-Talbahn bereits Erfolge gefeiert – jetzt soll es auch im Zusammenspiel klappen.

An nicht weniger als sechs ADAC-GT-Masters-Siegen auf dem Sachsenring war der Name ABT in den vergangenen sieben Jahren beteiligt. Auch der Bentley Continental GT3 hat auf dem 3.645 Meter langen Traditionskurs schon den Sprung auf das Podest geschafft. „Der Lauf auf dem Sachsenring gehört sicher zu den Höhepunkten im Kalender des ADAC GT Masters“, freut sich Teamchef Christian Abt auf das kommende Wochenende. Die Strecke gilt wegen ihrer Höhenunterschiede (maximales Gefälle: 12,8 Prozent; maximale Steigung: 10 Prozent) als „kleine Nordschleife“. Abt: „Das flüssig zu fahrende Layout mit vielen schnellen und ein paar langsamen Kurven dürfte dem Bentley besser liegen als Oschersleben. Dort haben wir viele nützliche Erfahrungen mit dem Auto gemacht, die bei der Vorbereitung auf den Sachsenring sehr wertvoll waren. Man hat beim Auftakt in Oschersleben auch gesehen, dass die Trauben im GT Masters in diesem Jahr sehr hoch hängen, daher gehe ich davon aus, dass sich die Fans am Sachsenring auf einen heißen PS-Tanz in den Mai freuen können.“

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Zwei je einstündige Trainingssitzungen plus 30 zusätzliche Minuten für alle Trophy-Piloten stehen den Teams am Freitag für den letzten Feinschliff an den Autos zur Verfügung. Dann muss alles passen, denn am Samstag und Sonntag geht es Schlag auf Schlag: vormittags Qualifying, mittags Rennen. Die wie gewohnt einstündigen Saisonläufe drei und vier überträgt SPORT1 ab 13 Uhr live.

Fabian Hamprecht gehörte zum Fahrerduo, das 2015 den Bentley auf dem Sachsenring aufs Podest fuhr. Nach dem Wechsel zu ABT will er dort am liebsten erneut mit Sekt duschen. „Ich mag die Strecke, dem Continental GT3 liegt sie offensichtlich auch. In Oschersleben habe ich schon Führungsluft geschnuppert. Jetzt gilt es, möglichst auch im Ziel in der Spitzengruppe zu sein. Wir haben beim Auftakt gemerkt, woran wir arbeiten müssen und das haben wir getan. Daher fahre ich mit viel Optimismus nach Sachsen“, sagt der 20 Jahre alte Wahlschweizer, der sich die Startnummer 8 mit dem britischen Le-Mans-Sieger Guy Smith teilt. Als einziger Fahrer im ABT Sextett kennt der Routinier die Strecke nicht, brennt nach den Schwärmereien seiner Kollegen aber darauf, dort zu fahren.

Beste Erinnerungen an den Sachsenring hat auch Daniel Abt, der Teamkollege von Christer Jöns im Bentley Continental GT3 mit der Startnummer 7. Abt sicherte sich dort 2009 mit einem Sieg den Titel im ADAC Formel Masters – sein erster großer Triumph im Automobilrennsport. Am Steuer eines GT-Autos hat er auf dem Sachsenring aber noch kein Rennen bestritten.

Im Bentley Continental GT3 mit der Startnummer 9 kämpft Titelverteidiger Andreas Weishaupt um vordere Plätze in der Trophy-Wertung für Amateurpiloten. Beim Auftakt hat er in beiden Rennen in seiner Klasse gepunktet und Platz zwei in der Tabelle eingenommen. Tatkräftig unterstützt wird er bei der Mission Titelverteidigung vom 19 Jahre alten Südafrikaner Jordan Pepper. Der ehemalige Scirocco-Cup-Champion bewies in Oschersleben, dass er mit seinem neuen Einsatzfahrzeug aus England schon sehr gut zurechtkommt, als er im ersten Rennen eine Aufholjagd vom Ende des Feldes startete und 13 Plätze gutmachte.

Wie schon in Oschersleben erwartet das Bentley Team ABT auch am Sachsenring zahlreichreiche Gäste als Unterstützung vor Ort. Die Kunden und Partner des Kemptener Rennstalls und der britischen Luxusmarke können nicht nur live mitfiebern, sie bekommen durch Boxenführungen auch exklusive Einblicke hinter die Kulissen.

Vorschaustimmen der Piloten des Bentley Team ABT

Daniel Abt (23, Kempten/DE – #7): „ADAC GT Masters Oschersleben, Formel E Paris und jetzt Sachsenring – drei Rennen innerhalb von zwei Wochen sind natürlich anstrengend, aber als Rennfahrer will man ja so oft wie möglich im Cockpit sitzen. Ziel ist, dass meine GT-Lernkurve weiter ansteigt wie zuletzt in Oschersleben. Ich habe viele erfahrene Leute im Team, die mich unterstützen, die wenigen Testkilometer so schnell wie möglich aufzuholen. Die Strecke ist ein Highlight und gefällt mir sehr. Mit dem Formel Masters und der Formel 3 stand ich dort schon auf dem Podium.“

Christer Jöns (28, Ingelheim/DE – #7): „Ich freue mich auf den Sachsenring. Die Strecke ist auf Motorradrennen ausgelegt, das heißt, sie ist ziemlich flüssig zu fahren. Wir können dort unsere Stärken im Bereich Mid- und Highspeed-Aerodynamik ausspielen. All das liegt unserem Auto viel besser als der enge Kurs in Oschersleben. Das bullige und früh einsetzende Drehmoment des Biturbo könnte bei der Bergauf-Passage ein weiterer Vorteil sein.“

Fabian Hamprecht (20, Beckenried/CH – #8): „Tolle Strecke, tolle Fans, tolle Atmosphäre. 2015 bin ich hier aufs Podest gefahren. Mal sehen, was dieses Jahr geht. Wir haben in Oschersleben nochmals dazugelernt, und ich denke, wir wissen jetzt, was es braucht, um im Qualifying und im Rennen konstant schnell zu sein. Ich bin gespannt.“

Guy Smith (41, Beverly/GB – #8): „Ich bin noch nie auf dem Sachsenring gefahren, aber jeder, den ich frage, schwärmt, was das für eine tolle Strecke ist. Daher kann ich es kaum erwarten, dort zu fahren.“

Jordan Pepper (19, Johannesburg/ZA – #9): „Die Strecke dürfte uns liegen. Im letzten Jahr bin ich hier noch mit dem Audi gefahren und wurde unter Wert geschlagen, von daher habe ich noch eine Rechnung mit dem Sachsenring offen. Das Hauptziel für unser Auto ist aber klar: ins Ziel kommen, damit mein Partner Andreas (Weishaupt) möglichst viele Punkte in der Trophy-Wertung sammeln kann.“

Andreas Weishaupt (43, Ulm/DE – #9): „Ganz klar, der Sachsenring ist eine interessante Strecke. Die schnellen Abschnitte nach hinten raus mag ich am liebsten. Klar ist aber auch: Ich befinde mich immer noch in der Kennenlernphase mit dem Auto. In Oschersleben lief es Runde für Runde besser. Daran will ich am Sachsenring anknüpfen.“
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